Langsamerer Abbau von Humus 18.01.2014, 12:00 Uhr

Tiefpflügen bindet mehr Kohlendioxid im Boden

Ackerböden könnten zusätzliche Mengen Kohlendioxid speichern: Dafür müssten die Landwirte nur die alte Technik des Tiefpflügens wieder anwenden. Bis in die 1970er Jahre wurde der Boden teilweise bis zu einem Meter tief gepflügt. Dadurch könnte mehr Humus im Boden und damit auch CO2 gespeichert werden, so Forscher desThünen-Instituts für Agrarklimaschutz in Braunschweig.

Probenentnahme eines tiefgepflügten Ackerbodens in Salzgitter durch Agrarwissenschaftler des Thünen-Instituts.

Probenentnahme eines tiefgepflügten Ackerbodens in Salzgitter durch Agrarwissenschaftler des Thünen-Instituts.

Foto: Thünen-Institut für Agrarklimaschutz

Untersuchungen an tiefgepflügten Ackerböden in Salzgitter zeigen, dass Humus in tiefen Bodenschichten viel langsamer abgebaut wird und damit Kohlendioxid deutlich langsamer in die Atmosphäre abgegeben wird. Die Äckerflächen waren zuletzt vor 50 Jahren tiefgepflügt und anschließend konventionell bearbeitet worden. Die gespeicherte Humusmenge war auch 50 Jahre nach dem Tiefpflügen noch 30 Prozent höher als auf einer nicht tiefgepflügten Fläche.

Der Grund für diese Beobachtung ist, dass in tieferen Bodenschichten der Humus, der aus toten organischen Materialien besteht, durch Mikroorganismen deutlich langsamer verarbeitet wird. Eine gezielte Anreicherung von Humus in Unterböden der Äcker könnte also dazu führen, dass weniger CO2 aus Böden entweicht.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Mechaniker / Mechatroniker Sondermaschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektmanager für internationale Projekte (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
Satteldorf Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur Maschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler - Frontend (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
STERIS-Firmenlogo
Lead Talent Acquisition Partner STERIS
keine Angabe Zum Job 
E+E Elektronik-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) im Außendienst E+E Elektronik
Vertriebsgebiet Neue Bundesländer Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektierer (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Chemieingenieur / Verfahrensingenieur (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel (Schweiz) Zum Job 
scanware electronic GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) im technischer Vertriebsinnendienst scanware electronic GmbH
Bickenbach Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* in der Instandsetzung und Entwicklung DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Pharmatechnik (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel, Visp (Schweiz) Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Fresh Graduate - Electrical Engineer (m/f/d) Dow
Schkopau Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger für Brand- und Explosionsschutz (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Internship - Process Engineering (Chemie-/Verfahrenstechnik) Dow
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur / Maschinenbauingenieur / Techniker (m/w/d) (Elektroniker, Elektrotechniker o. ä.) Prognost Systems GmbH
Dow-Firmenlogo
Jump-start Your Engineering Career at Dow - Talent Pool Dow
Schkopau Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur:in als Expertin oder Experte Kreuzungsprojekte und Qualitätsmanagement (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur (w/m/d) Vertragsmanagement Bauwerksprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleiter (w/m/d) im Projektteam Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
RS Ingenieure GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur als Tragwerksplaner (m/w/d) RS Ingenieure GmbH & Co. KG

Bodenbearbeitung durch Tiefpflügen

Tiefpflügen war im vergangenen Jahrhundert noch stark verbreitet. Damals zogen zwei Raupen einen Pflug, der den Boden 90 cm tief durcharbeitete. Das tiefe Pflügen holte untere Bodenschichten nach oben. Dadurch wurde der Boden auch noch in größeren Tiefen gelockert, Wurzeln bekamen einen besseren Zugang zu den Nährstoffen. Außerdem konnte Wasser leichter in den Boden einsickern.

Der Braunschweiger Forscher Dr. Axel Don und seine Kollegen halten es für denkbar, diese Technik der Bodenbearbeiten für den Klimaschutz wiederzubeleben. „Böden sind im Klimageschehen ein wichtiger Faktor, denn sie speichern in Form von Humus mehr als doppelt so viel Kohlenstoff als in der Atmosphäre in Form verschiedener Treibhausgase vorhanden ist“, erklärt Don.

„Böden sind wie alte Bücher, in denen man viel über die Geschichte der Landnutzung lesen kann“, erklärt der Forscher. In der Tat haben es die Wissenschaftler geschafft, Ackerflächen ausfindig zu machen, die vor 40 bis 50 Jahren noch tiefgepflügt wurden. Auch Jahrzehnte nach der Bodenbearbeitung konnten die Forscher noch genau feststellen, wie tief der Pflug damals in den Boden reichte. „Es ist eine Detektivarbeit, in alten Forschungsberichten zu stöbern, um das bereits erworbene Wissen aus dieser Zeit wieder auszugraben“, erklärt Axel Don. In den 1970er Jahren wurde das Tiefpflügen eingestellt, auch das Interesse der Wissenschaft erlosch.

Tiefpflug aus dem Jahr 1948, den Wilhelm Ottomeyer aus Alexisdorf im Emsland konstruiert hat. Dieser Pflug konnte den Erdboden bis zu einer Tiefe von 1,20 m umpflügen und diente der Moorkultivierung im Emsland.

Tiefpflug aus dem Jahr 1948, den Wilhelm Ottomeyer aus Alexisdorf im Emsland konstruiert hat. Dieser Pflug konnte den Erdboden bis zu einer Tiefe von 1,20 m umpflügen und diente der Moorkultivierung im Emsland.

Quelle: Bundesarchiv

Die Agrarwissenschaftler wollen in den nächsten Monaten 2.800 Bodenproben von 20 verschiedenen Standorten Deutschlands auf ihren Humusgehalt untersuchen. Dadurch können die Forscher genau sagen, wie tief Humus in der Erde liegen muss, um besonders langsam zersetzt zu werden.

Aber auch heute noch werden vereinzelt Tiefpflüge eingesetzt, die den Boden einen Meter und tiefer umpflügen. Das dient vor allem auf Ackerflächen in früheren Moorgebieten der Bodenverbesserung.

 

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.