Lean Production 29.01.2010, 19:44 Uhr

Schlanke Fertigung stärkt Unternehmen in der Krise

Industriebetriebe setzen in der Absatzflaute verstärkt auf Strategien der schlanken Produktion, um maximalen Fertigungsnutzen aus minimalen Ressourcen zu ziehen. Der wichtigste Erfolgsfaktor dabei: motivierte und qualifizierte Mitarbeiter. VDI nachrichten, Düsseldorf, 29. 1. 10, kip

„Jedes produzierende Unternehmen im deutschsprachigen Raum spürt die schlechten Zeiten derzeit mehr oder weniger. Nur schlanke Prozesse können da die Wirtschaftlichkeit sichern“, so Andreas Sennheiser, Leiter Technik/Engineering im österreichischen Produktionswerk der Hilti AG, Thüringen. Das Unternehmen treibt auch in der Krise die internen Optimierungen mit Lean Management voran.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
PFINDER KG-Firmenlogo
Produktentwickler (m/w/d) Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung PFINDER KG
Böblingen Zum Job 
WTM ENGINEERS GMBH-Firmenlogo
BIM-Modeler (m/w/d) für den Bereich Ingenieurwasserbau WTM ENGINEERS GMBH
Hamburg, Kiel, Rostock Zum Job 
Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH-Firmenlogo
Master / Diplom in Physik oder Elektrotechnik als Vertriebsingenieur/in für Bereich Analytical (m/w/d) Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH
Herrsching am Ammersee Zum Job 
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus-Firmenlogo
Referentin/Referent (m/w/d) im Referat "Straßenbau" Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur Mechanik (m/w/d) Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur Elektrotechnik Wartung / Instandhaltung (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
Städtisches Klinikum Dresden-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Technische Gebäudeausrüstung (TGA) Städtisches Klinikum Dresden
Dresden Zum Job 
Rohde & Schwarz Österreich GesmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler (m/w/d) Embedded Systems Rohde & Schwarz Österreich GesmbH
Singapur, Stuttgart, Berlin, München Zum Job 
Carl Zeiss Meditec AG-Firmenlogo
Applikationsingenieur (m/w/x) Carl Zeiss Meditec AG
Carl Zeiss Meditec AG-Firmenlogo
Process Engineer (m/w/x) Carl Zeiss Meditec AG
Carl ZEISS MultiSEM-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektronik (m/w/x) Carl ZEISS MultiSEM
Oberkochen Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurinnen und Ingenieure (w/m/d) in den Fachrichtungen Elektro- bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurinnen und Ingenieure (w/m/d) in den Fachrichtungen Versorgungstechnik und Gebäudeautomation Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektkoordinator*in (m/w/d) Ladeinfrastruktur THOST Projektmanagement GmbH
Freiburg im Breisgau, Stuttgart, Karlsruhe, München, Mannheim Zum Job 
GEBHARDT Fördertechnik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsprojektleitung Robotik & Lagerfahrzeuge (m/w/d) GEBHARDT Fördertechnik GmbH
Sinsheim Zum Job 
GEBHARDT Fördertechnik GmbH-Firmenlogo
Team Lead Process- & Change-Management engineering department (m/w/d) GEBHARDT Fördertechnik GmbH
Sinsheim Zum Job 
Handtmann Systemtechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Handtmann Systemtechnik GmbH & Co. KG
Biberach/Riss Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Stadtwerke Aalen GmbH-Firmenlogo
Asset-Management Koordinator*in Stadtwerke Aalen GmbH

Die Ursprünge dieses Prinzips liegen im Toyota Production System (TPS) der Nachkriegsjahre. Lean wird heute zumeist als Sammelbegriff für eine Reihe von Methoden wie etwa Kanban oder Poka-Yoke angesehen, die Unternehmen dabei helfen sollen, Verschwendung – im Lean-Sprachgebrauch „Muda“ – zu vermeiden. „Der schlanke Ansatz bedeutet, maximalen Nutzen aus minimalen Ressourcen zu gewinnen,“ ergänzte Masaaki Imai, Chairman, Kaizen-Institute in Tokyo: „Er entspricht übrigens auch in vollem Umfang den Anforderungen zum Thema grüne Produktion“. Zu den wichtigsten Arten der Verschwendung gehören unter anderem Wartezeit, Überproduktion, aufwendige Prozesse sowie Fehler oder Mängel.

Eine Umstellung auf eine schlanke Produktion sei jedoch zum Scheitern verurteilt, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Produktion und Montage nicht mitziehen, erklärte Thomas Frädrich vom Institut für Fabrikanlagen und Logistik (IFA) der Uni Hannover, das auch Training dazu anbietet. „Was man in der Lean Production nicht mehr findet, sind Kisten mit einem Laufzettel und zehn bearbeiteten Teilen darin und jemand, der mit einem Inventarzettel herumläuft und guckt, wo Schrauben fehlen“, sagte Frädrich.

Denn mit einfachen Mitteln geht es laut IFA besser: Jeder, der Schrauben verbraucht, hat zwei Behälter mit anfangs gleicher Anzahl Schrauben am Arbeitsplatz stehen und leert nur einen Behälter. Steht schließlich ein leerer Behälter am Arbeitsplatz, wird signalisiert: Hier wird Nachschub gebraucht. Und ein bearbeitetes Teil steht im sogenannten One-piece-flow der nächsten Bearbeitungsstation sofort zur Verfügung. So könne außerdem schneller auf Kundenbedarf reagiert werden.

Auch Flextronics, Dienstleister aus dem Bereich Electronics Manufacturing Service, hat in seiner Fertigungsstätte in Paderborn Lean Manufacturing eingeführt: Alle manuellen Arbeiten erfolgen in einer u-förmig gestalteten Arbeitsumgebung, somit wird ein unnötiges Hin- und Herbewegen zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen von vornherein vermieden. „Man muss im Wesentlichen all die Tätigkeiten innerhalb der Produktion beseitigen, die überflüssig sind. Nur so erreicht man Lean,“ erläuterte Jürgen Okesson, Director Quality & Process Engineering in Paderborn.

Vor allem müsse, wer Lean Production verstehen möchte, konsequent aus Sicht seines Kunden denken, meint Roger Schulz, von der IPE GmbH, einem Fabrikplanungs-Unternehmen in Bietigheim-Bissingen. Wichtigstes Werkzeug sei dabei die Wertstromanalyse. Denn jeder vorgelagerte Prozess produziere nur das, was der nachgelagerte Prozess verlangt. Auf diese Weise würden unnötige Bestände vermieden. „Dies führt in zweiter Konsequenz zum One-piece-flow und damit zur Reduzierung von Losgrößen, im Idealfall zur Losgröße eins“, betonte Schulz.

Im Automobilbereich ist Lean schon lange im Einsatz: So gewann Audi kürzlich den „Automotive Lean Production Award“ für die schlanke Montage des Audi A3 im Werk Ingolstadt. Das Prinzip „one touch – one motion“, die Erledigung der Aufgabe mit einem einzigen Handgriff, ist in der A3-Montage nach Ansicht der Jury perfekt umgesetzt. Denn wird Material und Gerät intelligent bereitstellt, beispielsweise durch mitlaufende Materialwagen, verkürzen sich dadurch die Wege am Band.

In einem Jahr wurden so in der A3-Montage 22 000 km Laufwege eingespart. „Gerade die Fahrzeugmontage mit ihren zahlreichen, eng verzahnten Einzelabläufen ist ein Bereich, in dem wir jeden Tag ein neues Detail finden, das wir noch effizienter lösen können“, sagte Peter Kössler, Werksleiter Audi, Ingolstadt. Denn für ihn ist der Zustand von heute immer nur eine Zwischenstation: „Morgen können wir noch besser sein.“ E. LANGE/KIP

Ein Beitrag von:

  • Dietmar Kippels

    Redakteur VDI nachrichten im Ressort Produktion. Fachthemen: Maschinenbau, CAD, Lasertechnik

  • Edgar Lange

    Freier Fachjournalist in Düsseldorf. Schreibt vor allem über IT-Themen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.