Antrieb für Nanobots 06.05.2016, 10:21 Uhr

Kleinster Motor der Welt besteht aus Gold

Sie sind klein und stark: Britische Wissenschaftler haben mikroskopisch kleine Maschinen entwickelt, die in der Lage sind so genannte Nanobots anzutreiben. Diese könnten damit sogar in lebendige Zellen vordringen, um Krankheiten zu bekämpfen. 

Der kleinste Motor der Welt besteht aus winzigen Goldkügelchen, die explosionsartig abgesprengt werden. 

Der kleinste Motor der Welt besteht aus winzigen Goldkügelchen, die explosionsartig abgesprengt werden. 

Foto: Yu Ji/University of Cambridge

Laut Projektleiter Professor Jeremy Baumberg von der Universität Cambridge sind die Nanoantriebe ungeheuer stark: Bezogen auf ihr Gewicht leisten sie das Hundertfache von allem, was herkömmliche  Motoren oder auch Muskeln vermögen. Der in Cambridge entwickelten Prototyp des mikrominiaturisierten Antriebs trägt den Namen “ant” und steht einerseits für die Abkürzung von “actuating nano-transducer”. Aber auch die Ameise (engl. ant) stand Pate, schliesslich entwickelt auch sie beim Transport von Lasten ungeheure Kräfte.

Prototyp besteht aus Goldbällchen

Und so sieht der Prototyp aus: Er besteht aus mikroskopisch kleinen Goldbällchen, die in einem speziellen Polymer-Gel stecken. Oberhalb einer so genannten kritischen Temperatur sind Gold und Polymer intramolekular fest miteinander verbunden. Fällt die Temperatur unter die vorgegebene kritische Grenze, nimmt das Polymer plötzlich aus seinem Umfeld Wasser auf, dehnt sich dadurch aus und sprengt die Goldbällchen ab. “Explosionsartig”, wie Wissenschaftler Tao Ding aus dem Team in Cambridge beschreibt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektmanager*in (m/w/d) mit Schwerpunkt Kostensteuerung Bereich Anlagenbau THOST Projektmanagement GmbH
Mannheim, Stuttgart Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Hardwareentwicklung/Elektrokonstruktion JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Leitung Wasserlabor (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Albtalverkehrsgesellschaft mbH (AVG)-Firmenlogo
Ingenieur*in / Techniker*in (m/w/d) als Projektleiter*in für Funkanlagen Albtalverkehrsgesellschaft mbH (AVG)
Karlsruhe Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Software-Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik oder Technische Informatik im Bereich Steuerungssoftware für mobile Arbeitsmaschinen JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft - Amt Agrarwirtschaft, Bodenschutz und Altlasten-Firmenlogo
(Hydro-)Geologin oder Ingenieur (m/w/d) Altlasten Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft - Amt Agrarwirtschaft, Bodenschutz und Altlasten
Hamburg Zum Job 
APROVIS Energy Systems GmbH-Firmenlogo
Projekt- / Vertriebsingenieur (m/w/d) APROVIS Energy Systems GmbH
Weidenbach Zum Job 
Giesecke+Devrient Immobilien Management GmbH-Firmenlogo
Betriebsmanager Gebäudetechnik (m/w/d) Giesecke+Devrient Immobilien Management GmbH
München Zum Job 
Heinrich Wassermann GmbH & Co KG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) für Kanalbau - Ingenieurbau - Stollenbau Heinrich Wassermann GmbH & Co KG
Stadtwerke Leipzig GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Stadtwerke Leipzig GmbH
Leipzig Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieure (w/m/d) im Bereich kooperative, vernetzte und automatisierte Mobilität Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

Explosionen im Takt einer Millionstel Sekunde

In einer Millionstel Sekunde werden dabei Hunderte von Goldbällchen abgesprengt. Dieser Vorgang lässt sich schnell wieder rückgängig machen: Steigt die Temperatur wieder auf den kritischen Wert, so stößt das Polymer das Wasser aus und zieht die Goldbällchen wieder an. Je nach der Veränderung des Polymers kann die kritische Temperatur festgelegt werden. Sie könnte beispielsweise für medizinische Zwecke bei 37 °C oder der Körpertemperatur liegen. Die Temperatur lässt sich auf verschiedenen Wegen verändern. Beim Prototyp wurde mit einem Laserlicht gearbeitet.

Flüssigkeiten durchqueren

Über die Herstellung so genannter Nanobots wird schon seit mehreren Jahren in der Wissenschaft diskutiert. Darunter verstehen sich unendlich kleine Maschinen, die die verschiedensten Aufgaben bewältigen sollen – vor allem in der Medizin.

Was deren Herstellung bisher aber immer wieder verzögert hat, ist das Fehlen eines geeigneten, mikrominiaturisierten Antriebs, der bei der Fortbewegung der Nanobots im Menschen unter anderem gerade auch in der Lage sein muss, Flüssigkeiten zu durchqueren – gleich ob es sich dabei um Blut, Magensäfte oder auch Harn handelt.

Cambridge Enterprise sucht nach Partnern für industrielle Nutzung

Durch die Entwicklung des goldenen Mini-Antriebs rücken nun Entwicklung und Produktion von Nanobots ein ganzes Stück näher. Das Forschungsteam von Professor Baumberg in Cambridge ist sucht bereits nach Partnern für eine industrielle Nutzung der neuen Technik. Dies geschieht über Cambridge Enterprise, eine universitätseigene Einrichtung, deren Aufgabe es ist, für neue Techniken Partner aus der Industrie anzuwerben.

Weitere Berichte zu Mikro- und Nanotechnik finden Sie hier.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.