Engineering 25.01.2013, 12:45 Uhr

„JT als ISO-Norm wird einen Innovationsschub auslösen“

Das neutrale Visualisierungsformat JT (Jupiter Tesselation), das von Siemens PLM entwickelt und zur Standardisierung veröffentlicht wurde, ist seit Kurzem ISO-Standard. Unter Federführung des ProSTEP-iViP-Vereins wurde in drei Jahren Standardisierungsarbeit das Ziel erreicht: JT ist jetzt ISO 14306.

Das Thema Produktdatenvisualisierung, vor allem auch in 3-D, erhält für die Fertigungsindustrie immer höhere Priorität: Virtuelle Modelle von Pkw, Flugzeugen, Maschinen und Anlagen müssen in Windeseile ausgetauscht und sichtbar gemacht werden können. Die Daten der Modelle, wie sie aus den CAD-Systemen kommen, haben jedoch riesige Umfänge und proprietäre Formate. Je komplexer die Prozesse der Entwicklung und Fertigung, desto wichtiger wird ein „leichtgewichtiges“, neutrales Format, das die Darstellung und Nutzung der Modelle ohne das Ursprungssystem erlaubt – innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette, aber vor allem auch innerhalb der weltweit verteilten Zulieferketten.

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Alfred Katzenbach, bis Ende 2012 Leiter des Arbeitskreises PLM im Verband der Automobilindustrie (VDA) und bei Daimler in Böblingen Director Information Technology Management, Research & Development, war in mehreren Funktionen an der Standardisierung von JT beteiligt: „Ich hatte für diese Standardisierung nicht nur das Mandat des VDA, sondern auch das der Global Automotive Advisory Group, die alle OEMs weltweit vertritt.“ Wahrscheinlich werde sich für kleinere und mittelständische Unternehmen – auch im Maschinen- und Anlagenbau – sogar noch viel mehr ändern als für die Großunternehmen der Automobilindustrie. Denn: “ JT als ISO-Norm wird den Markt stimulieren und einen Innovationsschub auslösen. Jetzt können kleine, dynamische Unternehmen sich auf dieses Format stützen und neue, innovative Ideen realisieren.“ Der Zwang zur Nutzung der wenigen verbliebenen großen CAD-Systeme habe ja vor allem den kleinen Firmen finanzielle Schmerzen bereitet.

Für Daimler, so Katzenbach, sei mit der neuen Norm ein Investitionsschutz für intellektuelles Kapital realisiert. Bereits seit 2006 würden dort alle CAD-Datensätze parallel im JT-Format gespeichert. Damit sei unabhängig von den CAD-Systemen und ihren Herstellern langfristig ein sicherer Zugriff auf die sensiblen Daten und damit zugleich ein Konzept für die Langzeitarchivierung realisiert.

Das sieht auch Chuck Grindstaff, CEO von Siemens PLM Software in Plano, Texas, so: „Die Anerkennung von JT als internationalem ISO-Standard bedeutet, dass Unternehmen, die JT bereits für ,leichtgewichtige‘ Visualisierung zur Zusammenarbeit einsetzen nun die nächsten Schritte tun können mit dem vollen Vertrauen darauf, dass JT ein lebendiger Standard bleiben wird.“

Ohne JT wäre laut Katzenbach der Wechsel von CATIA zu NX nicht möglich gewesen. Ein sehr großer Teil der noch aktuellen CAD-Modelle werde nämlich gar nicht konvertiert, sondern es werde mit dem JT-Datensatz gearbeitet. Auf diese Weise lasse sich mithilfe von JT ein signifikanter Teil des Aufwands für den Systemwechsel einsparen.

Aus Sicht von Grindstaff sind Unternehmen in der Lage, bei Bedarf auch einen Wechsel zu anderen CAD-Umgebungen gestützt auf die ISO-Norm sicher vornehmen: „Sie bestimmen das Tempo selbst, weil sie wissen, dass JT-Daten sich in der Zusammenarbeit nutzen lassen. Mit JT sind die Kunden tatsächlich die Eigentümer ihrer Daten.“

Sowohl die Automobilindustrie als auch die Fertigungsindustrie können laut Grindstaff künftig wesentlich entspannter mit heterogenen Multi-CAD-Umgebungen leben: „Der Zwang zur Installation bestimmter Systeme, um im Originalformat Daten an den Auftraggeber zu liefern, wird allmählich verschwinden“, prognostiziert der Branchenexperte. Ohne CAD-Arbeitsplatz könnten die wertvollen und effektvollen 3-D-Modelle selbst mit kostenlosen Viewern an beliebigen anderen Arbeitsplätzen außerhalb der Konstruktion und Entwicklung zum Einsatz kommen.

Für Daimler ist JT auch das strategische Format für die Schnittstelle zwischen der digitalen Produktentwicklung, der digitalen Prozessentwicklung und Produktionsplanung. Und laut Katzenbach ist es fester Bestandteil des Codex of PLM Openness (CPO), der ja die Unterstützung von Standards beinhaltet. ULRICH SENDLER

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