Maschinenbau 02.07.2010, 19:47 Uhr

Deutschen Hightechmaschinenbauern erwächst in Asien bereits spürbare Konkurrenz

Der deutsche Kunststoff- und Gummimaschinenbau lebt vom Export und damit dem weltweit hohen Ansehen seiner Hightechprodukte. Doch auch der Wettbewerb schläft nicht. Vor allem China investiert in eigene Entwicklungen und schickt sich an, Kunststoffmaschinen made in China zu einer globalen Marke zu gestalten.

Die jüngst auf der Jahrestagung in Mainz veröffentlichten Wirtschaftszahlen des VDMA-Fachverbands Kunststoff- und Gummimaschinen, Frankfurt am Main, zeigen, wie stark die deutsche Branche vom Export vor allem in die Schwellenländer abhängig ist. So haben die Ausfuhren von Kunststoff- und Gummimaschinen in die Länder Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC-Länder) von 1999 bis 2009 um 240 % zugenommen. Der Exportanteil der BRIC-Staaten ist in diesem Zeitraum von 7,9 % auf 25,6 % geklettert.

China gilt als der attraktivste BRIC-Staat mit dem größten Bruttoinlandsprodukt und einer enormen Marktgröße. Dennoch war 2009 in Bezug auf die Maschinenlieferungen ins Reich der Mitte kein gutes Jahr für die Mitglieder des VDMA-Fachzweigs. Die Exporte gingen um 27,8 % zurück.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
RWE Technology International GmbH-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) Anlagenrückbau RWE Technology International GmbH
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Hardwareentwicklung/Elektrokonstruktion JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 

Trotz des Rückgangs bleibt die Volksrepublik aber weiterhin auf Rang 1 der bedeutendsten Abnehmerländer für deutsche Kunststoff- und Gummimaschinen: 13,5 % der Exporte wurden 2009 allein nach China ausgeführt. In den vergangenen zehn Jahren sind die deutschen Maschinenlieferungen nach China allerdings deutlich gestiegen – von 91 Mio. € im Jahr 1999 auf mittlerweile jährlich 357 Mio. €. Spitzen- und Ausnahmejahr für die deutschen Hersteller war 2004, als Kunststoff- und Gummimaschinen im Wert von 593 Mio. € ins Reich der Mitte exportiert wurden.

Die chinesischen Kunststoff- und Gummimaschinenhersteller erreichten nach den VDMA-Angaben in 2009 selbst einen Produktionswert von 3,97 Mrd. €. Das war 5,1 % weniger als im Jahr zuvor. Chinas Anteil am Weltexport von Kunststoff- und Gummimaschinen liege jetzt bei 9 %. 8,6 % der chinesischen Ausfuhren gingen 2009 in die EU-Länder, ein Viertel davon nach Deutschland.

In China stößt die Produktion der deutschen Hersteller vor Ort laut den VDMA-Informationen dank der steigenden Nachfrage derzeit wieder an die Kapazitätsgrenzen ihrer Fertigungsstätten. Aber auch chinesische Anbieter profitieren stark von dem neuen Nachfrageboom. „Der Anteil an Inlandslieferungen am chinesischen Kunststoffmaschinenmarkt ist dramatisch gestiegen“ bekräftigte das Vorstandsmitglied des chinesischen Kunststoffmaschinenbauers Haitian International, Helmar Franz. Dies liege zum Beispiel daran, dass ausländische Lieferanten den Beginn des aktuellen chinesischen Wirtschaftsaufschwungs verpasst hätten und nicht rechtzeitig liefern konnten. „Dadurch haben viele lokale Lieferanten ihre Chance erhalten“, so Franz.

Ein weiterer Grund für die neue Stärke chinesischer Kunststoffmaschinenbauer sei der stetig steigende Ausbildungsstand im Land der Mitte. Aktuell studierten dort etwa 6 Mio. Studenten in technischen Fachrichtungen. Franz: „Das sind mehr als in ganz Europa zusammen.“

Entsprechend hoch hat die China Plastic Machine Association, der Verband chinesischer Kunststoffmaschinenbauer, die Messlatte gesteckt. Dessen Mitgliedsunternehmen wollen in den kommenden fünf Jahren durchschnittlich um 12 % pro anno wachsen und dann einen jährlichen Umsatz von 50 Mrd. RMB (rund 5,95 Mrd. €) erreichen. Momentan liege dieser Wert bei etwa 25 Mrd. RMB.

Zudem wurde im aktuellen Fünfjahresplan ein hoher technisch-wissenschaftlicher Anspruch formuliert. Geplant ist beispielsweise die Errichtung mehrerer staatlich geförderter Entwicklungszentren für Kunststoffmaschinen. Laut Franz, sollen darüber hinaus mehr als 3 % des operativen Unternehmensumsatzes in die Forschung und Entwicklung fließen und etwa 20 % der Mitarbeiter sollen Ingenieure oder Techniker sein. Durch diese Maßnahmen soll sich der Anteil lokaler Lieferanten, der momentan noch bei 70 % liegt, auf 80 % erhöhen. Gleichzeitig wird in 2010 eine Verdoppelung des bisherigen Exportwertes auf 10 Mrd. RMB angestrebt. Franz: „Dazu werden Unternehmen mit globalen Aktivitäten geschaffen.“

Indien ist für den deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenbau der zweitwichtigste Markt in Asien. Seit 2005 steigen die Exporte Jahr für Jahr und mit einem Zuwachs um 29,8 % auf 131 Mio. € im vergangenen Jahr katapultierte sich Indien von Platz 12 in der Rangliste der wichtigsten Abnehmerländer auf Platz 4 nahe an Russland (42,1 % Umsatzrückgang auf 136 Mio. €) heran.

Brasilien hat die Wirtschaftskrise schnell überstanden und befindet sich seit Anfang 2010 wieder auf einem Wachstumspfad. 2009 erreichten die deutschen Kunststoffmaschinenlieferungen laut den VDMA-Fachverbandsangaben 51 Mio. €.

ROLF MÜLLER-WONDORF

 

Ein Beitrag von:

  • Rolf Müller-Wondorf

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.