10.000 Kilowattstunden pro Jahr 27.02.2015, 12:44 Uhr

Windturbinen verwandeln Pariser Eiffelturm in Kraftwerk

Paris will sich für die UN-Klimakonferenz im Dezember 2015 ökologisch herausputzen: Jetzt liefern auf dem Eiffelturm zwei Windturbinen in 127 Metern Höhe die Energie für das Besucherzentrum mit seinen Restaurants und Souvenirläden. 

In 127 Metern Höhe installiert ein Arbeiter eine von zwei Windturbinen, die in der Farbe des Eiffelturms angestrichen und somit nahezu unsichtbar sind. Sie sind leistungsstark genug, um mehrere Restaurants und Souvenirläden mit Strom zu versorgen. 

In 127 Metern Höhe installiert ein Arbeiter eine von zwei Windturbinen, die in der Farbe des Eiffelturms angestrichen und somit nahezu unsichtbar sind. Sie sind leistungsstark genug, um mehrere Restaurants und Souvenirläden mit Strom zu versorgen. 

Foto: SOCIETE D'EXPLOITATION DE LA TOUR EIFFEL "SETE"/dpa

Sie ist heute die eiserne Dame von Paris, La Tour Eiffel, der Eiffelturm, der mit seinen 324 Metern Gesamthöhe architektonisch das siebte Arrondissement der französischen Hauptstadt dominiert. Erbaut vom Ingenieur Gustav Eiffel zur Weltausstellung 1889 für eine Standzeit von 20 Jahren. Der einst als Fremdkörper empfundene 10.000 Tonnen schwere Stahlkoloss wird heute jährlich von gut sieben Millionen Touristen besucht.

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Die 704 Treppenstufen nach oben gehen die wenigsten Besucher, sie nehmen lieber einen der drei Aufzüge. Diese legen im Jahr mehr als 100.000 Kilometer zurück, das entspricht zweieinhalb Umkreisungen der Erde. Die Aufzüge, die Restaurants und Shops auf der Besucherplattform verbrauchen eine Menge Energie: Im Jahr sind das etwa 6,7 Gigawatt Strom.

Getarnte Windturbinen in 127 Metern Höhe

Nun ist die eiserne Dame selbst aktiv geworden und stellt einen kleinen Teil der Energie, die sie verbraucht, selber her. Das New Yorker Unternehmen Urban Green Energy (UGE) hat dafür zwei Turbinen des Typs UGE VisionAIR5 mit vertikaler Achse in einer Höhe von 127 Metern installiert. Diese sind so gestaltet, dass sie Wind aus jeder Himmelsrichtung einfangen können. Die sieben Meter hohen und drei Meter breiten Turbinen wurden extra in der graubraunen Farbe der eisernen Dame angestrichen, um die äußere Optik des trotz seiner Höhe enorm filigranen Stahlbauwerks nicht zu stören.

Auf der ersten Etage des Eiffelturms, in 57,6 Meter Höhe, befinden sich Restaurants, Souvenirläden und eine Aussichtsplattform für 3000 Besucher. Den benötigten Strom liefern zukünftig die Windturbinen. 

Auf der ersten Etage des Eiffelturms, in 57,6 Meter Höhe, befinden sich Restaurants, Souvenirläden und eine Aussichtsplattform für 3000 Besucher. Den benötigten Strom liefern zukünftig die Windturbinen. 

Quelle: Lucas Dolega/dpa

„Der Eiffelturm ist ohne Zweifel eines der bekanntesten Bauwerke der Welt und wir sind stolz, dass unsere hoch entwickelte Technologie ausgesucht wurde, um dem Turm eine nachhaltige Zukunft zu ermöglichen“, kommentierte UGE-Geschäftsführer Nick Blitterswyk die Entscheidung der Stadt Paris. „Wenn Besucher aus aller Welt die Windturbine hier sehen, sind wir einen Schritt weiter, um der Welt eine saubere und zuverlässige erneuerbare Energie zu geben.“

Erzeugter Strom reicht für erste Besucheretage

Es war nicht trivial, die beiden Anlagen in schwindelerregender Höhe zu montieren. Die beiden Vertikalachser wurden mit Seilwinden auf die Höhe der zweiten Etage des Eiffelturms gezogen. Dort ernten die beiden Windturbinen jährlich etwa 10.000 Kilowattstunden Strom aus dem Wind, der den Eiffelturm umtost. Genug, um die erste Etage mit Ökostrom zu versorgen. Dort befinden sich in einer Höhe von 57,6 Metern mehrere Restaurants und Souvenirläden sowie eine aufwändig umgebaute Aussichtsplattform für 3000 Besucher.

Es ist ein klares Zeichen, das die Stadt mit diesen beiden Windturbinen auf der eisernen Dame zur UN-Weltklimakonferenz aussendet, die im Dezember 2015 in Paris stattfindet. Auf den Dächern der beiden Besucherpavillons wurden zusätzlich Solaranlagen installiert. Mit diesen soll in Zukunft mindestens die Hälfte der benötigten Energie für den Warmwasserhaushalt der eisernen Dame gedeckt werden. Die gesamte Beleuchtung wurde auf stromsparende LED-Lampen umgestellt. Und das Regenwasser wird künftig zur Spülung der Toiletten verwendet.

Treibhausgas-Emissionen sollen bis 2050 um 50 Prozent sinken

Das alles soll zeigen: Paris macht seine Klima-Hausaufgaben. Bis 2050 will die französische Hauptstadt ihre Treibhausgas-Emissionen um 75 Prozent senken. Dazu soll auch der Atomstrom-Anteil, der derzeit in Frankreich noch bei 75 Prozent liegt, bis 2025 halbiert werden. Und zwar zu Gunsten der erneuerbaren Energien.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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