SolaRoad in Holland 13.11.2014, 13:39 Uhr

Weltweit erster stromerzeugender Radweg eröffnet

Jetzt können die Niederländer mit ihrem Fahrrad über die SolaRoad düsen – der erste Fahrradweg der Welt, der Strom erzeugt. Möglich machen das eingebaute Silizium-Solarzellen. 100 Meter versorgen drei Haushalte mit Strom. 

Der niederländische Wirtschaftsminister Henk Kamp hat SolaRoad eingeweiht: Bis 2016 soll der stromerzeugende Fahrradweg von 70 auf 100 Meter ausgebaut sein. Kostenpunkt: drei Millionen Euro. 

Der niederländische Wirtschaftsminister Henk Kamp hat SolaRoad eingeweiht: Bis 2016 soll der stromerzeugende Fahrradweg von 70 auf 100 Meter ausgebaut sein. Kostenpunkt: drei Millionen Euro. 

Foto: SolaRoad

Der Wirtschaftsminister der Niederlande, Henk Kamp, hat am 12. November mit seinem weißen Fahrrad die SolaRoad eingeweiht – einen 70 Meter langen Radweg im Stadtteil Krommenie in der Gemeinde Zaanstad 25 Kilometer nördlich von Amsterdam. Es ist der erste Radweg der Welt, der Strom erzeugt. 

Der Straßenbelag besteht aus rechteckigen Betonmodulen, zweieinhalb mal drei Meter groß, in denen Silizium-Solarzellen eingebettet sind. Eine zentimeterdicke rutschfeste Schicht aus aufgerautem Sicherheitsglas bedeckt die Module, über die sogar Lastwagen fahren können.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Menlo Systems GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektronik (m/w/d) Menlo Systems GmbH
Planegg-Martinsried Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur Straßenplanung und Entwurf (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin / Bauingenieur (w/m/d) für Projektsteuerung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Geoinformatiker (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Software- und Systemtester Embedded Systems (m/w/d) Wirtgen GmbH
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fertigungsingenieur - Schiffbau / Yachtbau (w/m/d) Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG
Lemwerder, Bremen Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur für die Anlageneinsatzplanung Fernwärme (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
KLINGEL medical metal GmbH-Firmenlogo
Project Engineer New Product Introduction (m/w/d) KLINGEL medical metal GmbH
Pforzheim Zum Job 
mags Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe AöR-Firmenlogo
Technische Betriebsleitung (w/m/d) für die Bereiche Straße, Grün und Friedhofswesen mags Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe AöR
Mönchengladbach Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) für die Prüfung von Sonderbauten beim Bauaufsichtsamt der Stadt Köln Stadt Köln
Celonic Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Technical Team Manager (w/m/d) Qualification & Asset Change Control Celonic Deutschland GmbH & Co. KG
Heidelberg Zum Job 
Rheinmetall AG-Firmenlogo
Prozessingenieur F-35 (m/w/d) Rheinmetall AG
Düsseldorf, Weeze Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Koordinatorin / Koordinator für grenzüberschreitende nachhaltige Mobilität (w/m/d) Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
G+D Currency Technology GmbH-Firmenlogo
ESG Analyst (m/w/d) G+D Currency Technology GmbH
Leipzig Zum Job 
Stadt Norderstedt-Firmenlogo
Tiefbauingenieur*in Stadtentwässerung / Liegenschaften (w/m/d) Stadt Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb / Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
Rheinmetall AG-Firmenlogo
Systemingenieur Signalverarbeitung & Kameratechnik (m/w/d) Rheinmetall AG

100 Meter SolaRoad liefern Strom für drei Haushalte 

Schon vor der offiziellen Eröffnung lieferten die Solarmodule Energie: In den letzten 16 Tagen erzeugte der Radweg 140 Kilowattstunden Strom, sagte SolaRoad-Sprecherin Jannemieke von Dieren. Das entspricht in etwa 140 Waschgängen einer Geschirrspülmaschine. Derzeit wird der Strom in das nationale Stromnetz eingespeist, soll aber in Zukunft auch für die Straßenbeleuchtung genutzt werden. Bis 2016 soll der Solar-Radweg auf 100 Meter ausgebaut sein. Dann soll die Stromausbeute für drei Haushalte ausreichend sein.

So etwas gibt es natürlich nicht von der Stange und deshalb kostet diese Radweg-Innovation von 100 Meter Länge stolze drei Millionen Euro. Das entspricht 30.000 Euro pro Meter.

Der Fahrradweg hat die letzten 16 Tage schon Strom erzeugt – 140 Kilowattstunden, das reicht für 140 Waschgänge einer Geschirrspülmaschine. 

Der Fahrradweg hat die letzten 16 Tage schon Strom erzeugt – 140 Kilowattstunden, das reicht für 140 Waschgänge einer Geschirrspülmaschine. 

Quelle: SolaRoad

Vergleicht man diese Zahlen mit Radweg-Investitionen in Deutschland, so wird schnell klar, wie teuer das Projekt ist: Ein Kilometer Radweg von der Stange kostet in Deutschland rund 200.000 Euro. Die SolaRoad in Krommenie ist damit rund 150 Mal teurer.

Das meiste Geld floss in Forschung und Entwicklung

Viel Geld von den drei Millionen entfiel allerdings auf Forschungsarbeiten. Es musste eine Glasabdeckung gefunden werden, die wirklich in der Lage ist, für die kommenden Jahre die Belastung auszuhalten. Und die genauso rutschfest ist wie Asphalt. Für künftige Radwege oder auch Autostraßen fallen diese Forschungs- und Entwicklungskosten nicht mehr an. 

Das Ziel der SolaRoad-Ingenieure ist eine Stromausbeute von jährlich 50 bis 70 Kilowattstunden pro Quadratmeter Radweg-Fläche. Die ersten Zahlen bestätigen diese Rechnung, obwohl der Himmel über Krommenie im Oktober und November stärker bewölkt war als in anderen Jahren. „Darum sind wir zuversichtlich, dass unsere Schätzungen für die Stromausbeute richtig liegen“, sagt Sten de Witt, einer der Projektleiter vom Konsortium SolaRoad.

Das Potential der Straßen als Stromquelle ist gigantisch: Die Verkehrsfläche in Deutschland umfasst etwa 18.000 Quadratkilometer. Das ist die Summe der Parkplätze, Flughäfen, öffentlichen Plätze und der 650.000 Kilometer Straßen. Da ergibt sich bei den geschätzten 50 Kilowattstunden Stromausbeute pro Quadratmeter im Jahr die schwindelerregende Summe von 900 Terawattstunden. Der gesamte Stromverbrauch in Deutschland liegt derzeit bei knapp 600 Terawattstunden jährlich. 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.