Günstiger Katalysator für die Energieumwandlung in Sicht 24.10.2018, 07:00 Uhr

Neue Legierung könnte Platin ersetzen

Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben eine metallfreie Legierung entwickelt, die ähnliche Eigenschaften wie Platin hat. Verschiedene Einsatzmöglichkeiten sind denkbar.

Darstellung einer galvanischen Zelle

Bei solch einem Modell einer galvanischen Zelle wird chemische Energie in elektrische Energie umgewandelt. Als Katalysator dient häufig das teure Platin.

Foto: panthermedia.net/Alexander Zam

Platin hat sehr spezielle Eigenschaften, die für die Wissenschaft von großer Bedeutung sind. Unter anderem ist es ein hervorragender Katalysator. Es beschleunigt also chemische Reaktionen, ohne dabei selbst Schaden zu nehmen. Platin kommt daher häufig zum Einsatz, wenn chemische Energie in elektrische Energie umgewandelt werden soll oder umgekehrt. Das ist praktisch, bringt jedoch ein Problem mit sich: Platin ist selten und teuer. Forscher der Ruhr-Universität Bochum haben jetzt eine Legierung entwickelt, die Platin langfristig ersetzen könnte.

Platin-Ersatz: Legierung aus Nichtedelmetallen

Katalysatoren beschleunigen eine chemische Reaktion und werden daher gerade im Zusammenhang mit der Energiewende immer wichtiger. Beispielsweise  sind sie im Bereich der erneuerbaren Energien interessant, um die elektrische Energie aus Photovoltaik oder Windenergie in chemische Energie umzuwandeln, damit diese besser gespeichert werden kann. Unter anderem kann mithilfe des Stroms aus einer Solaranlage Wasserstoff hergestellt werden. Umgekehrt sorgen sie in einer Brennstoffzelle dafür, dass die Energie, die aus einer chemischen Reaktion entsteht, anschließend als elektrische Energie zur Verfügung steht.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Airbus-Firmenlogo
Program Certification Engineering (d/m/f) Airbus
Manching Zum Job 
Airbus-Firmenlogo
Software Developer Simulation (d/f/m) Airbus
Manching Zum Job 
Airbus-Firmenlogo
Software Developer Simulation (d/f/m) Airbus
Manching Zum Job 
Airbus Defence and Space Cyber-Firmenlogo
Security Risk and Accreditation Engineer ((d/f/m) Airbus Defence and Space Cyber
Raum München, Friedrichshafen, Manching Zum Job 
Airbus Defence and Space Cyber-Firmenlogo
Security Systems Engineer (d/f/m) Airbus Defence and Space Cyber
Raum München, Friedrichshafen, Manching Zum Job 
Raffinerie Heide GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur (m/w/d) für Rotating Equipment Raffinerie Heide GmbH
Hemmingstedt Zum Job 
Konzept Informationssysteme GmbH-Firmenlogo
Testingenieur (m/w/d) Testautomatisierung mit Python Konzept Informationssysteme GmbH
München Zum Job 
Airbus Defence and Space Cyber-Firmenlogo
Cyber Security Engineer Aerospace (d/f/m) Airbus Defence and Space Cyber
Raum München, Friedrichshafen, Manching Zum Job 
Konzept Informationssysteme GmbH-Firmenlogo
Testingenieur (m/w/d) Embedded Systems Konzept Informationssysteme GmbH
Friedrichshafen, Kiel, Meersburg, München Zum Job 
Airbus Defence and Space-Firmenlogo
Cloud Security Architect for Aerospace (d/f/m) Airbus Defence and Space
Raum München, Friedrichshafen, Manching Zum Job 
Konzept Informationssysteme GmbH-Firmenlogo
Senior Softwareentwickler Embedded Systems (m/w/d) Konzept Informationssysteme GmbH
Friedrichshafen, Kiel, Meersburg, München Zum Job 
Polizei Berlin-Firmenlogo
Sachverständige/Sachverständiger für Elektrotechnik (Embedded Systems) mit Schwerpunkt Automotive IT (w/m/d) Polizei Berlin
Paul Vahle GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Patentingenieur (m/w/d) Paul Vahle GmbH & Co. KG
Paul Vahle GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Leistungselektronik (m/w/d) Paul Vahle GmbH & Co. KG
KOLLMORGEN Europe GmbH-Firmenlogo
Senior Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steuerelektronik KOLLMORGEN Europe GmbH
Ratingen Zum Job 
Paul Vahle GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Systemarchitekt | Industrielle Kommunikationssysteme (m/w/d) Paul Vahle GmbH & Co. KG
Schwoich bei Kufstein (Österreich) Zum Job 
KOLLMORGEN Europe GmbH-Firmenlogo
Teamleiter / Senior Entwicklungsingenieur (m/w/d) Leistungselektronik KOLLMORGEN Europe GmbH
Ratingen Zum Job 
KOLLMORGEN Europe GmbH-Firmenlogo
Senior PCB Designer / Layouter (m/w/d) KOLLMORGEN Europe GmbH
Ratingen Zum Job 
KOLLMORGEN Europe GmbH-Firmenlogo
Software -Testingenieur (m/w/d) für funktionale Sicherheit KOLLMORGEN Europe GmbH
Ratingen Zum Job 
KOLLMORGEN Europe GmbH-Firmenlogo
Senior Software Architect (m/w/d) KOLLMORGEN Europe GmbH
Ratingen Zum Job 

All diese Vorgänge sind nur mit Katalysatoren möglich. Wie stark sie eine chemische Reaktion beschleunigen, also wie aktiv sie sind, ist unterschiedlich. Während das teure Platin als sehr aktiv gilt, haben Elemente, bei denen es sich nicht um Edelmetalle handelt, normalerweise sehr schlechte katalytische Eigenschaften. Umso überraschender sind die Ergebnisse an der RUB: Den Forschern vom Zentrum für Elektrochemie ist es gelungen, aus fünf verschiedenen Elementen eine Legierung herzustellen, die eine deutliche Aktivität als Katalysator aufweist.

Bessere Katalysator-Eigenschaften durch Hochentropieeffekt

Die fünf Komponenten sind in der neuen Legierung nahezu gleichmäßig vertreten, was dazu führt, dass sich eine einfache Kristallstruktur bildet, ein sogenannter Hochentropieeffekt. „Durch das Zusammenwirken der verschiedenen benachbarten Elemente bilden sich neue aktive Zentren aus, die komplett neue Eigenschaften aufweisen“, sagt Tobias Löffler, Doktorand an der RUB.

Die Ausprägung dieser Eigenschaften lasse sich in einem gewissen Rahmen sogar steuern, weil die Wissenschaftler eine eigene Methode entwickelt haben, um die Ausgangselemente in winzige Partikel zu teilen und auf einem Träger aufzubringen – in der Mitte sind zum Beispiel die Anteile aller fünf Elemente ungefähr gleich groß. Die genaue Zusammensetzung haben sie so lange verändert, bis die Legierung eine katalytische Aktivität aufwies, die mit der von Platin vergleichbar war – bezogen auf die oftmals gewünschte Sauerstoffreduktion.

Grundlage für neue Katalysatoren

Die Forscher hoffen jetzt, dass es ihnen durch weitere Kombinationsmöglichkeiten und unterschiedliche Zusammensetzungen gelingt, die Eigenschaften der Legierung weiter anzupassen. Bevor sie allerdings gezielt neue Katalysatoren entwickeln können, müssen sie zunächst das komplexe Zusammenwirken der Elemente besser verstehen. Die Grundlage für diese Entwicklung ist aus ihrer Sicht jedoch gelegt.

 

Weiterführende Themen:

Verschärfen Elektroautos den Kampf um Rohstoffe?

Neuer Fahrplan zu einem globalen Power-to-X-Markt

Schweizer Forscher entwickeln Batterien aus recycelten Rohstoffen

Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.