Offshore-Windenergie 23.01.2019, 10:34 Uhr

Jetzt kommt Siemens Gamesa mit dem 10-Megawatt-Windrad

Siemens Gamesa hat sein Acht-Megawatt-Mühle auf 25 % mehr Leistung getunt. In diesem Jahr soll ein Prototyp errichtet werden. 2022 ist die Markteinführung geplant. Dann will auch General Electric starten – mit zwölf Megawatt.

Windkraftanlage ragt bei aufkommendem Sturm aus dem Meer

Foto: Siemens Gamesa Renewable Energy, S.A.

Das deutsch-spanische Unternehmen Siemens Gamesa hat die weltweit leistungsstärkste Windenergieanlage entwickelt. Mit zehn Megawatt übertrifft die SG 10.0-193 DD, so die prosaische Bezeichnung des Vorgängermodells, um 25 %. Sie ist ausdrücklich für den Offshore-Einsatz gedacht. Geht auch nicht anders. Die Flügel sind 94 Meter lang und können an Land kaum transportiert werden. Zum Vergleich: Kleinere Fußballfelder sind ebenso lang.

Flügel des Windrads sind 11 Meter länger als beim Vorläufer

Der Rotordurchmesser beträgt 193 Meter, 22 Meter mehr als die 8-Megawatt-Version. Damit überstreichen die Rotorblätter eine Fläche von 29.300 Quadratmetern, das entspricht etwa 100 Grundstücken für Einfamilienhäuser. Die Nabe befindet sich in mehr als 140 Metern Höhe. Damit streifen die Rotorblätter die 240-Meter-Marke.

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Weil zahlreiche Komponenten der 8-Megawatt-Mühle weiterverwendet werden können, wird das neue Modell schnell im Markt landen. Bereits 2022 sollen die ersten Anlagen verkauft werden. Ein Prototyp wird noch in diesem Jahr errichtet. Die Maschinenhäuser der neuen Offshore-Windturbine werden im Werk Cuxhaven hergestellt, der weltweit größten Fertigungsstätte für Offshore-Turbinen. Die gewaltigen Flügel werden im seit 2017 produzierenden Werk in Hull an der Ostküste von England gefertigt. Beide Standorte haben Hafenanlagen, sodass Landtransporte entfallen. In Hull wurde für diesen Zweck extra ein neuer Hafen gebaut.

Ein Brexit könnte dem Windradhersteller Probleme bereiten

Siemens Gamesa wählte diesen Standort nicht von ungefähr. Großbritannien und hier vor allem Schottland sind Großabnehmer für Offshore-Windenergieanlagen. Nach einem Brexit, mit dem bei der Investitionsentscheidung keineswegs zu rechnen war, könnte es nun allerdings zu Problemen kommen.

„Die Stromgestehungskosten für Offshore-Wind sinken weiter, da die Industrie wächst und ihre Leistungskraft steigert“, so Andreas Nauens optimistischer Blick in die Zukunft. Nauen ist CEO der Offshore Business Unit bei Siemens Gamesa Renewable Energy, wie der Unternehmensname korrekt heißt. Bisher installierte das Unternehmen weltweit 3.100 Offshore-Turbinen mit einer Gesamtleistung von 12,5 Gigawatt. Das entspricht etwa zehn Kernkraftwerken. Und es geht tatsächlich weiter. Der Auftragsbestand beläuft sich auf 22,8 Milliarden Euro. Allein in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee sollen bis 2035 Windkraftanlagen mit einer Leistung von bis zu 23,2 Gigawatt errichtet werden. Sie sollen helfen, die deutsche Energiewende abzusichern.

Siemens Gamesa mit bewegter Firmengeschichte

Siemens Gamesa zählt zu den wichtigsten Herstellern von Offshore-Anlagen. 1991 errichtete der dänische Hersteller Bonus Energy den ersten Windpark im Meer. Damals galt Dänemark als Vorbild im Aufbau von Windparks – auch für Deutschland. 2004 wurde Bonus Energy von Siemens übernommen. Ein Jahr später kam der Bremer Hersteller AN Windenergie hinzu. 2016 fusionierten Siemens und der spanische Hersteller Gamesa.

GE investiert 400 Millionen US-Dollar in Rekord-Windmühle

Den jetzigen Leistungsweltrekord von 8,5 Megawatt hält GE, doch Siemens Gamesa legt nun mit seiner neuen 10-Megawatt-Anlage nach. Der Rekord könnte allerdings ebenso schnell kippen wie er entstand. General Electric Renewable Energy – ein Unternehmen, das übrigens aus dem deutschen Hersteller Tacke Windtechnik in Salzbergen und dem US-Unternehmen Zond entstand, – entwickelt derzeit eine 12-Megawatt-Offshoreanlage mit dem klangvollen Namen Heliade-X. Die Rotorblätter der 12-MW-Anlage sollen 107 Meter lang sein. Insgesamt erreicht der Windgenerator damit eine Höhe von rund 260 Metern. Für die Herstellung hat das US-Unternehmen eigens eine neue Fabrik gebaut, die im Juni des vergangenen Jahres im französischen Cherbourg in Betrieb ging.

GE will in den kommenden Jahren stolze 400 Millionen US-Dollar in die Entwicklung von Heliade-X investieren. Bereits 2022 sollen die ersten Turbinen dann Strom liefern. Pro Jahr soll Heliade-X bis zu 67 Millionen Kilowattstunden erzeugen. Das würde für 19.000 (deutsche) Durchschnittshaushalte reichen, in den USA etwa für die Hälfte. Damit wäre Siemens Gamesa pünktlich zur Markteinführung wieder entthront.

 

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Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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