Erneuerbare Energien 30.01.2024, 14:00 Uhr

Gemeinschaftlicher Stromspeicher für Wohnquartiere: Wie kann es gehen?

Die TH Köln erforscht in einem Projekt, wie Quartierspeicher in Neubaugebieten eine wichtige Rolle für die Energiewende spielen können, besonders wenn es um die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen und Speichern geht.

Gemeinschaftliche Quartierspeicher könnten die Energiewende in Neubaugebieten durch die effiziente Nutzung von Photovoltaik-Anlagen entscheidend vorantreiben. (Symbolfoto) Foto: PantherMedia / hssbb79

Gemeinschaftliche Quartierspeicher könnten die Energiewende in Neubaugebieten durch die effiziente Nutzung von Photovoltaik-Anlagen entscheidend vorantreiben. (Symbolfoto)

Foto: PantherMedia / hssbb79

Solarstromanlagen auf Hausdächern sind mittlerweile in vielen Siedlungen zu einem vertrauten Anblick geworden, und der Anteil der Photovoltaik an der Stromerzeugung steigt kontinuierlich seit Jahren. Für Haushalte, die weitgehend autark beim Stromverbrauch sein möchten, ist jedoch die Installation eines Speichers neben der Photovoltaik-Anlage erforderlich, um auch nachts auf Strom zugreifen zu können. Mit anderen Worten: Um sicherzustellen, dass die Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen gewährleistet ist und die Stabilität der Stromnetze erhalten bleibt, sind Speichersysteme unerlässlich.

Deshalb könnten in der Zukunft gemeinschaftlich genutzte Energiespeicher, auch unter dem Begriff Quartierspeicher bekannt, eine bedeutende Rolle im Rahmen der Energiewende spielen. Die gemeinsame Nutzung dieser technologischen Einrichtungen in einem Quartierspeicher ermöglicht nicht nur eine effizientere Ressourcennutzung, sondern auch Kosteneinsparungen. In der Praxis stößt der Betrieb solcher Speicheranlagen in Neubaugebieten jedoch häufig auf rechtliche Herausforderungen. Ein interdisziplinäres Projekt der TH Köln untersucht, wie diese Hindernisse überwunden werden können. Die erzielten Ergebnisse sollen als Modell für zukünftige Vorhaben dienen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke Görlitz AG-Firmenlogo
Referent Netztechnik (m/w/d) Stadtwerke Görlitz AG
Görlitz Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Leitung (m/w/d) des Gebäudemanagements HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Bauwesen Deponietechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berlin, Homeoffice möglich Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Mitarbeiter für die Straßenbaubehörde (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Architekt / Ingenieur im Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
Wuppertaler Stadtwerke-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme Wuppertaler Stadtwerke
Wuppertal Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
BOGE Elastmetall GmbH-Firmenlogo
Ingenieur - FE-Berechnungen (m/w/d) BOGE Elastmetall GmbH
Damme (Niedersachsen) Zum Job 
FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur Fachrichtung Konstruktionstechnik (m/w/d) FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH
Gronau (Leine) Zum Job 
Dr.-Ing. Ernst Braun GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur (m/w/d) Dr.-Ing. Ernst Braun GmbH
Biberach Zum Job 
Schulte & Co. GmbH-Firmenlogo
Fertigungsplaner (m/w/d) Schulte & Co. GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Dunmore Europe GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur (m/w/d) Dunmore Europe GmbH
Freiburg Zum Job 
INGÉROP Deutschland GmbH-Firmenlogo
Senior Projektmanager (w/m/d) für Hochbauprojekte INGÉROP Deutschland GmbH
Hamburg Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Qualitätssicherung Lagedokumentation (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
Desitin Arzneimittel GmbH-Firmenlogo
Elektroniker / Mechatroniker (m/w/d) für Betriebstechnik Desitin Arzneimittel GmbH
Hamburg Zum Job 
De Dietrich Process Systems GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) De Dietrich Process Systems GmbH
Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Betriebsdienst Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg
Frankfurt (Oder) Zum Job 

Gestaltungsmöglichkeiten bei der Stromversorgung bieten

„Die Energiewende soll den Bürger*innen mehr Gestaltungsmöglichkeiten bei der Stromversorgung bieten. Der Umbau des Energiesystems wird nur gelingen, wenn die Menschen stärker von den Vorteilen profitieren, also sauberen Strom vor Ort erzeugen, speichern und verbrauchen können. Die Technik dafür ist vorhanden, jedoch erschweren komplizierte Gesetze und Bürokratie noch die Umsetzung in der Praxis“, erklärt Prof. Dr. Eberhard Waffenschmidt vom Institut für Elektrische Energietechnik der TH Köln die Ausgangslage in einer Pressemitteilung. „Uns hat interessiert, ob und in welchem Umfang es Vorteile bringt, wenn die überschüssige Energie der PV-Anlagen nicht in jedem Haus, sondern in einem gemeinsamen Quartierspeicher gesammelt wird.“

Die Bewältigung von rechtlichen und technischen Herausforderungen in diesem Kontext soll eine zentrale Fragestellung des Projekts sein. In einem Neubaugebiet im nordrhein-westfälischen Bergneustadt, erfolgt die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Häuser. Zusätzlich ist vorgesehen, dass der erzeugte Strom entweder direkt genutzt, ins öffentliche Stromnetz eingespeist oder in einen Batteriespeicher umgeleitet wird, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf abzurufen.

Die Abrechnung der Energieflüsse kann kompliziert werden

„Insbesondere die Abrechnung der Energieflüsse kann kompliziert werden, wenn die Haushalte genau wissen wollen, wer wann wie viel Strom in den Quartierspeicher eingespeist und aus ihm entnommen hat und wie hoch der Eigenverbrauch der Solaranlage ist. Davon hängen viele weitere Aspekte ab. Welche Messtechnik muss installiert werden? Wie verhält es sich mit Steuern und Netzentgelten für den Strombezug aus dem öffentlichen Netz und aus dem Speicher? Unser Ziel ist es, den administrativen und technischen Aufwand so gering wie möglich zu halten“, erklärt Waffenschmidt, worin die Herausforderungen bestehen.

Von daher entwickeln die Forscher*innen in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Solingen verschiedene Abrechnungs- und Messkonzepte für den geplanten Betrieb des Speichers in dem Neubaugebiet. Nachfolgend werden sie die rechtliche Anwendbarkeit der Konzepte überprüfen, während gleichzeitig die Betriebsdaten des Speichers über einen längeren Zeitraum erfasst werden. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Datenanalyse sollen später in einem praxisorientierten Handbuch zusammengefasst werden. In diesem Kontext wird erwartet, dass eine beispielhafte Planung mit Best-Practice-Anwendungen zur Standardisierung von Speicherlösungen als Modell für weitere Projekte dienen kann.

Projekt „Quartierspeicher für eine Klimaschutzsiedlung“

Unter der Leitung von Prof. Dr. Eberhard Waffenschmidt, dem Leiter des Instituts für Elektrische Energietechnik an der TH Köln, wird das Projekt „Quartierspeicher für eine Klimaschutzsiedlung“ durchgeführt. Projektpartner sind der Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. und die Kanzlei „Gaßner, Groth, Siederer & Coll. Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB, Herr Rechtsanwalt Dr. Markus Behnisch“, die für die energierechtliche Beratung verantwortlich ist. Die Eikamp GbR und die Stadtwerke Solingen GmbH fungieren als assoziierte Partner, wobei die Eikamp GbR als Projektentwickler und Erschließungsträger agiert, während die Stadtwerke Solingen GmbH das Strom- und Wärmekonzept des Quartiers in der Praxis umsetzen wird. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstützt das Vorhaben über die zweijährige Laufzeit mit einer Förderung von etwa 120.000 Euro.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.