Testlauf in Schottland 28.03.2018, 13:06 Uhr

Diese Bojen erzeugen Strom aus Meereswellen

Die Energie der Meereswellen in Strom umwandeln: Bojen schwedischer Ingenieure machen es möglich. Die schwimmenden Kraftwerke absolvieren gerade ihre Feuertaufe vor den schottischen Orkney-Inseln – bekannt für hohen Wellengang und starke Gezeiten.

Bereit für den Testlauf: Die stromerzeugende Boje absolviert ihre Feuertaufe in den Gewässern des Nordatlantiks vor den schottischen Orkney-Inseln.

Bereit für den Testlauf: Die stromerzeugende Boje absolviert ihre Feuertaufe in den Gewässern des Nordatlantiks vor den schottischen Orkney-Inseln.

Foto: EMEC/Colin Keldie

Von außen betrachtet ist die gelb-blau lackierte Boje des schwedischen Start-ups Corpower Ocean unscheinbar. Im Inneren aber arbeitet eine technologische Besonderheit: ein sogenanntes Wellenenergiewandler-System namens C3, das Corpower-Firmengründer Stig Lundbäck entwickelt hat.

Erstaunlich: Lundbäck ist eigentlich Kardiologe, ein Spezialist, der sich mit den Pumpprinzipien des Herzens auskennt. Dieses Wissen nutzt er, um Wellenenergie mit einem Lineargenerator in Strom zu verwandeln. Und das besonders effektiv. Laut Corpower produziert C3 fünfmal mehr Energie als vergleichbare Systeme. In einem typischen atlantischen Küstenklima liegt die Nennleistung angeblich bei 250 Kilowatt. Zum Vergleich: Rund 32 Bojen wären nötig, um die Leistung einer Windkraftanlage von Siemens zu erreichen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
PFINDER KG-Firmenlogo
Produktentwickler (m/w/d) Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung PFINDER KG
Böblingen Zum Job 
WTM ENGINEERS GMBH-Firmenlogo
BIM-Modeler (m/w/d) für den Bereich Ingenieurwasserbau WTM ENGINEERS GMBH
Hamburg, Kiel, Rostock Zum Job 
Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH-Firmenlogo
Master / Diplom in Physik oder Elektrotechnik als Vertriebsingenieur/in für Bereich Analytical (m/w/d) Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH
Herrsching am Ammersee Zum Job 
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus-Firmenlogo
Referentin/Referent (m/w/d) im Referat "Straßenbau" Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur Mechanik (m/w/d) Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur Elektrotechnik Wartung / Instandhaltung (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
Städtisches Klinikum Dresden-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Technische Gebäudeausrüstung (TGA) Städtisches Klinikum Dresden
Dresden Zum Job 
Rohde & Schwarz Österreich GesmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler (m/w/d) Embedded Systems Rohde & Schwarz Österreich GesmbH
Singapur, Stuttgart, Berlin, München Zum Job 
Carl Zeiss Meditec AG-Firmenlogo
Applikationsingenieur (m/w/x) Carl Zeiss Meditec AG
Carl Zeiss Meditec AG-Firmenlogo
Process Engineer (m/w/x) Carl Zeiss Meditec AG
Carl ZEISS MultiSEM-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektronik (m/w/x) Carl ZEISS MultiSEM
Oberkochen Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurinnen und Ingenieure (w/m/d) in den Fachrichtungen Elektro- bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurinnen und Ingenieure (w/m/d) in den Fachrichtungen Versorgungstechnik und Gebäudeautomation Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektkoordinator*in (m/w/d) Ladeinfrastruktur THOST Projektmanagement GmbH
Freiburg im Breisgau, Stuttgart, Karlsruhe, München, Mannheim Zum Job 
GEBHARDT Fördertechnik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsprojektleitung Robotik & Lagerfahrzeuge (m/w/d) GEBHARDT Fördertechnik GmbH
Sinsheim Zum Job 
GEBHARDT Fördertechnik GmbH-Firmenlogo
Team Lead Process- & Change-Management engineering department (m/w/d) GEBHARDT Fördertechnik GmbH
Sinsheim Zum Job 
Handtmann Systemtechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Handtmann Systemtechnik GmbH & Co. KG
Biberach/Riss Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Stadtwerke Aalen GmbH-Firmenlogo
Asset-Management Koordinator*in Stadtwerke Aalen GmbH

Wellen treiben einen Stromgenerator an

Das Prinzip von C3: Zieht eine Welle vorbei, bewegt sich der Schwimmkörper auf und ab – auf einer Zahnstange, die im Meeresboden verankert ist. Ein Kaskadengetriebe verwandelt die linearen Bewegungen über mehrere Zahnräder in eine Rotationsbewegung. So geschickt, dass selbst Stürme mit 32 Meter hohen Wellen kein Problem sind. Mit dieser Bewegung lässt sich ein Stromgenerator antreiben, der auch in Windkraftanlagen zum Einsatz kommt.

Hier wird Ihnen ein externer Inhalt von youtube.com angezeigt.

Mit der Nutzung des Inhalts stimmen Sie der Datenschutzerklärung von youtube.com zu.

Derzeit absolviert die Boje ihre Feuertaufe in den Gewässern des Nordatlantiks vor den schottischen Orkney-Inseln. Also in einem Gebiet mit hohem Wellengang und starken Gezeiten. Vor Ort experimentiert das Forschungszentrum European Marine Energy Centre (EMEC) schon seit längerem mit vergleichbaren Systemen. Daher existiert ein schwimmendes Stromnetz, an das die Forscher die Boje anschließen. Ideale Testbedingungen also. C3 verhält sich, als wäre es netzgekoppelt.

Wellenenergie könnte 20 Prozent des weltweiten Strombedarfs decken

Strom aus Meereswellen? Das schwedische Start-up ist von diesem Prinzip überzeugt. „Wellenenergie ist eine bedeutende Chance für eine saubere erneuerbare Energieversorgung“, schreibt das Team um Firmengründer Lundbäck. „Mit einer Gesamtressource von 32.000 Terawattstunden (TWh) pro Jahr, von denen 2.000 bis 4.000 TWh als wirtschaftlich verwertbar angesehen werden, könnten zehn bis 20 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs durch Wellenenergie bereitgestellt werden.“ Das sei von ähnlicher Größenordnung wie die weltweit installierte Wasserkraft.

Auf allen Kontinenten entwickeln Ingenieure Möglichkeiten, um Wellenenergie nutzbar zu machen. Vor der Küste Hawaiis befindet sich ein Generator, der Wellenkraft in Strom umwandelt. Eine weitere Alternative: Eine Silikonfolie, die den Druck des Wassers in Strom umwandelt. Und sogar Apple glaubt an das Potenzial von Wellenkraftwerken. Der Computerkonzern finanziert Tests vor der irischen Küste.

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitet als freiberuflicher Journalist für Zeitschriften und Onlinemagazine wie die VDI Nachrichten und Ingenieur.de.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.