Augmented Reality 15.10.2018, 13:31 Uhr

Head-up-Display: Wellenleiter-Technik löst Platzproblem

Anzeigesysteme aus der erweiterten Realität, sogenannte Augmented Reality Head-up-Displays, verbrauchen viel Platz im Auto-Cockpit. Continental hat nun ein neues platzsparendes System ohne Spiegel, aber mit Wellenleitern vorgestellt.

Blick durch die Windschutzscheibe eines Autos. Es sind zusätzliche virtuelle Einblendungen auf der Widschutzscheibe zu sehen.

Augmented Reality Head-up-Displays sind im Kommen, haben aber bisher zu viel Platz verbraucht. Contintental setzt auf Wellenleiter- statt Spiegel-Technik, um Platz zu sparen.

Foto: Continental

Head-up-Displays (HUD) gibt es bereits seit den 1940er Jahren. Erste Systeme wurden für Kampfpiloten entwickelt, um ihnen wichtige Daten in die Frontscheibe zu projizieren. Ab den 1980er Jahren begann General Motors in den USA mit Entwicklungen für den Automobilsektor, damit Fahrer beispielsweise die Geschwindigkeit leichter im Blick behalten. In Europa zählt BMW zu den Pionieren; ab 2003 kam ein Head-up-Display von Siemens VDO Automotive zum Einsatz. Mittlerweile arbeiten Hersteller und Zulieferer an Head-up-Displays auf Basis der erweiterten Realität (Augmented Reality, AR): Virtuelle, vom Computer generierte Inhalte erweitern die normale Wahrnehmung. Continental hat nun ein kompaktes Augmented Reality Head-up-Display (AR-HUD) mit Wellenleitertechnologie vorgestellt. Eines der zentralen Probleme beim Einsatz, nämlich der hohe Platzbedarf, wurde so gelöst.

Großes Volumen von HUD macht Autobauern Schwierigkeiten

In der Praxis bestehen HUDs aus drei Bauteilen. Im ersten Schritt erzeugt die bildgebende Einheit, ein Projektor, das Bild. Über das Optikmodul mit Kollimator und Umlenkung geht es zur Projektionsfläche. Dabei kommen Spiegeltechnologien zum Einsatz. Der Fahrer sieht die gespiegelten Informationen und gleichzeitig die reale Welt hinter seiner Scheibe. Das virtuelle Bild wird bei Autos 2 bis 3 Meter vor der Motorhaube projiziert, um den Fahrer in Kurven nicht abzulenken.

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Speziell bei AR-HUDs müssen im gesamten Sichtbereich des Fahrers Visualisierungen erzeugt werden. Das führte bislang zu Geräten mit rund 30 Litern Volumen. Solche Tools passten in die meisten Armaturentafeln nicht hinein und schränkten die Verwendungsmöglichkeiten bislang stark ein. Zum Vergleich: Konventionelle Windschutzscheiben-HUDs liegen bei 3 bis 4 Litern Volumen.

Partnerschaft mit DigiLens

Um neue AR-HUDs zu entwickeln, hat Continental bereits 2016 DigiLens aus dem Silicon Valley mit ins Boot geholt und seine Beteiligung im Jahr 2018 weiter erhöht. Continental arbeitet bei seiner AR-HUD mit einem flachen Wellenleiter. Im Zuge der gemeinsamen Entwicklung entstand ein Demonstrationsmodell ohne Spiegel. Stattdessen arbeiten Ingenieure mit drei übereinander gestapelten flachen Wellenleitern – also mit Kunststofffasern, die entsprechende Wanderwellen leiten – für den RGB-Farbraum. Lichtstrahlen aus dem Beamer werden in den mehrschichtigen Wellenleiter von unten eingekoppelt, umgelenkt und nach oben hin über eine Optik ausgekoppelt. Das virtuelle Bild entsteht nach Reflexion auf der Innenseite der Windschutzscheibe.

Kompakte Bauweise dank Wellenleiter-Technologie

Damit ist es gelungen, bei kompakter Bauweise einen Bereich von 15 x 5 Grad abzudecken. Das entspricht 2,60 x 0,87 Metern bei einer Projektionsdistanz von 10 Metern. Auch bei leicht seitlichem Blick durch die Windschutzscheibe sind die AR-Informationen deswegen weiterhin sichtbar und gehen nicht verloren, wie das sonst der Fall wäre. Alle Bauteile benötigen insgesamt nur noch 10 statt 30 Liter an Volumen. Durch die kompaktere Bauweise eröffnen sich Einsatzmöglichkeiten in vielen Fahrzeugen. Der Bedarf ist da: Mittlerweile planen viele Autohersteller, AR-HUDs einzusetzen.

Beitrag für mehr Sicherheit

Virtuelle Systeme im Auto erhöhen die Sicherheit und erleichtern das Fahren. Der Anwender erhält nicht nur statische Informationen wie die Geschwindigkeit oder Motordrehzahl bzw. kontaktanaloge Informationen wie Markierungen für die Navigation. Virtuelle Hinweise für den Fahrer erleichtern es etwa, einer vorgegebenen Strecke zu folgen. AR-HUDs warnen, falls die eigene Spur unbeabsichtigt verlassen wird oder falls sich der Abstand zum vorausfahrenden Auto stark verringert.

 

Weitere Themen:

Auch für Motorradfahrer wird an Augmented-Reality-Lösungen gearbeitet. Wir haben u.a. über den Motorradhelm CrossHelmet berichtet.

Für Fahrradfahrer hat der US-Hersteller Everysight die AR-Brille Raptor AR entwickelt.

Und auch Unterwasser wird mit AR experimentiert. Die US Navy hat einen Taucherhelm mit Augmented Vision Display getestet.

Ein Beitrag von:

  • Thomas Kresser

    Thomas Kresser ist Biologe und ausgebildeter Journalist. Er arbeitet unter anderem für das VDI Technologiezentrum, das Medizinportal NetDoktor, die Ärzteplattform Esanum und die Bauer Media Group. Thomas Kresser war Chefredakteur/stellv. Chefredakteur von DocCheck, Lifeline, Medscape und Onmeda. Er ist Gründer und Gesellschafter von ContentQualitäten. Seine Schwerpunkte: Biowissenschaften, Medizin, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Digital Health

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