Stabil bei Raumtemperatur 22.07.2021, 07:06 Uhr

Das ist der dünnste Magnet der Welt!

US-amerikanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, einen Magneten zu entwickeln, der nur aus einer einzigen Schicht von Atomen besteht. Der ultradünne 2D-Magnet könnte ganz neue Anwendungen in der Computertechnik und Elektronik ermöglichen.

Illustration Magnet

Nur eine einzige Schicht an Atomen reicht aus. Der Schlüssel sind die Kobaltatome.

Foto: Berkeley Lab

Magneten sind in der Elektronik stark nachgefragt. In Speichergeräten bestehen sie in der Regel aus magnetischen Dünnschichten. Diese sind zwar bereits sehr flach, aber wenn man sich die Atome anschaut, wird klar: Hunderte oder Tausende von Atomen sind übereinandergeschichtet. Für die Forschung stellt sich schon lange die Frage, wie noch dünnere Magneten gelingen könnten. Denn das würde es ermöglichen, Daten mit einer viel höheren Dichte zu speichern. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Berkeley Lab und der University of California (UC) Berkeley scheinen jetzt die Lösung gefunden zu haben: mit einer speziellen Materialmischung.

Der dünnste Magnet verträgt Hitze

Es ist nicht das erste Mal, dass es Forschenden gelingt, 2D-Magneten zu entwickeln, aber die bisherigen Produkte hatten ein Problem gemeinsam: Sie müssen stark gekühlt werden. Bei Raumtemperatur werden sie chemisch instabil, und der Magnetismus geht verloren. „Moderne 2D-Magnete benötigen sehr niedrige Temperaturen, um zu funktionieren. Aber aus praktischen Gründen muss ein Rechenzentrum bei Raumtemperatur laufen“, sagt Jie Yao, Wissenschaftlerin im Institut für Materialwissenschaften des Berkeley Labs. „Unser 2D-Magnet ist nicht nur der erste, der bei Raumtemperatur oder höher funktioniert, sondern er ist auch der erste Magnet, der die echte 2D-Grenze erreicht: Er ist so dünn wie ein einzelnes Atom!“

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* in der Instandsetzung und Entwicklung DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Fresh Graduate - Electrical Engineer (m/f/d) Dow
Schkopau Zum Job 
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur / Maschinenbauingenieur / Techniker (m/w/d) (Elektroniker, Elektrotechniker o. ä.) Prognost Systems GmbH
MENNEKES Elektrotechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Normungsingenieur (m/w/d) MENNEKES Elektrotechnik GmbH & Co. KG
Kirchhundem Zum Job 
ProMinent GmbH-Firmenlogo
Initiativbewerbung Ingenieure (m/w/d) ProMinent GmbH
Heidelberg Zum Job 
ProMinent GmbH-Firmenlogo
Initiativbewerbung Techniker (m/w/d) ProMinent GmbH
Heidelberg Zum Job 
Jacobs-Firmenlogo
Assembly Supervisors (m/w/d) für die Bereiche Instrumentierung/ Elektrotechnik/ Mechanik/ Rohrleitungsbau/ Stahlbau/ Kabeltragsysteme Jacobs
Duisburg Zum Job 
Embassy of the United States Berlin-Firmenlogo
Bauingenieur Supervisor (m/w/d) / Building Engineer Supervisor (m/f/d) Embassy of the United States Berlin
CAREL Deutschland GmbH-Firmenlogo
Anwendungsspezialist für Heizung-/Lüftungs- und Klimatechnik (m/w/d) CAREL Deutschland GmbH
Gelnhausen Zum Job 
Linde Material Handling-Firmenlogo
Hardware in the Loop Testingenieur (m/w/d) für Safety und ADAS Software Linde Material Handling
Aschaffenburg Zum Job 
Max Bögl-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Elektrotechnik für Magnetbahnen Max Bögl
Sengenthal Zum Job 
WITTENSTEIN SE-Firmenlogo
Senior Konstruktionsingenieur (w/m/d) mit fachlicher Führung WITTENSTEIN SE
Igersheim-Harthausen Zum Job 
Vermögen und Bau Baden-Württemberg-Firmenlogo
Diplom-Ingenieur (FH/DH) bzw. Bachelor (w/m/d) der Fachrichtung Elektrotechnik, Versorgungstechnik, Gebäudeklimatik, Gebäude- und Energietechnik Vermögen und Bau Baden-Württemberg
ELE Verteilnetz GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Betriebswirt als Einspeisemanager Regulierung / Netzwirtschaft (m/w/d) ELE Verteilnetz GmbH
Gelsenkirchen Zum Job 
ELE Verteilnetz GmbH-Firmenlogo
Betriebswirt / Ingenieur als Regulierungsmanager Grundsatzfragen Netzwirtschaft Strom / Gas (m/w/d) ELE Verteilnetz GmbH
Gelsenkirchen Zum Job 
EVH GmbH-Firmenlogo
Referent Elektrotechnik (m/w/d) EVH GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Verkehrsingenieur Planung / Bau / Betrieb Telematik (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Tunneltechnik Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

Gelungen ist das den Forschenden mit einer Lösung aus Graphenoxid, Zink und Kobalt. Zunächst haben sie die Mischung einige Stunden in einem herkömmlichen Laborofen gebacken, um eine Atomschicht aus Zinkoxid zu erhalten, mit eingestreuten Kobaltatomen, die zwischen Schichten aus Graphen eingebettet waren. Anschließend brannten sie das Graphen weg, sodass nur eine einzelne Atomschicht aus kobaltdotiertem Zinkoxid übrig blieb. So erhielt sie einen kobaltdotierten van-der-Waals-Zinkoxid-Magneten.

Berliner Batterietestzentrum entwickelt nachhaltige und sichere Akkus der Zukunft

Mit der perfekten Materialmischung zum dünnsten Magneten

Die Kobaltatome sind der Schlüssel. Denn die Forscherinnen und Forscher fanden heraus, dass das Graphen-Zink-Oxid-System bei einer Konzentration an Kobaltatomen von 5% oder 6% schwach magnetisch wird. Sie erhöhten die Konzentration auf etwa 12% und stellten fest, dass sie einen sehr starken Magneten vor sich hatten. Mehr hilft aber nicht automatisch mehr, denn bei einer Kobaltkonzentration von 15% entstand in dem Material ein spezieller Zustand, Frustration genannt. Dabei konkurrieren verschiedene magnetische Zustände innerhalb des Systems miteinander.

Das klingt gut, wirklich interessant wird die Entwicklung aber erst durch ihre Temperaturresistenz. Denn spätestens bei Raumtemperatur verlieren herkömmliche 2D-Magneten ihre Funktionsfähigkeit. Der Magnet aus Berkeley hält bis zu 100 Grad Celsius aus, ohne instabil zu werden.

Herstellung wäre im industriellen Maßstab möglich

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler glauben, dass die freien Elektronen des Zinkoxids der Schlüssel für den Erfolg sind. Sie sorgen dafür, dass die magnetischen Kobaltatome in dem neuen 2D-Bauelement weiterhin in dieselbe Richtung zeigen, selbst wenn der Wirt, in diesem Fall das Halbleiter-Zinkoxid, ein nichtmagnetisches Material ist. Der Magnetismus bleibt also bestehen.

Das neue Material vereint weitere Pluspunkte in sich: Es ist so flexibel, dass es in fast jede Form gebogen werden kann, ohne zu brechen. Außerdem ist es so dünn, dass diese Eigenschaft die normale Vorstellungskraft überschreitet – es ist eine Million Mal dünner als ein Blatt Papier. Sein Gewicht hat dementsprechend keine Relevanz.

Warum dieser Quantencomputer eine große Hoffnung für Europa ist

Die Forschenden gehen davon aus, dass der dünnste Magnet der Welt dazu beitragen könnte, Anwendungen der Spinelektronik oder Spintronik voranzutreiben. Diese neue Technologie nutzt die Ausrichtung des Spins eines Elektrons zur Codierung von Daten. Ansonsten ist es üblich, dass die Codierung über die Ladung der Elektronen erfolgt. Dieses Prinzip spielt auch bei der Entwicklung von Quantencomputern eine wichtige Rolle. Die Erfindung könnte also sogar dabei helfen, einen neuen Supercomputer zu entwickeln. Ein weiterer Aspekt kommt hinzu: Das Herstellungsverfahren ließe sich nach oben skalieren. Es spräche daher nichts gegen eine günstige Massenproduktion.

Mehr Beiträge zur Elektronik:

Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.