„Betanken“ am Fließband 17.08.2018, 13:07 Uhr

Egal, welche Buchse: Roboter lädt das E-Auto

Forscher der TU Graz haben ein System entwickelt, mit dem sich Elektroautos automatisch laden lassen. Dabei ist es ganz egal, welche Art Ladebuchse sie haben. Eine bequeme Sache, aber in Zukunft womöglich noch weit mehr als das.

Mit dem robotergesteuerten Schnellladesystem für E-Fahrzeuge präsentieren Forschende der TU Graz gemeinsam mit Industriepartnern eine Weltneuheit.

Mit dem robotergesteuerten Schnellladesystem für E-Fahrzeuge präsentieren Forschende der TU Graz gemeinsam mit Industriepartnern eine Weltneuheit.

Foto: FTG/TU Graz

Ein Auto wird geparkt, so halbwegs ordentlich in der Nähe der Strom-Zapfsäule. Dann fährt ein Roboterarm aus, sucht und findet die Ladeluke, öffnet den Deckel, dockt an der Ladebuchse an und lädt die Batterie auf. Nach Ende der Ladezeit fährt der Arm automatisch zurück. Wer nach diesem aufregenden Film jetzt sagt: „Na toll, Stecker in die Dose und wieder raus, das kriege ich auch noch selber hin“, hat Recht. Und auch wieder nicht.

Denn diese Entwicklung von Forschern der Technischen Universität Graz ist vor allem als Baustein neuer Mobilität zu sehen. Mit gutem Grund haben schon einige Autobauer an solchen Systemen getüftelt, allerdings immer nur passend für die jeweils eigenen Modelle. Die Grazer nun haben mithilfe österreichischer Unternehmen aus der Robotik-Branche und auch der deutschen BMW AG ein Konzept für alle Hersteller, alle Modelle entwickelt. Eine Kamera erkennt alle Norm-Ladebuchsen, der Stecker passt für alle, und dank präziser Navigation mithilfe von Sensoren und weiteren Kameras kann der Roboter an jedem beliebigen Pkw andocken.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
(Lead) Ingenieur EMSR-Technik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Bauvorbereitung und -leitung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Zink Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Landschaftsarchitekt / Ingenieur (m/w/d) Zink Ingenieure GmbH
Lauf, Offenburg, Teningen Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
ONEJOON GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur (m/w/d) für unser Test Center im Bereich Anlagenbau / Thermoprozesstechnik ONEJOON GmbH
Bovenden Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) - CVD-Diamant-Technologie Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Mehler Vario System GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Bereich Entwicklung neue Systeme Mehler Vario System GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter Bau und Erhaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Leitung Großprojekt "Fernwärmetrasse Süd Ost" (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant Systems Engineering (m/w/d) Tagueri AG
Hamburg Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d) Tagueri AG
Hamburg Zum Job 
ITW Fastener Products GmbH-Firmenlogo
Technische:r Vertriebsingenieur:in für VW ITW Fastener Products GmbH
Creglingen-Münster Zum Job 
Framatome GmbH-Firmenlogo
Senior Project Quality & OPEX Manager (m/w/d) Framatome GmbH
Erlangen Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
Teamleitung im Bereich Diagnose (m/w/d) Tagueri AG
Hamburg Zum Job 
Funkwerk AG-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur im Engineering Vertrieb (m/w/d) Funkwerk AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieure - Schwerpunkt konstruktiver Ingenieurbau für die Bauwerksprüfung nach DIN 1076 (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in für die Entwicklung von Datenräumen Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
Forschungszentrum Jülich GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Gebäudeausrüstung / Versorgungstechnik (w/m/d) Forschungszentrum Jülich GmbH
Jülich bei Köln Zum Job 
Rheinmetall Electronics GmbH-Firmenlogo
Elektronikentwickler (m/w/d) Rheinmetall Electronics GmbH

Hohe Stromstärke, kurze Ladezeit

Projektleiter Bernhard Walzel ist sichtlich stolz auf dieses Ergebnis. „Wir haben es zum ersten Mal geschafft, dass eine roboterbasierte Schnellladestation mehrere Fahrzeuge hintereinander selbstständig elektrisch auflädt, ohne dass die Fahrzeuge speziell dafür adaptiert werden müssen.“ Völlig neu sei auch, dass das System bei unterschiedlichen Lichtbedingungen funktioniert, sowohl in Gebäuden als auch im Freien, erklärt der Ingenieur.

Der Clou ist allerdings dieser: Die Forscher verwenden nach eigenen Angaben neuartige flüssigkeitsgekühlte Kabel und Stecker. Ein solche Flüssigkeitskühlung ist per se nicht neu und wird angewandt, um trotz starker Hitzeentwicklung eine hohe Stromstärke erreichen zu können. Und die sorgt eben für eine besonders kurze Ladezeit.

Ein Beitrag zum autonomen Fahren

Möglicherweise erfordert die „Neuartigkeit“ aber ein spezielles Handling, das Roboter sicherer ausführen können als Menschen – nur dazu verraten die Grazer nichts. Klar ist indes, dass auf diese Weise eine Aufladung der Autobatterie für hohe Reichweiten in wenigen Minuten möglich wird, und das quasi am Fließband.

Die neue Technologie könnte also in Verbindung mit dem autonomen Fahren – und dem autonomen Einparken – so richtig interessant werden. Irgendwann in der Zukunft werden sich dann vielleicht die von den Millionen Carsharern irgendwo abgestellten Elektroautos spätabends autonom an die Roboterstation begeben und sich dort fit machen lassen für den nächsten Einsatz.

Auch Aldi Süd hat sich Gedanken zum Laden von Elektroautos gemacht.  Der Lebensmitteldiscounter will das Netz an E-Ladesäulen auf Aldi-Parkplätzen, bei denen Kunden schon heute kostenfrei laden können, deutlich erweitern und ein enges Netz von Ladestationen entlang der Autobahnen bauen.

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.