Entwicklung von Rolls-Royce 10.08.2018, 13:40 Uhr

Miniroboter nach Vorbild der Kakerlake inspiziert Triebwerke

Wenn künftig Triebwerke von Flugzeugen gewartet werden, starten Schwärme von Minirobotern nach Vorbild der Kakerlake, um Fehlern auf die Spur zu kommen. Rolls-Royce hat die winzigen Roboter entwickelt, um die Wartungskosten zu senken.

Rolls-Royce hat mit verschiedenen Universitäten Miniroboter entwickelt, die über eine Kamera verfügen und in Triebwerken an unzulängliche Stellen krabbeln, um dort nach Schäden zu suchen.

Rolls-Royce hat mit verschiedenen Universitäten Miniroboter entwickelt, die über eine Kamera verfügen und in Triebwerken an unzulängliche Stellen krabbeln, um dort nach Schäden zu suchen.

Foto: Rolls-Royce

Flugzeugturbinen bestehen aus tausenden Teilen, die sich auf engstem Raum drängen. Wenn sie gewartet werden, müssen sie oft zerlegt werden, weil die kritischen Teile sonst nicht zu überprüfen sind. Das kostet eine Menge Zeit und treibt deshalb die Wartungskosten in die Höhe.

Miniroboter wiegt nur 1,44 Gramm

Roboter, die durch Leitungen und in für Menschen unzugängliche Ritzen krabbeln, könnten die Sache drastisch vereinfachen und beschleunigen. Aus diesem Grund setzt der britische Motorenbauer Rolls-Royce künftig auf winzige elektromechanische Helfer. Gemeinsam mit Robert J. Wood, Mechanikprofessor an der Harvard John A. Paulson School of Engineering and Applied Sciences, und Forschern der Nottingham University haben Wissenschaftler des Turbinenbauers einen nur 1,44 Gramm schweren Roboter entwickelt, der ein wahrer Tausendsassa ist. Er kann flott rennen, kriechen, springen und sogar unter Wasser agieren. Vorbild ist die Küchenschabe, auch Kakerlake genannt, die zu den überlebensfähigsten Geschöpfen der Erde gehört.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
BP Europa SE-Firmenlogo
EV Charging Delivery Engineer (m/f/d) - Aral Pulse BP Europa SE
Bochum, Hamburg Zum Job 
OTTO FUCHS Dülken GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Mitarbeiter Technologie Strangpresse (m/w/d) OTTO FUCHS Dülken GmbH & Co. KG
Viersen Zum Job 
Infraserv GmbH & Co. Höchst KG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Infraserv GmbH & Co. Höchst KG
Frankfurt am Main Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB-Firmenlogo
Business Development Industrie 4.0 und Digitalisierung Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB
Karlsruhe Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Leitende Ingenieurin / Leitender Ingenieur (m/w/d) mit Master Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
UX Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Forschung und Entwicklung UX Gruppe
Gilching Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Leitende Ingenieurin / Leitender Ingenieur (m/w/d) Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur / Technischer Produktdesigner CATIA V5 oder Siemens NX (m/w/d) von Kunststoff- oder Metallbauteilen ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) mit Bachelor Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Automotive (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Versuchsingenieur/-techniker zur Erprobung Gesamtfahrzeug und Testing von Komponenten (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München, Ingolstadt Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Softwaretester Automotive (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Software Entwickler Automotive (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
Richard Hönig Wirtschaftsberatungen-Firmenlogo
Strategischer Einkäufer (w/m/d) Richard Hönig Wirtschaftsberatungen
Südbayern Zum Job 
Mainova AG-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Instandhaltung Mainova AG
Frankfurt am Main Zum Job 
SWM Services GmbH-Firmenlogo
Projektleitung Mittelspannungsanlagen (m/w/d) SWM Services GmbH
München Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Schallschutz und Bauakustik (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
Nordrhein-Westfalen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur Ladeinfrastruktur (w/m/d) im Geschäftsbereich Betrieb und Verkehr Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur im Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 

Kamera und LED an Bord

Der Winzling, den die Harvard-Forscher HAMR (Harvard Ambulatory Microrobot) nennen, kann sogar Lasten tragen, wenn auch nur sehr kleine. Sie können immerhin fast so schwer sein wie die künstliche Schabe selbst. Damit sind sie in der Lage, eine Kamera samt LED-Scheinwerfer und Sender zu transportieren.

An Hand der Bilder, die nach außen gefunkt werden, können de Techniker Schäden erkennen, ohne den Motor zu zerlegen. Das bleibt ihnen allerdings nicht erspart, wenn die Bilder tatsächlich Macken sichtbar machen, die den sicheren Betrieb gefährden. Bleibt die Inspektion dagegen ohne Befund, ist der Zeitgewinn enorm. Ehe sie selbst den letzten Winkel und die letzte Leitung inspizieren können, müssen sie allerdings noch ein bisschen weiterschrumpfen.

Um ein Triebwerk zu warten, wird es zu großen Teilen demontiert. Jetzt will Rolls-Royce Miniroboter einsetzen, um unzugängliche Stellen zu erreichen.

Um ein Triebwerk zu warten, wird es zu großen Teilen demontiert. Jetzt will Rolls-Royce Miniroboter einsetzen, um unzugängliche Stellen zu erreichen.

Quelle: Rolls-Royce

Rolls-Royce verlässt sich allerdings nicht völlig auf den Kakerlaken-Roboter. Im Rennen sind auch Schwarm-Roboter, die ebenfalls gemeinsam mit Harvard entwickelt werden. Mit einem Durchmesser von zehn Millimetern sind diese Krabbler noch ein bisschen kleiner als HARM, allerdings nicht so flink. Aus diesem Grund werden sie von einem so genannten Schlangenroboter, der sich bewegt wie eine Viper, in die Nähe des Einsatzortes transportiert. Den Rest des Weges müssen sie aus eigener Kraft schaffen, entweder autonom oder ferngesteuert.

Die Kamera an Bord präsentiert den Technikern Bilder aus dem Inneren der Motoren. Bei Verdacht auf einen Schaden können die Roboter selbst durch Turbinen kriechen, die noch am Flugzeug befestigt sind.

Schlangenroboter ersetzen Monteure

Der Schlangenroboter, der im Rahmen des Projekts FLARE entwickelt wird, soll auch für andere Aufgaben ertüchtigt werden. Die Forscher glauben, dass er kleine, aber relativ anspruchsvolle Reparaturen ausführen kann, etwa Defekte in Beschichtungen ersetzen oder Grate abschleifen.

Rolls-Royce-Ingenieure haben erst vor kurzem eine weitere Neuheit vorgestellt, nämlich ein Elektroflugzeug mit 800 Kilometern Reichweite.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.