30 Kilogramm Traglast 07.08.2014, 14:50 Uhr

Daewoo-Werft macht Arbeiter durch Exoskelette zu Muskelprotzen

Stark wie Asterix und Obelix tragen Arbeiter bei Daewoo 30 Kilogramm schwere Bauteile durch die Werkshallen des südkoreanischen Schiffbauers. Möglich machen das Exoskelette aus Aluminium, Stahl und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff. Schon bald sollen 100 Kilogramm möglich sein, um die vollen Auftragbücher noch schneller abzuarbeiten. 

Am Rücken des Arbeiters befindet sich ein Bügel als Teil des Exoskeletts: An diesem lassen sich Bauteile befestigen. Das Gehen ist nahezu mühelos, da das Exoskelett die Muskelkraft des Trägers verstärkt. 

Am Rücken des Arbeiters befindet sich ein Bügel als Teil des Exoskeletts: An diesem lassen sich Bauteile befestigen. Das Gehen ist nahezu mühelos, da das Exoskelett die Muskelkraft des Trägers verstärkt. 

Foto: Daewoo

Die Werft liegt auf der südkoreanischen Insel Geoje und gehört zum Unternehmen Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering, einem der weltweit größten Schiffbauer. Das Unternehmen mit über 40 Jahren Erfahrung in der Schifffertigung setzt auf Automation und hat sich auch an die Entwicklung von Exoskeletten gewagt. RoboShipbuilder heißt der Anzug, mit dem die Arbeiter ohne große Anstrengung bis zu 30 Kilogramm schwere Bauteile heben und tragen können.

Den ersten Praxistest hat der Prototyp des Roboshipbuilder hinter sich und Gilwhoan Chu, Chefingenieur der Entwicklungsabteilung bei Daewoo, ist offenbar zufrieden mit dem Ergebnis. Dem britischen Wissenschaftsmagazin New Scientist sagte er, dass er und sein Team das Exoskelett nun für den täglichen Gebrauch fit machen wollten.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Kliniken Maria Hilf-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur / Master / Bachelor (w/m/d) Bauwesen, Versorgungstechnik (H/L/S), Elektrotechnik als Projektmanager für den Geschäftsbereich Technik-, Bau- und Liegenschaftsmanagement Kliniken Maria Hilf
Mönchengladbach Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauoberleitung für Neubauprojekte der Gleisanlagen der Münchner Straßenbahn (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Abwicklungsleiter*in M-Solar (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Hamburger Energiewerke-Firmenlogo
Projektleiter Ingenieur Fernwärmeleitungsbau (w/m/d) Hamburger Energiewerke
Hamburg Zum Job 
Hamburger Energiewerke-Firmenlogo
Projektmanager Konzeption Photovoltaik (w/m/d) Hamburger Energiewerke
Hamburg Zum Job 
Hamburger Energiewerke-Firmenlogo
Projektleiter (w/m/d) Anlagenbau Energietechnik Hamburger Energiewerke
Hamburg Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Abwicklungsleiter*in M-Solar (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
LBD-Beratungsgesellschaft mbH-Firmenlogo
Senior-Berater:in für die Wärmewende LBD-Beratungsgesellschaft mbH
Stadt Gifhorn-Firmenlogo
Technische Sachbearbeitung (m/w/d) als Dipl.-Ing. Fachrichtung Tiefbau (FH/Bachelor) Stadt Gifhorn
Gifhorn Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology-Firmenlogo
Hardware-Entwickler (m/w/d) PCB Design SALT AND PEPPER Technology
Hamburg Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology-Firmenlogo
Technischer Projektmanager (m/w/d) im Entwicklungsumfeld SALT AND PEPPER Technology
Hamburg Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology-Firmenlogo
C++ Softwareentwickler (m/w/d) Medizinische Messtechnik SALT AND PEPPER Technology
Hamburg Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES-Firmenlogo
Elektrotechniker*in Prüfstand, Elektrische Messtechnik und Mittelspannung Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES
Bremerhaven Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Ingenieur:in (Dipl.-Ing. FH bzw. BA)|im Bereich Landschaftsplanung und Naturschutz Landkreis Grafschaft Bentheim
Bad Bentheim Zum Job 
Excellence AG-Firmenlogo
Projektleiter (w/m/d) Elektrische Energieversorgungsanlagen Excellence AG
Hamburg Zum Job 
Excellence AG-Firmenlogo
Bauingenieur Erneuerbare Energien (m/w/d) Excellence AG
Hamburg Zum Job 
Excellence AG-Firmenlogo
Softwarekoordinator (m/w/d) Excellence AG
DEUTZ AG-Firmenlogo
Projektingenieur / RAMS Ingenieur (m/w/d) im Reklamationsmanagement DEUTZ AG
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung-Firmenlogo
Bauingenieurin / Bauingenieur - Tiefbau (w/m/d) als Teilprojektleitung / Projektsachbearbeitung Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
WISAG Elektrotechnik Berlin-Brandenburg GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur | Meister als Planer (m/w/d) für Großanlagen WISAG Elektrotechnik Berlin-Brandenburg GmbH & Co. KG

Daewoo will Traglast des Exoskeletts auf 100 Kilogramm erhöhen

Der Roboteranzug ist geeignet für eine Körpergröße zwischen 160 und 185 Zentimetern und besteht aus Aluminium, Stahl und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff. Die Beinschienen und das Tragegerüst am Oberkörper werden umgeschnallt und mit Klettverschlüssen gehalten. Die ganze Montur wiegt 28 Kilogramm – aber von dem Gewicht soll der Träger kaum etwas spüren, denn die Konstruktion stabilisiert sich praktisch selbst. Die Gelenke werden hydraulisch und von kleinen Elektromotoren entlang der Beinschienen angetrieben. Der Akku, den der Arbeiter auf dem Rücken trägt, hält für drei Stunden.

Daewoo zählt zu den größten Schiffbauern der Welt und baut derzeit in der südkoreanischen Werft zehn Containerschiffe im Wert von 1,9 Milliarden US-Dollar. Die Exoskelette sollen die Effizienz der Produktion ankurbeln. 

Daewoo zählt zu den größten Schiffbauern der Welt und baut derzeit in der südkoreanischen Werft zehn Containerschiffe im Wert von 1,9 Milliarden US-Dollar. Die Exoskelette sollen die Effizienz der Produktion ankurbeln.

Quelle: Daewoo

Für spezielle Arbeiten stehen dem Roboshipbuilder weitere Ausrüstungen zur Verfügung. So kann eine Art Kran am Tragegerüst befestigt werden, um ein Werkstück zu heben und zu tragen. Chu berichtet, dass das Feedback der Arbeiter, die das Exoskelett getestet haben, positiv ist. Sie hätten sich allerdings die Möglichkeit für schnellere Bewegungen gewünscht und eine größere Traglastkapazität. „Unser Ziel ist es jetzt, die Obergrenze für die Traglast auf rund 100 Kilogramm zu verbessern“, sagte Chu.

Daewoo baut zehn Containerschiffe für 1,9 Milliarden US-Dollar

In der Robotik und Automation für den Schiffsbau haben die Südkoreaner langjährige Erfahrung. Daewoo, Hyundai Heavy Industries und Samsung Heavy Industries, die weltweit führenden Schiffbauunternehmen, stammen alle aus Südkorea. Eine Studie, die die amerikanische Marine 2012 durchführte, bescheinigte den dortigen Werften einen ausgesprochen hohen Automationsgrad. In einer Werft wären 68 Prozent aller Schweißarbeiten und zahlreiche weiteren Arbeiten wie das Schneiden und Polieren des Stahls von Robotern erledigt worden, mit wenig menschlicher Kontrolle, so die Studie.

Das Exoskelett besteht aus Aluminium, Stahl und kohlenstofffaserverstärktem Kunstoff und wiegt 28 Kilogramm. Eine Akkuladung reicht für drei Stunden Arbeit. 

Das Exoskelett besteht aus Aluminium, Stahl und kohlenstofffaserverstärktem Kunstoff und wiegt 28 Kilogramm. Eine Akkuladung reicht für drei Stunden Arbeit.

Quelle: Daewoo

Die Technologie stecken die südkoreanischen Werften in den Bau gigantischer Schiffe. Zurzeit arbeitet Daewoo an einem 1,9 Milliarden US-Dollar Auftrag. Dafür entstehen zehn Containerschiffe mit jeweils 400 Metern Länge und Platz für 18.000 Container.

 

Lesen Sie auch:

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.