Feuerwehr-Anzug der Zukunft 27.05.2014, 06:55 Uhr

Mit einem Exoskelett mühelos 90 Kilogramm tragen

Ein speziell für Feuerwehrmänner entwickeltes Exoskelett soll diesen beim Tragen der schweren Ausrüstung helfen. Mit dem „Skelett“, das über den Feuerwehranzug gestreift wird, kann der Feuerwehrmann bis zu 90 Kilogramm tragen und damit mühelos Treppen steigen. 

Der Feuerwehrmann der Zukunft streift sich ein Exoskelett über, mit dem er mühelos eine 90 Kilogramm schwere Ausrüstung die Treppe hinauftragen kann.

Der Feuerwehrmann der Zukunft streift sich ein Exoskelett über, mit dem er mühelos eine 90 Kilogramm schwere Ausrüstung die Treppe hinauftragen kann.

Foto: Yanko Design

Exoskelette, also künstliche Stützstrukturen, die der Mensch außen am Körper trägt, gibt es inzwischen für verschiedene Anwendungen. Zum Beispiel in der Rehabilitationsmedizin, wenn eine äußere Stützstruktur solange eingesetzt wird, bis das natürliche Skelett wieder verheilt ist, oder wenn gelähmten Menschen damit eine gewisse Bewegungsfreiheit ermöglicht wird. Bei den Exoskeletten, die von der Industrie und beim Militär gebaut werden, geht es unter Zuhilfenahme von Motoren in erster Linie um das Heben von schweren Lasten. Davon hat sich Ken Chen bei der Entwicklung seines Exoskeletts für Feuerwehrmänner anregen lassen.

Das Treppensteigen mit Ausrüstung erschwert die Rettungseinsätze

Noch existiert kein Prototyp, aber das Konzept für das neue Exoskelett hat Ken Chen in seiner Masterarbeit im Fach Industriedesign an der Monash University im australischen Melbourne genau ausgearbeitet. Die Idee sei ihm gekommen, als er über ein Feuer gelesen habe, das 2010 in einem Appartement-Hochhaus in Shanghai ausgebrochen war. Damals waren 58 Menschen umgekommen, weil das Haus zu hoch war, um die oberen Stockwerke mit Feuerleitern zu erreichen. „Die Chance, dass die Menschen, die sich außerhalb der Reichweite der Feuerleitern befinden, gerettet werden, ist gleich Null“, sagt Chen. „Die Treppen sind dann der einzige Weg für die Feuerwehrmänner, um nach oben zu kommen. Ich wollte eine Technologie entwickeln, mit der die Retter besser Treppen steigen und gleichzeitig schweres Gerät tragen können.“

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachexperte für die Straßenverwaltung (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Firmengruppe Max Bögl-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Elektrotechnik für Magnetbahnen Firmengruppe Max Bögl
Sengenthal bei Neumarkt in der Oberpfalz Zum Job 
Städtisches Klinikum Dresden-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Bau Städtisches Klinikum Dresden
Dresden Zum Job 
Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden-Firmenlogo
Professur (W2) Verfahren der Wasser-, Boden- und Luftreinhaltung Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden
Stadt Kehl-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Geschäftsbereichsleitung Abwasser Stadt Kehl
Technische Universität Berlin-Firmenlogo
Bibliotheksreferendar*in (d/m/w) - Beamtin*Beamter auf Widerruf - Anwärterbezüge Eingangsamt BesGr. A13 Technische Universität Berlin
ANDRITZ Küsters GmbH-Firmenlogo
Inbetriebnahme-Ingenieur (m/w/d) ANDRITZ Küsters GmbH
Krefeld Zum Job 
P+R Betriebsgesellschaft mbH-Firmenlogo
Bauingenieur / Architekt P+R-Parkhäuser (w/m/d) P+R Betriebsgesellschaft mbH
Hamburg Zum Job 
WEMAG Netz GmbH-Firmenlogo
Prozessorganisator Grundzuständiger Messstellenbetrieb (m/w/d) WEMAG Netz GmbH
Schwerin Zum Job 
Menlo Systems GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) für die Produktion von Frequenzkämmen Menlo Systems GmbH
Planegg Zum Job 
Aerologic GmbH-Firmenlogo
Engineer Aircraft Reliability & Maintenance Program (m/f/x) Aerologic GmbH
Leipzig/Halle Airport Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Consultant Digital Transformation (m/w/d) Schwerpunkte IT, Industrie und Engineering THOST Projektmanagement GmbH
Freiburg im Breisgau, Mannheim, München, Stuttgart Zum Job 
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur für Funktionale Sicherheit (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg bei Regensburg Zum Job 
Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Bereich Spektrometer und Mikroskopie Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH
Herrsching am Ammersee Zum Job 
Brüninghoff GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Ingenieurin (m/w/divers) als Führungskraft für Arbeitssicherheit / Gesundheitsschutz Brüninghoff GmbH & Co.KG
Quantum-Systems GmbH-Firmenlogo
Junior Recruiter (m/f/d) Quantum-Systems GmbH
Gilching Zum Job 
Rhein-Sieg Netz GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung Rhein-Sieg Netz GmbH
Siegburg Zum Job 
Quantum-Systems GmbH-Firmenlogo
Manager (m/w/d) Export/Zoll & Auftragsabwicklung Quantum-Systems GmbH
Gilching Zum Job 
Quantum-Systems GmbH-Firmenlogo
.Net Software Developer (Munich or Kyiv) (f/m/d) Quantum-Systems GmbH
Gilching, Kiew (Ukraine) Zum Job 
EMKA Beschlagteile GmbH & Co KG-Firmenlogo
Produktmanager für elektronmechanische Produkte (m/w/d) EMKA Beschlagteile GmbH & Co KG
Wuppertal Zum Job 
Das Exoskelett für Feuerwehrmänner ist 1,60 Meter hoch und wiegt rund 23 Kilogramm. Die Energie für Luftdruck- und Hydrauliksysteme zur Unterstützung der Bewegungen kommt aus Lithium-Batterien. Zusätzlich integriert sind mehrere Taschenlampen, eine Sauerstoffflasche und ein Computer.

Das Exoskelett für Feuerwehrmänner ist 1,60 Meter hoch und wiegt rund 23 Kilogramm. Die Energie für Luftdruck- und Hydrauliksysteme zur Unterstützung der Bewegungen kommt aus Lithium-Batterien. Zusätzlich integriert sind mehrere Taschenlampen, eine Sauerstoffflasche und ein Computer.

Quelle: Yanko Design

Tatsächlich müssen Feuerwehrleute im Notfall Equipment tragen, das bis zu 50 Kilogramm schwer sein kann. Damit 20 Etagen in einem Hochhaus unter Zeitdruck hinauf zu steigen, erscheint beinahe unmöglich. Das Exoskelett, das Ken Chen designt hat, wird über dem normalen Feuerwehranzug getragen.

Im Notfall zerlegt sich das Exoskelett von selbst

Insgesamt ist es 1,60 Meter hoch und hat ein Eigengewicht von 23 Kilogramm. Die eingebauten Lithium-Batterien, die laut Chen rund zwei Stunden lang volle Leistung bringen sollen, unterstützen ein Luftdruck-System, das die Bewegungen des Menschen beim Gehen und Tragen unterstützt. Dadurch könnte der Feuerwehrmann bis zu 90 Kilogramm tragen, ohne sich besonders anstrengen zu müssen. Auf Hüfthöhe verbinden hydraulische Zylinder den unteren und den oberen Teil des Stützsystems miteinander und erleichtern die Bewegung in der Körpermitte.

Die Gelenke des Exoskelettes sind so gestaltet, dass sie die Bewegungsfreiheit nicht einschränken und der Feuerwehrmann zum Beispiel auch mühelos in die Hocke gehen kann. Zusätzlich hat das Exoskelett eine ganze Reihe von Hilfsmitteln integriert. Dazu gehören Taschenlampen, die auf Schulterhöhe fest montiert sind, eine Sauerstoffflasche und ein Computer, der mit einem Joystick am Handgelenk gesteuert wird. Auf einem Rahmen am Rücken können weitere Ausrüstungsgegenstände, etwa ein Wasserschlauch, getragen werden. Im Notfall steht dem Feuerwehrmann jeweils eine Schlaufe an den Oberschenkeln zur Verfügung. Sobald er daran zieht, demontieren sich alle Gelenke des Exoskeletts automatisch voneinander und der Spezialanzug zerlegt sich von selbst.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.