Battersea Power Station 09.04.2014, 11:37 Uhr

Stillgelegtes Londoner Kohlekraftwerk wird neuer Stadtteil

Das vor 30 Jahren stillgelegte Londoner Kohlekraftwerk Battersea Power Station steuert auf eine belebte Zukunft zu. Der gigantische Ziegelbau nahe der Themse wird Teil eines neuen Stadtviertels, das Stararchitekten aus der ganzen Welt entwerfen. In acht Bauabschnitten sollen für 1,7 Milliarden Euro Wohnungen, riesige Büroflächen und ein modernes Kleinkraftwerk entstehen. 

Die Vision der Investoren aus Malaysia: In acht Baustufen soll aus der Kraftwerksruine ein belebtes Stadtviertel werden. Die Schornsteine müssen abgerissen und wieder aufgebaut werden. 

Die Vision der Investoren aus Malaysia: In acht Baustufen soll aus der Kraftwerksruine ein belebtes Stadtviertel werden. Die Schornsteine müssen abgerissen und wieder aufgebaut werden. 

Foto: Battersea Power Station

Als die Battersea Power Station 1983 nach 50 Betriebsjahren geschlossen und anschließend die Turbinen und Dampfkessel entfernt wurden, herrschte Zuversicht, dass sich bald eine neue Verwendung finden würde. Interessenten und Pläne gab es schnell in Hülle und Fülle. 

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Bis vor kurzem scheiterten sie aber mit auffälliger Regelmäßigkeit. Konjunkturkrisen, die große Finanzmarktkrise und Pleiten der Erwerber des riesigen Grundstücks machten sämtlichen Vorhaben den Garaus. Mitte 2012 erwarben dann aber zwei Unternehmer aus Malaysia Kraftwerksruine und Grundstück. Inzwischen ist Bewegung in die Neubaupläne gekommen.

Ein Problem ist der schlechte Zustand der alten Bausubstanz

Problematisch sind vor allem die vier riesigen Schornsteine, die das Wahrzeichen der Battersea Power Station sind. Sie sind im derzeitigen Zustand nicht zu retten. Deswegen werden sie abgerissen und wieder aufgebaut. Insgesamt wollen die beiden Malaysier rund 1,7 Milliarden Euro in die Neugestaltung stecken. 

Derzeitiger Zustand der Batterie Power Station. Über 30 Jahre lang waren Kraftwerk und Grundstück ungenutzt. 

Derzeitiger Zustand der Batterie Power Station. Über 30 Jahre lang waren Kraftwerk und Grundstück ungenutzt. 

Quelle: Batterie Power Station

Und im Gegensatz zur Vergangenheit zieht dieses Mal die Londoner Stadtverwaltung mit: Das ist besonders wichtig, weil eine Voraussetzung für die künftige Nutzung des Geländes eine Verbindung zum U-Bahn-Netz ist. Die unumgängliche Verlängerung der U-Bahn-Strecke Northern Line bis nach Battersea ist bereits bindend vorgesehen.

In acht Baustufen soll Battersea neu erstehen

Im modernisierten alten Kraftwerk selbst soll ein Shopping- und Event-Zentrum entstehen. Darüber werden 48.000 Quadratmeter Büroflächen angelegt. Auf das Dach werden Eigentumswohnungen gesetzt. 

Der beste Ausblick weit über London bietet sich allerdings von den Schornsteinen aus. In wenigstens einen von ihnen soll ein Lift eingebaut werden, der die Kabine über das Schornsteinende hinaus in eine Glaskuppel fährt. 

Teil der Gesamtanlage soll auch ein modernes Kleinkraftwerk sein, in dem vor allem Biomasse umweltfreundlich verfeuert werden soll. Es soll 2019 fertiggestellt und für die Besucher von Battersea zugänglich sein.

Eine Vielzahl von Stararchitekten kommt zum Zuge

Der Masterplan von Investor Raphael Vinoly sieht vor, dass bei allen acht Bauabschnitten unterschiedliche Architekten zum Zuge kommen. Im ersten Bauabschnitt erstellen die Büros Ian Simpson Architects und dRMM zwei Wohnblocks entlang einer Bahnstrecke. 

Im Inneren der Kraftwerksruine selbst soll ein modernes Shoppingcenter entstehen. 

Im Inneren der Kraftwerksruine selbst soll ein modernes Shoppingcenter entstehen. 

Quelle: Battersea Power Station

Der zweite Bauabschnitt betrifft das alte Kraftwerk selbst. Den dritten Bauabschnitt teilen sich Gehry Partners aus Los Angeles und Foster and Partner aus London. Entlang einer Fußgänger-Einkaufsstraße, die vom Kraftwerk zum künftigen U-Bahn-Bahnhof führt, bauen beide Architekten geschwungene, vielstöckige Wohnbauten mit 1200 Wohneinheiten und einem Hotel sowie einer größeren Bibliothek. Für die Bauabschnitte vier bis acht sind die Architekten noch nicht bestellt worden.

Wohnungsverkäufe finanzieren das Projekt

Das Geschäft mit Battersea wollen die beiden malaysischen Unternehmer durch den Verkauf der vielen Wohnungen machen. Angesichts der bisher kontinuierlich steigenden Londoner Wohnungspreise könnte diese Rechnung durchaus aufgehen. Behalten wollen die Malaysier den Kraftwerksbau mit seinen Gewerbebetrieben. Dabei zählen sie für das Einkaufszentrum auf die Konsumausgaben der neuen Bewohner und 15.000 Büroangestellten. 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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