Android

Die Entstehung von Android

Im Februar 2019 feierte Googles Android-Betriebssystem seinen zehnten Geburtstag. Der Suchmaschinenkonzern war allerdings nicht von Beginn an in das Projekt involviert. Im Jahr 2003 gründeten Rich Miner, Nick Sears, Chris White und Andy Rubin Android Inc. in Palo Alto. Lange vor Apples iOS wollte das Unternehmen intelligentere mobile Geräte auf den Markt bringen. Zuerst versuchte sich das Android Inc. an Software für Kameras, die das Synchronisieren von Bildern mit einem Server automatisieren und vereinfachen sollte. Aus diesem System ging später Android hervor.

Google übernimmt Android Inc.

2005 übernahm Google Android Inc. und ließ das ursprüngliche Gründungsteam intern weiter an Android arbeiten, welches zwischenzeitlich auf eine Linux-Basis umgestellt wurde. Außerdem traf man die Entscheidung, das Betriebssystem kostenlos an Gerätehersteller zu geben, um daraufhin Geld mit Services und Apps verdienen zu können. Im Handy-Markt dieser Zeit war Blackberry erfolgreich und simplere Handys setzten häufig auf Nokias Symbian. Microsoft bot Windows Mobile an, welches auf sogenannten PDAs lief. Apples iPhone war noch nicht angekündigt. Und während Apple am 9. Januar 2007 das iPhone ankündigte, arbeitete Google noch im Geheimen an der Fertigstellung von Android. Zu diesem Zweck gründete man die Open Handset Alliance. Teil dieser Allianz sind Smartphone- und Chip-Hersteller ebenso wie Netzbetreiber. Ziel dieses Zusammenschlusses war die Schaffung einer Plattform auf Basis von Android anstelle eines einzelnen Google-Smartphones. Nach einer Entwicklerbeta am 5. November 2007 ging im September 2008 das erste Android-Smartphone an den Start. Das T-Mobile G1, welches von HTC hergestellt und im Rest der Welt als HTC Dream vertrieben wurde.

Android-Versionsgeschichte

Das HTC Dream kam mit Android 1.0. Einen Versionsnamen hat dies noch nicht. Und aufgrund einer Hardware-Tastatur stand keine Bildschirmtastatur zur Verfügung. Multitouch unterstützte Android ebenfalls erst in späteren Versionen. Trotzdem sind schon viele Funktionen an Bord, die Android auch heute noch ausmachen. So war das Pull-down-Benachrichtigungssystem vorhanden, welches von iOS erst einige Jahre später adaptiert wurde. Auch Widgets für den Home-Bildschirm waren schon dabei. Und durch die Integration von Gmail setzte Android seiner Zeit einen neuen Standard für den Empfang und Versand von E-Mails auf mobilen Endgeräten. Was heute als Play Store bekannt ist, hieß damals schlicht Android Market. Die wenigen angebotenen Apps stehen kostenlos zur Verfügung, da ein Bezahlsystem in der ersten Version noch nicht integriert ist.

Android 1.1 und weiter

Bei Android 1.1 handelt es sich um das erste Update für Googles neue Plattform. Neben der Beseitigung von Bugs steht die automatische Verteilung von Updates im Mittelpunkt. Mit der Version 1.5 „Cupcake“ erhält Android neben den bis heute gebräuchlichen Codenamen kleinere Verbesserungen bei der grafischen Darstellung der Nutzeroberfläche und erstmals eine Bildschirmtastatur. Daneben wurden Widgets und Zwischenablage erweitert. Außerdem konnte die Kamera erstmals Videos aufnehmen. Mit Android 1.6 „Donut“ erweiterte Google das System um die Unterstützung für unterschiedliche Bildschirmauflösungen.

Android 2.0 „Eclair“ brachte erstmals Google Maps auf Android Smartphones. Bekannt wird diese Version durch das Motorola Droid, welches half, den Hersteller Motorola auf dem Smartphone-Markt zu etablieren. Mit Android 2.1 beginnt Google schließlich damit, direkte Partnerschaften mit Hardware-Herstellern einzugehen, um eine unangepasste Android-Erfahrung anzubieten. Das Nexus One, welches in Zusammenarbeit mit HTC entsteht, ist der Beginn einer Reihe von Nexus-Geräten, die zeigen wie eine unangetastete Android-Erfahrung aussehen kann. Diese Nexus-Smartphones versorgt Google direkt mit Updates.

Android auf Tablets, Smartwatches und mehr

Mit Version 3.0 „Honeycomb“ konzentriert sich Google erstmals auf Tablets. Dazu integriert Google Software-Buttons und veröffentlicht neue Vorgaben für das App-Layout, die sich an großen Bildschirmen orientieren. Außerdem verbessert Google das Multitasking. Mit Android 4.4 Kitkat bedient sich Google im Oktober 2013 bei der Namensgebung erstmals bei einem externen Partner. 2014 starte Google passend zu Android 5.0 „Lollipop“ seine neue Designsprache. „Material Design“ kommt auch heute in überarbeiteter Form zum Einsatz. Darüber hinaus werden Apps dank „Project Volta“ sparsamer, was den Akkuverbrauch angeht. Außerdem bringen Android Wear und Android TV Googles Betriebssystem auf Fernseher und Smartwatches. Android Auto integriert das Smartphone außerdem in Infotainmentsysteme von Fahrzeugen und erlaubt die einfache Steuerung der wichtigsten Funktionen.

Im Oktober 2015 startet Android 6.0 „Marshmallow“ und bietet neben feiner einstellbaren App-Berechtigungen erstmals mobiles Bezahlen mit Android Pay. Mit Android 7.0 „Nougat“ halten die Schnelleinstellungen Einzug in die Benachrichtigungsleiste. Außerdem wird noch mehr Wert auf den sparsamen Umgang mit dem Akku gelegt. Mit Android 8.0 „Oreo“ geht Google schließlich die Marktfragmentierung an und erleichtert Drittherstellern mit Project Treble die Entwicklung und Verbreitung von Updates. Die aktuellste Version Android 9 „Pie“ zeichnet sich neben einer Gestensteuerung durch die Integration des digitalen Wohlbefindens aus, die dem Nutzer aufzeigen soll, wie das Smartphone verwendet wird. Viele Nutzer dürften aufgrund der Fragmentierung allerdings noch nicht auf die aktuelle Version setzen.

Android Updates

Sofern Google die Geräte, wie bei Nexus, Android One und Pixel, nicht selbst mit Updates versorgt, ist die Verteilung von Updates vom jeweiligen Hersteller abhängig. Dies resultiert in einer Fragmentierung bei der Versionsverbreitung zwischen unterschiedlichen Geräten. Im Oktober 2018 lag die aktuelle Version Android Pie beispielsweise bei unter 0,1 % Marktanteil. Die Vorversion Oreo erreicht knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung einen Marktanteil von unter 20 Prozent. Der Großteil der Nutzer verwendet immer noch eine Android-Version zwischen 4.4 „Kitkat“ und 7.1 „Nougat.

Android One

Nach dem Ende der Nexus-Smartphones bietet Google mit Android One eine günstige Alternative. Die lizenzierten Smartphones unterschiedlicher Hersteller bieten ein unverändertes Android und schnelle Updates. Neue Android-Versionen erhalten Nutzer von Android-One-Smartphones für mindestens zwei Jahre, während Sicherheitsupdates drei Jahre lang geliefert werden sollen. Bei den Geräten handelt es sich um günstigere Smartphones mit einfacher Hardware.

Google Pixel und die Zukunft von Android

Im Herbst 2016 veröffentlicht Google sein erstes Pixel-Smartphone. Das Premium-Smartphone ist deutlich teurer als die vorherigen Nexus-Geräte und kommt als Standard- und XL-Ausführung. Anders als beim Nexus-Programm macht Google die Zusammenarbeit mit einem Hersteller beim Pixel nicht mehr öffentlich und tritt selbst als Hersteller auf. Neben einem Stock-Android bringen die Pixel-Smartphones erstmals Funktionen mit, die Drittherstellern nicht zur Verfügung gestellt werden. Besonderes Augenmerk legt Google bei den Geräten der Pixel-Reihe auf die Kamera. Diese galt bei den Nexus-Smartphones als Schwachpunkt.

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