Gefährliche Sicherheitslücken 13.08.2015, 06:33 Uhr

Hacker können Fingerabdrücke von Android-Smartphones klauen

Ein Passwort kann man ändern, wenn es geklaut wurde, einen Fingerabdruck nicht. Umso alarmierender die Nachricht: Vier US-amerikanische Sicherheitsexperten haben es geschafft, Fingerabdrücke von Android-Smartphone-Usern zu klauen.

Demonstration des Bezahlsystems Apple Pay: Immer mehr Hersteller beziehen den Fingerabdruck in ihre Dienste ein. Entsprechend gut sollten sie ihn sichern, fordern Sicherheitsexperten.

Demonstration des Bezahlsystems Apple Pay: Immer mehr Hersteller beziehen den Fingerabdruck in ihre Dienste ein. Entsprechend gut sollten sie ihn sichern, fordern Sicherheitsexperten.

Foto: Monica Davey/dpa

Vier Forscher des kalifornischen IT-Sicherheitsunternehmens Fireeye nahmen sich die Sicherheitsarchitektur von Smartphones mit Fingerabdruckscanner vor. In einem Bericht, den sie auf der IT-Sicherheitskonferenz Black Hat in Las Vegas Anfang August veröffentlichten, berichten sie von gravierenden Sicherheitslücken auf Geräten mit dem mobilen Betriebssystem Android.

Unter anderem fanden sie heraus, dass der Fingerabdruck des Anwenders auf einem HTC One Max als Bilddatei in einem Verzeichnis mit universalen Leserechten gespeichert wurde. Für einen Hacker sei es ein Leichtes, die Datei abzugreifen. HTC habe diese Schwachstelle aber bereits per Patch behoben, schreiben die Autoren.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Massenhaftes Ausspähen von Fingerabdrücken wäre eine Katastrophe

Die Autoren gehen davon aus, dass im Jahr 2019 rund 50 % aller ausgelieferten Smartphones mit Fingerabdrucksensor ausgerüstet sein werden. Der Fingerabdruckscanner ist schon heute nicht nur ein nettes Gimmick, mit dem man sein Smartphone flott entsperren kann. Vielmehr dient er bereits zur Autorisierung von Bezahlvorgängen per Smartphone – wie bei Apple Pay.

Das massenhafte Ausspähen von Fingerabdrücken auf Smartphones wäre eine Katastrophe, warnen die Autoren. Denn der Fingerabdruck könne nicht geändert werden, wenn er geklaut wurde, und identifiziere den Anwender ein Leben lang – zum Beispiel auch auf biometrischen Ausweisen.

Die Treiber des Fingerabdruckscanners laufen auf vielen Mobilgeräten auf der untersten Betriebssystemebene, dem Kernel, ab. So auch beim HTC One Max. Ein Hacker, der sich über durchaus bekannte Schwachstellen Zugriff auf den Kernel verschafft habe, könne auch Fingerabdruckdaten klauen, so die Autoren.

Fingerabdruckscanner des HTC One max: Bis vor kurzem hat das Smartphone den Fingerabdruck als Bilddatei in einem Verzeichnis mit universellen Leserechten gespeichert. HTC hat diese Sicherheitslücke aber bereits geschlossen.

Fingerabdruckscanner des HTC One max: Bis vor kurzem hat das Smartphone den Fingerabdruck als Bilddatei in einem Verzeichnis mit universellen Leserechten gespeichert. HTC hat diese Sicherheitslücke aber bereits geschlossen.

Quelle: HTC

Daher sollten Fingerabdrücke in einem extra gesicherten Bereich gespeichert werden, in der sogenannten Trustzone. Und dieser extra gesicherte Bereich müsse die Betriebssystemebene einschließen, fordern die Experten – so wie es das AMR-Sicherheitskonzept Trustzone auch vorsieht. Auch sämtliche Anwendungen, bei denen der Fingerabdrucksensor zu Einsatz kommt, müssten im Sicherheitsmodus ablaufen.

Malware sammelt fleißig jeden Fingerabdruck

Zwar gibt es Gerätehersteller, die dieses Sicherheitskonzept umsetzen. Doch auch auf solchen Geräten entdeckten die Fireeye-Experten Sicherheitslücken. Viele Hersteller sicherten den Sensor nicht ausreichend ab. In einem der vier Angriffsszenarien, die sie beschreiben, haben auch Anwendungen, die nicht im gesicherten Modus laufen, Zugriff auf den Sensor, wenn er im Hintergrund aktiviert sei, und sammelten fleißig jeden Fingerabdruck.

Unter der Überschrift Confused Authorization Attack beschreiben die Autoren einen Angriff, bei dem der Angreifer das Opfer dazu bringt, eine getarnte schädliche Aktion auszuführen. Dabei zeigt eine eingeschleuste Malware dem Anwender einen simplen Entsperrvorgang per Fingerabdruck an. Tatsächlich autorisiert das Opfer jedoch mit seinem Fingerabdruck eine verdeckte finanzielle Transaktion.

Autorisierung ist nicht gleich Authentifizierung

Möglich seien solche Angriffe, wenn Sicherheitssysteme nicht zwischen der Autorisierung, also der Gewährung von Zugangsrechten, und der Authentifizierung des Nutzers unterschieden. In solchen Fällen authentifiziert sich der Nutzer mit seiner Anmeldung beim Smartphone und kann dann einen Vorgang autorisieren, ohne sich dafür erneut ausweisen zu müssen.

 

Ein Beitrag von:

  • Susanne Neumann

    Susanne Neumann ist Webjournalistin. „Inhalt mit Anspruch“ ist das Motto der freien Journalistin und Online-Redakteurin. Sie steht für gründliche Recherche, eine verständliche Darstellung auch komplizierter Sachverhalte und Freude am Thema. Sie hat  Politik-, Theater-, und Kommunikationswissenschaften studiert.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.