Audi

Audi Front mit Scheinwerfer
Foto: panthermedia.net/yurok.a

Audi aus Ingolstadt zählt zu den beliebtesten Automarken weltweit. Die vier Ringe, das Markenzeichen des Autoherstellers, sind weithin bekannt und die unterschiedlichen Modelle erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch im Elektrofahrzeugbereich engagieren sich die Ingolstädter. Allerdings sind Fahrzeuge des Unternehmens auch am Abgasskandal beteiligt. An dieser Stelle blicken wir auf die Geschichte des Unternehmens. Zuerst allerdings die Antwort auf die Frage danach, wofür die vier Ringe im Audi-Logo stehen.

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Wofür stehen die vier Ringe im Audi-Logo?

Die vier Ringe im Logo sind ein Resultat der Unternehmensgeschichte von Audi. Sie gehen auf die vier Hersteller zurück, deren Zusammenschluss in den 20er-Jahren den Beginn der Audi-Geschichte einläutet. Der Grund für den Zusammenschluss ist eine Krise der Industrie zu jener Zeit, weswegen sich die Verbindung der sächsischen Unternehmen anbietet. Nachfolgend blicken wir im Detail auf die Hintergründe der Historie des Audi-Konzerns.

Die Geschichte von Audi

Die Geschichte von Audi beginnt mit August Horch. Der in Winningen geborene Ingenieur arbeitet erst als Schmied und absolviert anschließend ein Studium als Ingenieur. In der Autoindustrie landet er damit allerdings noch nicht. Stattdessen arbeitet August Horch im Schiffbau, bis er Karl Benz kennenlernt und für diesen arbeitet. Mit der Gründung eines eigenen Unternehmens, der A. Horch & Co. Ende des 19. Jahrhunderts legt er den Grundstein für ein eigenes Automobilunternehmen. Das in Köln-Ehrenfeld gegründete Unternehmen stellt nur den Anfang dar. Anfang des 20. Jahrhunderts expandiert das Unternehmen nach Sachsen und stellt dort Fahrzeuge her. Die Autos machen durch besonders hohe Qualität von sich reden und überzeugen damit schnell die Käufer. Das Ergebnis sind 100 im Jahr 1908 verkaufte Fahrzeuge, die den Erfolg des Unternehmens untermauern. Der Erfolg kann interne Differenzen jedoch nicht überbrücken, was zum Ausstieg von August Horch und zur Gründung eines neuen Unternehmens unter dem Namen Audi Automobilwerke GmbH Zwickau führt. Es handelt sich beim Namen um die lateinische Übersetzung des ursprünglichen Firmennamens. Audi stellt 1910 seine ersten Fahrzeuge her, kann sich durch den Ersten Weltkrieg jedoch nicht wirtschaftlich behaupten. Dadurch wird Audi zum Übernahmekandidat für die Zschopauer Motorenwerke J. S. Rasmussen AG (DKW). Durch eine Zusammenführung der Automobilhersteller zur Auto Union finden Audi und Horch unter einem Dach zusammen. Hier kommen die vier Ringe ins Spiel, die sich bis heute auf den Fahrzeugen von Audi finden. Sie stehen für die verschiedenen Marken, die unter dem Namen Auto Union zusammenkommen.

Zusammenschluss zur Auto Union

Das neue Unternehmen bezieht einen neuen Standort in Chemnitz und erhält eine wirtschaftliche Förderung. Trotzdem wird der Konzernsitz erst 1936 von Zschopau nach Chemnitz verlegt. Die Sächsische Staatsbank und Chemnitz sind die größten Anteilseigner des Konzerns. Die Autos des Konzerns decken alle Zielgruppen ab. Unter dem Namen Horch werden luxuriöse PKW verkauft, während sich Audi-Fahrzeuge in der Mittelklasse platzieren. Bedingt durch die Wirtschaftskrise sind die Verkäufe der Audi-Fahrzeuge gering. Der Zweite Weltkrieg und die darauf folgende Teilung Deutschlands setzen der Geschichte der Auto Union schließlich ein Ende, da sie von den sowjetischen Besatzern übernommen und verstaatlicht wird. Es folgt die Umbenennung in VEB Audiwerk Zwickau (AWZ) und schließlich, nach einem weiteren Zusammenschluss der Name VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau. Dort entsteht mit dem Trabant ein Fahrzeug, welches das ostdeutsche Straßenbild in den folgenden Jahren prägt.

Audi in Westdeutschland

Auch in Westdeutschland besteht zu dieser Zeit Interesse an der Fortführung der Autoproduktion. Die Standorte im Westen Deutschlands stellten sich bei genauerer Betrachtung als zu klein für die Herstellung von Fahrzeugen heraus und so konzentrierte man sich auf die Sicherung eines Teilelagers in Ingolstadt. Aus diesem Teilelager der Autounion kann das Unternehmen im Westen anschließend erneut entstehen. Begünstigt ist dies, da die Marke im Osten in den 40er-Jahren aufgelöst wird. Dadurch ist eine Neugründung unter dem ursprünglichen Namen möglich. Der neue Sitz in Ingolstadt zieht viele der früheren Mitarbeiter an, die sich an der Neugründung beteiligen. Ab 1964 wird die Mark von der Volkswagenwerk AG übernommen. Der Name Audi taucht bei diesem neuen, westlichen Unternehmen erstmals nach der Fusion mit der NSU AG aus Neckarsulm auf. Seit dem 1. Januar 1985 firmiert das Unternehmen unter dem Namen Audi AG und wird damit zu dem Unternehmen, welches wir heute kennen. Im Rahmen seiner Geschichte schafft Audi dabei zahlreiche technische Innovationen, die den Automobilmarkt nachhaltig beeinflussen.

Technische Innovationen von Audi

Hinter dem Slogan des Unternehmens „Vorsprung durch Technik“ stecken zahlreiche innovative Technologien und Verfahren, die die Automobilbranche vorangebracht haben. Besonders bekannt ist der Anfang der 80er-Jahre etablierte, permanente Allradantrieb des Audi quattro. Außerdem etabliert Audi gemeinsam mit Porsche Karosserien die Vollverzinkt sind. Dadurch sind die Fahrzeuge deutlich weniger anfällig für äußere Einflüsse. Ebenfalls in den 80ern bekommt das Unternehmen die erste Zulassung für ein Fahrzeug mit Katalysator. Auch in der jüngeren Zeit macht Audi mit besonderen Fahrzeugen und Technologien von sich reden. Mit dem R8 etron wird 2009 ein elektrischer Sportwagen präsentiert, während seit 2015 mit autonomen Fahrzeugen experimentiert wird. Daneben machen Fahrzeuge der Ingolstädter während des Abgasskandals von sich reden.

Der Abgasskandal und Audi-Fahrzeuge

Im November 2015 macht Audi erstmals eine Beteiligung am Abgasskandal öffentlich. In den Dieselmotoren aus Ingolstadt kamen ebenfalls Abschalteinrichtungen zum Einsatz, die die Abgaswerte auf dem Prüfstand verfälschen. Im April 2016 stellt die „Untersuchungskommission Volkswagen“ fest, dass nur VW offensiv betrogen hat. Audi und andere Hersteller bessern freiwillig bei ihren Fahrzeugen nach. Nach einer Einigung mit der US-Regierung im Januar 2017 werden wenige Monate später Manipulationen bei weiteren Fahrzeugen festgestellt. Im Januar 2018 folgt ein Zwangsrückruf für zahlreiche Modelle. Zum jetzigen Zeitpunkt (Stand Oktober 2020) laufen Betrugsklagen gegen Manager von Audi und den Ex-Chef Stadler. Weiterhin ist bekannt, dass auch Manipulationen bei Benzinern vorgenommen wurden. Mitarbeiter des Konzerns hatten 2015 darüber hinaus zahlreiche Akten vernichtet.

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