Gehalt 08.08.2022, 17:13 Uhr

Zusatzleistungen: So profitieren Sie von Corporate Benefits

Ein sicherer Arbeitsplatz? Schön und gut. Doch in Zeiten des Fachkräftemangels müssen Arbeitgebende mit anderen Pfunden wuchern. Corporate Benefits heißt das Zauberwort. Dabei handelt es sich um Zusatzleistungen, die von vielen erwartet werden. Doch welche Benefits bringen am meisten?

Zusatzleistungen oder Corporate Benefits können einen Job deutlich attraktiver machen. Foto: Garagestock

Zusatzleistungen oder Corporate Benefits können einen Job deutlich attraktiver machen.

Foto: Garagestock

Zusatzleistungen oder Corporate Benefits können durchaus attraktiv für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sein. Welche Benefits gibt es? Wovon profitiert man am meisten? Und wie ist das mit den Steuern? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

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Was sind Zusatzleistungen oder Corporate Benefits?

Corporate Benefits, auch Fringe Benefits, oder ganz altmodisch Mitarbeiterangebote, Zusatzleistungen oder Lohnnebenleistungen genannt, sind Leistungen, die von Unternehmen zusätzlich zum Gehalt erbracht werden. Solche Benefits können monetär oder nicht-monetär sein. Dabei muss zwischen Zusatzleistungen und geldwertem Vorteil unterschieden werden. Zwar werden diese Begriffe im Alltag oft synonym benutzt, es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied: Der geldwerte Vorteil ist eine nicht-monetäre Leistung. Dadurch erhalten Mitarbeitende nicht mehr Geld, stehen finanziell aber trotzdem besser da. Zusatzleistungen hingegen können durchaus monetärer Natur sein – beispielsweise als regelmäßige Bonuszahlung oder in Form von Weihnachts- oder Urlaubsgeld. Unter Corporate Benefits versteht man beides: Sachleistungen ebenso wie finanzielle Leistungen.

Was sind die Vorteile von Corporate Benefits?

Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels kann es sich für Ingenieurinnen und Ingenieure sowie für Informatikerinnen und Informatiker lohnen, im Bewerbungsgespräch nach Corporate Benefits zu fragen. Denn für Unternehmen ist das Gehalt nicht mehr die einzige Stellschraube, an der sie drehen können, um als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Für sie kann es daher im Bewerbungsgespräch lohnenswert sein, zeitnah auf zusätzliche Angebote des Unternehmens zu sprechen zu kommen, um die Bewerbenden zu überzeugen.

Vorteile für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Mitarbeitende profitieren in erster Linie finanziell. Auch wenn sich Corporate Benefits nicht direkt auf das Gehalt auswirken, sorgen sie doch dafür, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an bestimmten Stellschrauben sparen können oder ihre finanzielle Situation anderweitig durch die Vergünstigungen verbessern. Hinzu kommt je nach Benefit eine teilweise Steuerfreiheit. Deshalb sind die Zusatzleistungen in einigen Fällen attraktiver als eine Gehaltserhöhung, weil unterm Strich mehr Geld übrigbleibt. Viele Mitarbeitende, die Corporate Benefits erhalten, identifizieren sich langfristig stärker mit dem Unternehmen. Das verbessert auch die Motivation und somit den Spaß an der Arbeit.

Vorteile für Arbeitgeber

Zusatzleistungen sollen nicht nur die Zufriedenheit der Beschäftigten erhöhen und deren Loyalität zur Firma stärken, sondern dazu beitragen, neue Fachkräfte zu gewinnen. Corporate Benefits können das Image eines Arbeitgebers positiv beeinflussen. Letztlich unterstützen sie oft die Entscheidung der Bewerberinnen und Bewerber für oder gegen ein Unternehmen. Wer die Wahl hat zwischen einem Unternehmen, das ein Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr spendiert, außerdem Zuschüsse zur Verpflegung und einer Firma, die das nicht anbietet – für wen wird sich dieser Kandidat oder diese Kandidatin wohl entscheiden, wenn die Stelle ansonsten gleichwertig ist?

Was sind die beliebtesten Zusatzleistungen?

Die Beliebtheit der verschiedenen Corporate Benefits schwankt von Branche zu Branche und je nach Aufgabenbereich beziehungsweise persönlicher Situation. In der Großstadt ist das Ticket für den öffentlichen Nahverkehr für kurze Strecken in die Firma beispielsweise interessanter als für Pendler von außerhalb, die keine gute Zuganbindung haben. Wer Kinder hat, sucht vielleicht gezielt nach Unternehmen, die eigene Betreuungsangebote haben oder bei den Betreuungskosten unterstützen. Weit oben auf der Beliebtheitsskala rangieren zusätzliche Zahlungen wie Urlaubs- und/oder Weihnachtsgeld, Bonuszahlungen und Prämien. Grundsätzlich sehr beliebt sind:

Dienstwagen:

Der Dienstwagen ist der Klassiker unter den geldwerten Vorteilen. Von dieser Zusatzleistung können sowohl die Arbeitgeber als auch die Mitarbeitenden profitieren. Das Unternehmen kann Dienstwagen steuerlich vergünstigt anschaffen – es bekommt beim Neuwagenkauf die Mehrwertsteuer zurück. Aktuell gibt es zusätzliche Prämien beim Kauf von Elektroautos. Zudem kann der Betrieb einer Dienstwagenflotte steuerlich geltend gemacht werden, Wartung und Benzinkosten inklusive. Ein Dienstwagen kann für Kundentermine genutzt werden. Viele Firmen erlauben es ihren Beschäftigten darüber hinaus, das Fahrzeug privat zu nutzen. Dann allerdings muss die private Nutzung versteuert werden. Dafür gibt es mehrere Berechnungsmöglichkeiten, dabei kann der Steuerberater weiterhelfen.

Car Allowance vs. Firmenwagen

Technische Geräte:

Ebenfalls beliebt sind Smartphones oder Laptops als Dienstgeräte. Die private Nutzung ist bei solchen Geräten sogar steuerfrei, da der Gesetzgeber darin keinen geldwerten Vorteil sieht. Das setzt jedoch voraus, dass das Gerät Eigentum des Arbeitgebenden bleibt. Er übernimmt die Kosten für Reparatur oder ein neues Gerät, falls das alte beschädigt wird. Nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses müssen Smartphone und Co. wieder zurückgegeben werden.

Flexibilität:

Vor einigen Jahren tauchte Flexibilität noch gar nicht in der Liste der Corporate Benefits auf. Statussymbole wie der Dienstwagen waren wichtiger. Doch für die junge Generation ist Work-Life-Balance sehr wichtig. Die Möglichkeit, teilweise im Homeoffice zu arbeiten oder sich die Zeit generell individueller einteilen zu können, ist vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern heute wichtiger als ein Dienstwagen oder der Firmen-Laptop.

Kinderbetreuung:

Zur Work-Life-Balance gehört auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Viele Unternehmen haben diesen Trend erkannt und unterstützen ihre Mitarbeitenden bei der Kinderbetreuung. Sei es durch die Einrichtung eines Betriebskindergartens oder durch finanzielle Zuschüsse. Unter bestimmten Voraussetzungen sind solche Zuschüsse steuerfrei, etwa wenn das Kind noch nicht zur Schule geht und nicht zu Hause betreut wird oder aber, wenn der Zuschuss zusätzlich zum Gehalt ausgezahlt wird.

Gesundheit:

Welches Unternehmen sieht es nicht gern, wenn die Angestellten möglichst selten in den Krankenstand gehen? Was liegt näher, als das Thema Gesundheit bei den Corporate Benefits einzuplanen? Etwa durch Zuschüsse für das Fitnessstudio, Gesundheitskurse im eigenen Haus oder einem eigenen Fitnessraum für die Beschäftigten. Ob und was genau sich davon umsetzen lässt, hängt unter anderem von Struktur und Größe des Unternehmens ab.

Sachleistungen:

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft – das gilt auch für das Verhältnis zwischen Arbeitgebenden und Mitarbeitenden. Die Rede ist hier nicht vom Blumenstrauß, sondern von praktischen Hilfen für den Berufsalltag. Dazu gehören beispielsweise Tankgutscheine, Monatskarten, Abonnements für Fachzeitschriften oder Warengutscheine für den lokalen Einzelhandel.

Wie muss man Zusatzleistungen versteuern?

Ob und wie hoch Corporate Benefits versteuert werden müssen, hängt von der Art der Leistung ab. So müssen beispielsweise beim Dienstwagen entweder die privat gefahrenen Strecken über ein Fahrtenbuch nachgewiesen und versteuert werden oder die Beschäftigten zahlen eine Pauschale (ein Prozent des Bruttolistenpreises des Fahrzeugs). Zahlt das Unternehmen hingegen Zuschüsse für Gesundheitsleistungen, sind diese bis zu 600 Euro pro Jahr steuerfrei. Das trifft allerdings nur zu, wenn die gesundheitlichen Leistungen in direktem Zusammenhang mit dem Beruf stehen. Sitzen Ingenieurinnen oder Informatiker zum Beispiel jeden Tag mindestens acht Stunden im Büro, kann Gymnastik gegen Rückenschmerzen bezuschusst werden. Die Gesundheitsleistung darf jedoch nur von Therapeutinnen oder Therapeuten oder Fachleuten in Fitnessstudios erbracht werden, die eine Krankenkassenzulassung haben.

Anders sieht es bei Sachleistungen aus. Dafür gilt der sogenannte kleine Rabattfreibetrag von 50 Euro pro Monat. Bleiben Sachbezüge (zum Beispiel der Zuschuss zum Monatsticket) im Wert darunter, sind sie steuerfrei. Liegt der Wert höher, muss die komplette Sachleistung versteuert werden, nicht nur der Differenzbetrag. Persönliche Geschenke des Unternehmens an Mitarbeitende aus einem besonderen Anlass wie Firmenjubiläum oder Hochzeit sind bis zu einem Wert von 60 Euro steuerfrei.

Wie bekomme ich Corporate Benefits?

Die Zusatzleistungen sollten Sie bereits im Bewerbungsgespräch ansprechen. Sie sollten dabei nicht vergessen, dass die Corporate Benefits nicht nur für Sie ein Pluspunkt sind, sondern auch für das Unternehmen. Denn Arbeitgeber investieren auf diese Weise in das eigene Personal und somit direkt in den Betrieb. Wichtig ist, im persönlichen Gespräch darzulegen, welche Vorteile Sie persönlich dem Unternehmen bringen. Der ideale Zeitpunkt, Benefits anzusprechen, sind die Gehaltsverhandlungen. Statt auf einem höheren Gehalt zu bestehen, können Sie nach alternativen Leistungen fragen. Diese sind oftmals für das Unternehmen günstiger – und Sie profitieren trotzdem.

Gerade Personaler wiegeln im Vorstellungsgespräch meist ab. Schließlich wollen sie die Kosten für das Unternehmen niedrig halten. Seien Sie davon nicht überrascht, ein solches Vorgehen ist nicht unüblich. Überlegen Sie sich besser rechtzeitig passende Gegenargumente, um Ihrem Gegenüber den Wind aus den Segeln zu nehmen. Sind Sie bereits im Unternehmen angestellt und wollen nachträglich über weitere Leistungen verhandeln, lassen Sie sich dafür einen festen Termin geben. So vermeiden Sie, dass Sie bei einem spontanen Gespräch auf später vertröstet werden.

Was sollten Unternehmen bei Corporate Benefits beachten?

In der heutigen Zeit reicht es nicht mehr aus, einen Zuschuss zur Monatskarte zu zahlen oder täglich frisches Obst und Wasser gratis anzubieten. Fachkräfte haben die Wahl, für welches Unternehmen sie arbeiten wollen. Wer über die Einführung von Corporate Benefits nachdenkt, sollte darauf achten, dass diese für eine wertschätzende Unternehmenskultur sorgen. Das kann bedeuten, dass Mitarbeitende mehr als nur einen Vorteil erhalten. Etwa den Zuschuss für die Kinderbetreuung und einen Firmen-Laptop.

Gehalt: Welche Summe gebe ich bei der Bewerbung an? 

Inzwischen gibt es sogar Unternehmen, die sich auf Corporate-Benefits-Angebote spezialisiert haben. Diese bieten zum Beispiel Prepaid-Karten an, die von den Unternehmen an die Mitarbeitenden ausgegeben und monatlich mit einem bestimmten Betrag aufgeladen werden (da es sich um eine Sachleistung handelt, sind maximal 50 Euro pro Monat steuerfrei). Angestellte können diesen Betrag individuell nutzen – zum Beispiel zum Tanken, in Restaurants oder bei der Anmeldung im Fitnessstudio. Die Anbieterfirmen arbeiten dabei mit einem großen Netzwerk zusammen, das eine Nutzung der Karten im regionalen Handel erlaubt.

Ganz wichtig: Die Zusatzleistungen sollten sich an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden orientieren. Denn nur dann sorgen sie für die entsprechende Motivation und Identifikation mit dem Unternehmen. Von einem Tankgutschein profitieren Angestellte ohne Auto nicht und junge Kolleginnen und Kollegen, die gerade erst ihr Studium abgeschlossen haben, fühlen sich von einem kostenfreien Rehasport-Angebot nicht angesprochen. Für große Firmen kann es sich lohnen, einen Leistungskatalog zu erstellen, aus dem Mitarbeitende ihre Corporate Benefits individuell auswählen können.

Ein Beitrag von:

  • Julia Klinkusch

    Julia Klinkusch ist freiberufliche Texterin und Medizinautorin.

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