Bewerbung 16.08.2016, 00:00 Uhr

Machen Dankesschreiben von Ingenieuren im Bewerbungsprozess Sinn?

Wie fassen Personalentscheider Dankesschreiben von Ingenieuren auf, etwa nach einem Vorstellungsgespräch? Das lässt sich pauschal nicht beantworten, es gibt jedoch klare Regeln dafür, wie eventuelle Briefe formuliert und aufgebaut sein sollten. Vor allem: den Dank nicht übertreiben.

Dankesschreiben: nicht übertreiben!

Dankesschreiben: nicht übertreiben!

Foto: panthermedia.net/Rawpixel

Früher gehörten Worte wie „Bitte“ und „Danke“ zum guten Ton. Später gab es Zeiten, in denen höfliche Floskeln als spießig und konservativ empfunden wurden und den wohlerzogenen Anpasser outeten. Höflichkeitsfloskeln traten den Rückzug an. Als Resultat zeigt sich heute eine nicht eindeutige Bewertung von Dankesschreiben von Ingenieuren, auch im Personalgeschehen. Im Normalfall werden Danksagungen dem Bewerber als Unsicherheitssignal ausgelegt. Dennoch, im Einzelfall kann ein Dankesbrief als charmant empfunden werden. Ob ein solcher Brief passt oder nicht, muss der Bewerber sorgfältig nach dem Vorstellungsgespräch abwägen. Danksagungen über gelungene Anzeigentexte oder den erhaltenen Zwischenbescheid verbitten sich.

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Dankesschreiben eines Ingenieurs muss zurückhaltend sein

Die Frage ist, ob das Wort „Dankesschreiben“ im Betreff sinnvoll ist, etwa „Dankesschreiben zum Vorstellungsgespräch für die Stelle als Ingenieur vom 19.04“. Wie oben angesprochen sind Dankesbriefe nach Vorstellungsgesprächen in Deutschland unüblich und machen eher „verdächtig“, als dass sie vorteilhaft gewertet würden. Die Worte „Dank“, „Dankesbrief“, „Dankesschreiben“ sollten daher nicht zu exponiert im Betreff und nur sehr vorsichtig im eigentlichen Text des Briefes verwendet werden. Besser ist es, die Position, um die es beim Interview ging, im Betreff in den Mittelpunkt zu stellen, etwa: „Mein Vorstellungsgespräch zur Position Production Engineer am 19.04“.

Die Einleitung zu einem Dankesschreiben ist für den Ingenieur nicht ganz unproblematisch. Schon der einfache Satz: „Ich möchte Ihnen gerne eine kurze Rückmeldung zum Vorstellungsgespräch am 19.04. geben“, ist konfliktträchtig. Der Personalentscheider erwartet zu diesem Zeitpunkt keine Rückmeldung. Das Wort „Rückmeldung“ wird zudem öfters als Einleitung für eine negative Kritik gebracht oder zumindest zu einer Kritik, die positive und negative Seiten aufzeigt. Dazu ist der Bewerber aber an dieser Stelle nicht aufgerufen. Es ist Job des Personalentscheiders nach einem Vorstellungsgespräch positive und negative Seiten des Bewerbers gegeneinander abzuwägen.

Lob müssen Ingenieure im Dankesschreiben konkret formulieren

Eine bessere Einleitung besteht darin, die Worte der Danksagung im ersten Satz des Briefes unterzubringen: „Ich möchte Ihnen für das informative, interessante und offene Gespräch danken.“ Im Dankesschreiben des Ingenieurs könnte die Bekräftigung des Interesses an einer Mitarbeit im Unternehmen, der Abteilung folgen: „Ich kann mir gut vorstellen, in Ihrer Abteilung zu arbeiten und die Auslandsprojekte mit vollem Engagement voranzutreiben.“ Auf salbungsvolle, überschwengliche und nichtssagende Dankesreden umfangreicherer Art, sollte an dieser Stelle und im weiteren Brief verzichtet werden.

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Wer als Ingenieur schon ein Dankesschreiben verfasst, sollte neben den großen Lobgesängen ganz klar sagen, was ihn im Vorstellungsgespräch besonders ansprach. Je persönlicher der Gesprächspartner betroffen ist, desto schwieriger wird die Sache. Es kann ja nicht einfach plump gesagt werden, dass man den Gesprächspartner „toll“ fand. Sehr wohl können aber bestimmte Auffassungen oder Verhaltensweisen, die für eine spätere Zusammenarbeit wichtig sind, positiv hervorgehoben werden. Beispiele dafür sind die Art und Weise der Gesprächsführung, der angesprochene Führungsstil, die Projekte im Ausland, die praktizierte Teamarbeit.

Ingenieure können ein Dankesschreiben um Arbeitsproben ergänzen

An sich eine gute Idee ist es, ein Dankesschreiben um eine Arbeitsprobe des Ingenieurs zu ergänzen. Im Brief wird die Arbeitsprobe kurz angesprochen. Das setzt allerdings voraus, dass sich im Gespräch eine geeignete Problemstellung ergab und der Kandidat wirklich gute Ideen hat. Beispiel: „Hinsichtlich des Italienprojektes habe ich Ihnen in der Anlage eine kleinen Vorschlag unterbreitet, wie aus meiner Sicht die Projektplanung aussehen könnte.“ So empfiehlt sich der Bewerber dem Personalentscheider als besonders konstruktiv. Das genaue Gegenteil wird allerdings erreicht, wenn auf derartigen Papieren Allerweltsweisheiten mitgeteilt werden.

Dankesschreiben können von Ingenieuren als Ergänzungen zu Schlüsselqualifikationen eingesetzt werden. So wurden in der Stellenanzeige Qualifikationen aufgeführt, die im Vorstellungsgespräch keine Rolle spielten. Das ist besonders ärgerlich, wenn Kandidaten gerade auf diesen Gebieten viel zu bieten hat. Im Dankesbrief können entsprechende Qualifikationen und Erfahrungen nachträglich ins Spiel gebracht werden, um so Versäumtes nachzuholen: „Meine Englischkenntnisse konnte ich im Vorstellungsgespräch nicht ausdrücklich darstellen. Ich kann Ihnen versichern, dass ich gute und in der Praxis erprobte Kenntnisse mitbringe. Gerne würde ich diese in einem weiteren Gespräch beweisen.“ Einen Versuch ist es wert!

Kleine Korrekturen dürfen Ingenieure im Dankesschreiben vornehmen

Nachträgliche Korrekturen von Aussagen im Vorstellungsgespräch bringen stets einen faden Beigeschmack. Sie zeigen den unsicheren und inkonsequenten Bewerber, der seine Aussagen bereut. Allenfalls sollten missverständliche Aussagen im Dankesschreiben vom Ingenieur korrigiert oder schlechte Aussagen zum Missverständnis erhoben und dann korrigiert werden, zum Beispiel: „Mein Ziel, Abteilungsleiter zu werden, bezog sich nur auf wesentlich kleinere Unternehmen. In Ihrem Unternehmen würde ich eine Teamleitung anstreben.“ Dennoch, in Dankesbriefen sollten grundsätzlich keine Probleme gewälzt und der Leser nicht überfordert werden.

Eine wesentliche Aufgabe des Vorstellungsgespräches besteht darin, die entscheidenden Persönlichkeitsmerkmale des Bewerbers ausfindig zu machen und diese mit den notwendigen der offenen Stelle abzugleichen. Nach dem Vorstellungsgespräch wird sich der Personalentscheider sein Bild zur Persönlichkeit des Bewerbers gemacht haben. Dennoch kann es nicht verkehrt sein, die geforderten Eigenschaften im Dankesschreiben des Ingenieurs nochmals als die eigenen zu betonen. „Es würde mich freuen, wenn Sie sich für mich entscheiden könnten. Sie würden einen Mitarbeiter gewinnen, der sowohl analytisch als auch konzeptionell arbeiten kann, der Initiative und Selbständigkeit mitbringt und sich durch Teamfähigkeit, Flexibilität und Mobilität auszeichnet.“

Dankesschreiben sollten Ingenieure nicht mit einem Dank abschließen

Der Abschluss des Dankesschreibens eines Ingenieurs kann etwa lauten: „Über eine Zusammenarbeit mit Ihnen würde ich mich freuen.“ Eine erneute Danksagung empfiehlt sich nicht. Mit Danksagungen sollte insgesamt im Brief sparsam umgegangen werden (s.o.) damit sie nicht „schleimend“ wirken. Wenn bereits einmal im Brief der Dank erwähnt wurde, reicht das aus. Eine erneute Wiederholung des Dankes am Briefende nach dem Motto: „Nochmals vielen Dank für das Gespräch in Ihrem Hause“, sollte vermieden werden.

Tipp: 
Infos zum zweiten Vorstellungsgespräch: Risiken und Nebenwirkungen

Ein Beitrag von:

  • Bernd Andersch

    Bernd Andersch ist Karriere-Coach, Sachbuchautor und Spezialist für Bewerbungsstrategien.

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