Ratgeber 24.09.2021, 08:47 Uhr

Stagnation im Job: Achten Sie auf diese Karriere-Warnzeichen

Spannende Projekte? Kitzelnde Herausforderungen? Mehr Verantwortung? Nicht da! Es herrscht absoluter Stillstand. Und das womöglich schon seit Jahren. Wer sich beruflich nicht weiterentwickelt, sollte schleunigst etwas dagegen unternehmen. Nur was? Unser Experte weiß es.

Stagnation im Job? Was Sie ändern müssen, um der Karriere Schwung zu verleihen, verrät unser Experte. Foto: Panthermedia.net/fizkes

Stagnation im Job? Was Sie ändern müssen, um der Karriere Schwung zu verleihen, verrät unser Experte.

Foto: Panthermedia.net/fizkes

Seit Jahren der immer gleiche Trott, alles im Job fühlt sich zäh an. Da zuckt nichts mehr. Manch einer fragt sich: Soll es das schon gewesen sein? Wer jetzt nicht in Erstarrung eingehen möchte, sollte sich aufraffen etwas gegen diesen Zustand zu unternehmen. Das Verrückte: Stagnation ist oft nicht ein Problem der von Haus aus Bequemen, sondern von Leistungsträgern. Ihnen kann eine gewisse Souveränität, man könnte auch sagen: Routine, zum Verhängnis werden.

Zunächst gilt es herauszufinden, wo man steht, ob es an der Zeit ist, aktiv zu werden. Anzeichen dafür sind:

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  • Beförderungen bleiben aus
  • Verantwortungsvolle Projekte gegen an andere
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  • Die Lust an der Arbeit lässt zu wünschen übrig

Hans-Christoph Nagel, Karrierecoach und Vorstandsvorsitzender der NewPlacement AG. spricht von einem „Mangelempfinden“ als stärkstem Anzeichen dafür, dass es höchste Zeit, aktiv zu werden. Und Nagel weiß auch wie. Seine Tipps, wie man sich aus der Misere herausarbeitet:

Job und Karriere: Das Mindset muss stimmen

Zunächst ist klarzustellen, dass es bei einer Karriere nicht zwingend um beruflichen Aufstieg geht, sondern generell um berufliche (Weiter-)Entwicklung. Stagnation der Karriere bedeutet also in erster Linie, dass der Fortschritt der eigenen Zunft an einem vorbeigeht. In dieser Hinsicht ist es bei hochqualifizierten Ingenieurinnen und Ingenieuren nicht anders als bei allen anderen Berufstätigen auch: Man macht über lange Zeit dieselbe Tätigkeit, erlebt in seinen Aufgaben keine Abwechslung und arbeitet weitgehend mit derselben Technik und Methoden.

Wen es besonders trifft, in der beruflichen Sackgasse zu landen:

Gefährdet sind die besonders angepassten, rücksichtsvollen, bescheidenen und loyalen Mitarbeiter. Und auch Leistungsträger. Denn es gibt Vorgesetzte, die ihre Leistungsträger aus egoistischen Gründen bewusst „verstecken“, um die Performance des von ihnen verantworteten Bereiches nicht zu beeinträchtigen.

Anzeichen dafür, dass es Zeit für eine Veränderung ist:

Das stärkste Anzeichen ist ein Mangelempfinden. Sei es ein Mangel an Aufmerksamkeit, sei es ein Mangel an Arbeitsfreude, ein Mangel an Performance oder auch alles zusammen. In zugespitzten Fällen gibt es versteckte oder offene Konflikte mit Vorgesetzten und Kollegen. Allerdings sollte man schon aufmerksam werden, wenn man sich gemütlich eingerichtet hat und Veränderungen als unangenehm empfindet. Auch wenn sich das Engagement und Interesse auf Bereiche außerhalb der Hauptaufgaben verlagert, zum Beispiel auf Ehrenämter oder Freizeitbeschäftigungen. Natürlich soll das Privatleben in einem ausgewogenen Verhältnis zum Berufsleben stehen, aber wenn der Beruf beginnt eine untergeordnete Rolle zu spielen, ist das ein Alarmzeichen.

(Vermeidbare) Gründe für Stagnation im Job und was sich ad hoc dagegen tun lässt:

Bei Stagnation im Job ist der Zustand erreicht, dass sich die falsche Person zum falschen Zeitpunkt auf der falschen Position befindet. Die Person hat sich vermutlich im Wettbewerb um die weiterführenden Herausforderungen nicht ausreichend positioniert und durchgesetzt. Es sind dann gegebenenfalls sinnvolle Fort- und Weiterbildungen nicht wahrgenommen oder Erfolge nicht selbstbewusst für sich in Anspruch genommen worden. Stattdessen wird sich eingerichtet, wodurch man mehr und mehr in die Defensive gerät und den Zeitpunkt zum Aufgaben-, Positions- oder Unternehmenswechsel verpasst.

Bewerbungsschreiben: So finden Sie den perfekten Einstieg

Gerade letzterer ist unbedingt notwendig, wenn man mit seinen Interessen nach Weiterentwicklung nicht durchdringt oder wenn das Unternehmen zu klein und/oder zu wenig innovativ ist, um auf die Interessen des Mitarbeiters einzugehen.

Was man tun muss, um sich selbst aus der Sackgasse zu befreien:

Alles beginnt mit dem Erkennen. Das ist aber leichter gesagt, als getan. Oftmals fehlt einem der Blick für die Alternativen und die realistische Selbsteinschätzung. Auch das Selbstbewusstsein ist in der Regel nicht auf dem Siedepunkt. Dies sind schon bei weniger zugespitzten Fällen triftige Gründe, sich professionelle Unterstützung bei einem Karriereberater oder Newplacement-Coach zu suchen. Stagnation klingt einigermaßen harmlos, aber in meiner Praxis zeigt sich täglich, dass es um nicht mehr und nicht weniger als die berufliche Existenz und die damit eng verbundene Frage von Erfüllung und psychischer Gesundheit geht.

Bewerbung: Diese Fehler müssen Sie vermeiden!

Wenn eine Stagnation sich sogar als eine Sackgasse erweist, braucht es zusätzliche Expertise, um eine Strategie zu finden und umzusetzen. Bevor man eine Veränderung startet, empfehlen wir eine Nutzwertanalyse mit den Faktoren, die einem wichtig sind für ein erfolgreiches und befriedigendes Berufsleben. Dagegen kann man die Nachfragefaktoren von Angeboten aus dem Stellenmarkt spiegeln. Zusätzlich sollte man eine Zielanalyse für die nächsten Karriereschritte erstellen. Dann benötigt man noch eine Aufstellung und Positionierung auf Basis der Management-Bilanz in Bezug auf Leistungen, Erfahrungen, Kompetenzen und Soft Skills, die man professionell in einer ganztägigen Biographie gemeinsam mit dem Coach erstellt. Das bedeutet, dass man die Veränderung strategisch angeht und nicht operativ einfach losläuft. Diese Ausarbeitungen nutzen im Spiegel natürlich auch bei der Beurteilung der jetzigen Berufssituation.

Lebenslauf: Muster, Tipps, Beispiele

Was man besser sein lassen sollte:

Wir verwenden gern das Bild es Marktplatzes von dem viele Straßen abgehen. Ziellos und rein operativ Straßen „auszuprobieren“ führt zu Ablehnung, Frust und Demotivation. Der Stratege leuchtet, auch mit Hilfe eines Coaches, die Straßen vor dem Start aus. Wer nicht weiß, wer er ist, was er zu bieten hat, was er will und was ein realistisches Matching ist, sollte nicht aufbrechen.

Ein Beitrag von:

  • Chris Löwer

    Chris Löwer

    Chris Löwer arbeitet seit mehr als 20 Jahren als freier Journalist für überregionale Medien. Seine Themenschwerpunkte sind Wissenschaft, Technik und Karriere.

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