Studie 25.05.2024, 11:00 Uhr

Untersuchung: Mehrheit der ukrainischen Flüchtlinge haben in 10 Jahren einen Job

Die Ankunft ukrainischer Kriegsflüchtlinge in Deutschland könnte eine Chance für den Arbeitsmarkt darstellen, jedoch stellt eine Simulation des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung fest, dass ihre Integration zwar möglich, aber nicht einfach sein wird.

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55 Prozent der Ukraine-Flüchtlinge nach einem Jahrzehnt erwerbstätig.

Foto: PantherMedia / Olaf Karwisch

Die Ankunft von Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg fliehen, könnte eine Chance für den deutschen Arbeitsmarkt sein, der teilweise unter einem Fachkräftemangel leidet. Eine Simulation deutet darauf hin, dass ihre Integration möglich, aber nicht unbedingt einfach sein wird, so das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.

Laut der Studie wird die Erwerbsquote dieser Kriegsflüchtlinge nach fünf Jahren bei 45 % liegen und nach zehn Jahren auf 55 % steigen. So würden die Menschen aus der Ukraine ein vergleichbares Maß an Arbeitsmarktbeteiligung erreichen wie die Flüchtlinge, die während der Bewegung von 2015/2016 hauptsächlich aus Ländern wie Syrien und Afghanistan nach Deutschland kamen. Allerdings hatten jene teilweise bessere Voraussetzungen, da der Arbeitsmarkt damals aufnahmefähiger war als heute. Zudem war die Quote von alleinstehenden Männern und der Bedarf an Kinderbetreuung deutlich höher.

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Unterschiede zu anderen Flüchtlingen

In der Untersuchung wird darauf hingewiesen, dass es bedeutende Unterschiede zwischen den ukrainischen Flüchtlingen und anderen gibt. Diese Unterschiede umfassen einen hohen Frauenanteil aufgrund von Ausreiseverboten für wehrpflichtige Männer, die häufige Flucht mit Kindern und die damit verbundenen Belastungen, insbesondere für Alleinerziehende, sowie ein höheres Durchschnittsalter bei ihrer Ankunft im Vergleich zu anderen Geflüchteten.

Die Familienkonstellationen der meisten ukrainischen Geflüchteten, die oft alleinerziehende Mütter umfassen, wirken sich negativ auf ihre Teilnahme am Arbeitsmarkt aus, so die Einschätzung von Yuliya Kosyakova, Bereichsleiterin beim IAB. Auch der vergleichsweise schlechte Gesundheitszustand der ukrainischen Geflüchteten habe eine dämpfende Wirkung. Jedoch seien das relativ hohe Bildungsniveau und der Wegfall des Asylverfahrens positive Faktoren.

Fünf Jahre nach ihrer Ankunft hatten laut der Studie 58 Prozent der Männer und 41 % der Frauen einen Job. Nach zehn Jahren stieg diese Zahl auf 68 % bei Männern und 52 % bei Frauen.

Erwerbstätigenquoten erhöhen

„Gezielte Sprachförderungsmaßnahmen verbessern nicht nur kurzfristig die Sprachfähigkeiten, sondern tragen auch mittel- bis langfristig zur Erhöhung der Erwerbstätigenquoten bei und können somit den Sozialleistungsbezug reduzieren“, wird IAB-Bereichsleiter Herbert Brücker in einem LinkedIn-Post zu dieser Studie zitiert. Denn: Eine positive Verbindung besteht auch zwischen der Sprachförderung und der Teilnahme an Sprachkursen sowie der Entwicklung der Erwerbstätigenquoten.

Die Studie verwendete ein Basisszenario, das als realistisch betrachtet wird und sowohl die Arbeitsmarktbedingungen vor Ort als auch die Zusammensetzung der Flüchtlinge hinsichtlich Bildung, Gesundheit und Familienstruktur berücksichtigt. Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass es sich bei der Simulation nicht um eine Prognose handelt.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist die Zahl der ukrainischen Staatsbürger in Deutschland von 156.000 auf 1.240.000 angestiegen. Obwohl viele dieser Personen nach dem Ende des Konflikts planen, in ihre Heimat zurückzukehren, zeigt sich, dass mit zunehmender Dauer des Krieges immer mehr von ihnen einen längeren oder sogar dauerhaften Aufenthalt in Deutschland in Betracht ziehen. (mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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