Beratung 04.11.2011, 01:00 Uhr

Mit diesen Tipps erlangen Ingenieure eine positive Sichtweise

Eine positive Sichtweise ist bei Ingenieuren vor allem dann gefragt, wenn eine plötzliche Veränderung ansteht, etwa eine Kündigung oder ein neues Projekt. Mit ein wenig Übung lässt sich jede Situation so bewerten, dass die Chancen erkennbar werden, die auch in vermeintlich negativen Entwicklungen stecken.

Positives Denken hilft auch im Arbeitsalltag!

Positives Denken hilft auch im Arbeitsalltag!

Foto: panthermedia.net/Goodluz

Sie nehmen es mit Bedauern zur Kenntnis, dass Ihr Kollege die Kündigung bekommen hat und dass eine Freundin ihrer Frau bei einem Unfall ihren Wagen geschrottet hat. Ihre Sichtweise als Ingenieur ist verständlich. Es tut Ihnen leid, aber es ist doch ganz weit weg, betrifft sie nicht wirklich. Sie staunen manchmal über die Probleme und Katastrophen der anderen, aber Sie blicken gleichzeitig auch auf Ihr Leben und stellen wieder einmal stolz fest, dass Sie alles im Griff haben.

Die Kündigung des Kollegen hat sicher auch etwas mit seiner Arbeitsweise oder dem zu geringen Engagement fürs Unternehmen zu tun, und die Freundin Ihrer Frau fährt einfach viel zu schnell und zu unkonzentriert, da war es nur eine Frage der Zeit, dass sie einen Unfall haben würde. Sie dagegen gehen mit Bedacht vor, Sie denken vorausschauend, setzen sich klare Ziele und halten die Risiken in einem überschaubaren Rahmen. Das zahlt sich aus, denn Sie sind nun schon seit 25 Jahren bei Ihrem Arbeitgeber beschäftigt, haben eine nette Karriere gemacht und beabsichtigen bis zu Ihrer Rente dort zu bleiben. Das ist eine häufige Sichtweise für Ingenieure.

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Wenn alles gut läuft, ist eine positive Sichtweise für Ingenieure leicht

Das Unternehmen schreibt schwarze Zahlen und hat bisher jeder Krise getrotzt. Seit 23 Jahren sind Sie mit Ihrer Frau verheiratet und Ihre 20-jährige Tochter hat gerade begonnen zu studieren. Es läuft alles prima, und Sie haben das Gefühl, es geschafft zu haben: ein gelungenes Leben! Eine angenehme Sichtweise auf ihre Karriere als Ingenieur. Bis zu jenem Freitag, als der Juniorchef, der das Unternehmen nach dem Tod des Alten übernommen hat, bei einer Betriebsversammlung verkündet, er werde das Unternehmen schließen, denn die Zeiten, in denen man in dieser Branche noch ordentlich Geld verdienen konnte, seien längst vorbei.

Er habe nicht vor, sich krumm zu legen, wie sein Vater es getan habe, und er strebe deshalb die Liquidation bis zum Jahresende an. Sie brauchen nicht lange zu rechnen, um zu wissen, dass es bis dahin nur noch einige Monate sind. Ihre Sichtweise auf Ihre Karriere als Ingenieur hat sich schlagartig verändert. Er bietet Ihnen Unterstützung bei der Suche nach neuen Tätigkeitsfeldern an und reagiert gelassen auf die Einwände des Betriebsratsvorsitzenden. „Das habe ich nicht anders erwartet, Herr Lehmann, und es mag sein, dass Ihre Intervention die Umsetzung meiner Entscheidung verzögert, hindern wird sie mich nicht daran!“

Ein Schock kann die Sichtweise von Ingenieuren schlagartig verändern

Um andere Wege geht es auch, als Sie – noch völlig geschockt von der Mitteilung des Juniorchefs – zu Hause eintreffen und Ihre Frau, noch bevor Sie ihr von den gravierenden Veränderungen berichten können, Ihnen eröffnet, sie wolle die nächsten 40 Jahre ihres Lebens gerne ohne sie verbringen. „Natürlich mag ich dich noch, aber dieses tägliche Einerlei und diese Pseudoharmonie, das kann doch noch nicht alles gewesen sein! Ich möchte noch mal Schmetterlinge im Bauch haben und lebendiges Leben mit allen Sinnen spüren!“ Wie sieht es jetzt mit Ihrer Sichtweise aus?

Sie starren sie an, als sei sie eine Außerirdische, die eine Sprache spricht, die Sie nicht verstehen, aber eines ist Ihnen bewusst: Das ist der schwärzeste Freitag Ihres Lebens, dessen Säulen gerade zusammenbrechen. Nichts ist mehr sicher, und diesmal betrifft es nicht die anderen, sondern Sie! Es handelt sich auch nicht um eine schlechte Inszenierung einer uralten Tragödie im Fernsehen, sondern es passiert Ihnen – ganz real und bedrohlich. Sie fühlen sich mit einem Mal nicht mehr als Gestalter Ihres Lebens, sondern wie die berühmte Nussschale auf dem Ozean, auf dem sich ein Sturm zusammengebraut hat. Eine positive Sichtweise fällt jetzt natürlich schwer.

Jetzt ist eine positive Sichtweise für Ingenieure gefragt

„Du musst das positiv sehen“, rät später Ihr Freund Michael, dem Sie von Ihren Katastrophen erzählen. „Jedes Ende ist doch ein neuer Anfang und irgendwann einmal wirst Du wissen, wofür das alles gut war!“ Sie ärgern sich über seine Worte. Der Mann hat gut reden, schwimmt er doch im ruhigen Fahrwasser, so wie Sie noch bis gestern. Positive Sichtweise?! Allein die Formulierung des Ingenieurs kommt Ihnen vor wie der blanke Hohn! Oberflächliches Gerede ohne jegliche Empathie.

Und Sie haben Recht: In dieser ersten Phase der empfundenen Katastrophe ist eine positive Sichtweise kaum möglich. Jetzt geht es erst einmal darum, das leckgeschlagene Schiff zu stabilisieren und sich trotz der widrigen Umstände nicht als deren Opfer zu betrachten. Denn genau da liegt die größte Gefahr: Fühlen Sie sich erst einmal als Opfer, büßen Sie damit gleichzeitig Ihre Handlungsfähigkeit und -bereitschaft und Ihr Selbstwert-Gefühl ein.

Das ABC einer positiven Sichtweise für Ingenieure

Es geht also darum, sich nach wie vor als Gestalter zu empfinden und darüber zwar noch nicht zum positiven, durchaus aber zum konstruktiven Denken zu gelangen, das später zu einer positiven Sichtweise führen kann. Es geht noch nicht darum, das komplette Leben neu zu inszenieren, sondern darum, die nächsten Schritte tun zu können. Den einfachsten Weg dahin bietet Ihnen die sogenannte ABC-Formel, die Ihnen hilft, über einen Paradigmenwechsel eine andere, neue Sichtweise als Ingenieur zu gewinnen.

  • Activating event (Auslöser, Trigger)
  • Believe (Bewertung, Beurteilung, Denken über A)
  • Consequence (Reaktion nach außen, Gefühl, Befindlichkeit)

Der größte Irrglaube in unserem täglichen Leben ist der, dass wir meinen, unsere Gefühle
( C ) seien eine direkte Folge oder Konsequenz aus dem, was uns widerfährt ( A ), und genau dadurch bekämen wir ein Gefühl von Ohnmacht, da wir abhängig sind von dem, was im Außen geschieht, was unsere Mitmenschen (uns an-) tun. Richtig ist aber, dass unsere Gefühle und damit unsere Sichtweise abhängig sind von unserer eigenen Art der Bewertung ( B ) und wir uns das Empfinden von Ohnmacht, Trauer oder Enttäuschung selbst erzeugen.

Die subjektive Sichtweise als Ingenieur auf die Situation übertragen

Schauen wir uns diese Erkenntnis über die Entstehung Ihrer Sichtweise als Ingenieur anhand der Entscheidung des Juniorchefs an:

  • A = Juniorchef will zum Jahresende das Unternehmen schließen.
  • B = Ich habe mich 25 Jahre hier aufgeopfert, was für eine Sauerei! In meinem Alter finde ich doch keine adäquate Stelle mehr!
  • C = Wut, Enttäuschung über die „Ungerechtigkeit“, Angst

Sie sehen, damit liegen Sie mit allen Gefühlen im Bereich der Handlungsblockade. Sie haben selbst Gefühle erzeugt, die dazu verführen, sich bei anderen über die Ungerechtigkeit des Lebens zu beschweren und sich ein bisschen selbst zu bemitleiden, aber nicht solche, die Sie aufstehen, sich den Dreck von den Kleidern abschütteln und ruhig weitergehen lassen. Wenn Sie nun Ihre Selbstverantwortung nutzen und Ihr B verändern, erzeugen Sie damit selbst gleich ganz andere Gefühle. Dabei geht es gar nicht um „richtig“ oder „falsch“, „negativ“ oder „positiv“, sondern nur um „anders“, denn eine Bewertung ist so subjektiv wie die andere, aber sie führt zu einer positiven Sichtweise.

Wie neue Bewertungen die Sichtweise als Ingenieur verändern

Schauen wir uns anhand einiger möglicher neuer Bewertungen an, wie Ihre Sichtweise als Ingenieur wechselt:

  • B1 = Interessant! Der Junior hat keinen Bock zu arbeiten! Wenn das der Alte wüsste.
  • C1 = Gelassenheit, Gefühl „über“ dem Junior zu stehen, Mitleid mit der Familienchronik
  • B2 = Hups! Da werde ich ja regelrecht zu einem Neustart gedrängt! Mal sehen, was so
  • C2 = Überraschung, Neugierde auf die Zukunft
  • B3 = Wenn ich es mir recht überlege, war meine Leistung hier sowieso „Perlen vor die Säue“!
  • C3 = Erleichterung, Trotz
  • B4 = Endlich passiert mal was in meinem Leben! Wie gut, dass ich noch so jung und
    gleichzeitig so erfahren bin! Ich finde bestimmt einen besseren Job!
  • C4 = Erleichterung gepaart mit Vorfreude und einer positiven Sichtweise auf das, was Sie als Ingenieur erleben werden.
  • B5 = Das ist mal wieder eine von Juniors spinnerten Ideen. So einfach wird es nicht werden,
    die Firma kurzfristig zu schließen. Ich vertraue unserem Betriebsrat!
  • C5 = Ignoranz, Gelassenheit, Vertrauen

Die Liste der Neubewertungen ließe sich noch beliebig fortsetzen, und Sie werden sich mit jeder anderen Bewertung stärker und besser fühlen, allein schon deshalb, weil Sie allein es sind, der darüber entscheidet, wie Sie sich fühlen und entsprechend handeln wollen. Wichtig dabei ist nur, dass Sie Bewertungen finden, die Sie motivieren, erste kleine Schritte in Richtung „Das eigene Boot wieder flottmachen“ zu gehen – und die Sichtweise als Ingenieur positiv verändern.

Diese positive Sichtweise aufs Privatleben übertragen

Auf die gleiche Weise können Sie auch die Sichtweise auf Ihr zweites A, der Trennung Ihrer Frau, umgehen. Anstelle des vernichtenden Bs: „Wie gemein, Sie verlässt mich genau in dem Moment, in dem ich sie am meisten brauche“, könnten Sie auch bewerten: „Das passt ja prima – wenn schon Neuanfang, dann auch richtig“, „Ich bin von einer großen Verantwortung entbunden“.

Es gibt weitere Möglichkeiten für eine neue Sichtweise: „23 Jahre Ehe sind auch genug und auf Schmetterlinge im Bauch hätte ich auch Lust“, „Gute Entscheidung, denn jetzt wird sie erst einmal merken, was sie an mir gehabt hat“, „das überlegt sie sich bestimmt wieder anders, ich halte die Füße mal still, hole die Netze ein und lasse Unrat vorbeischwimmen“, „wenn ich überlege, was ich jetzt alles tun kann, ohne mich rechtfertigen zu müssen – Freiheit, ich bin wieder da!“

Das Stammhirn für eine positive Sichtweise als Ingenieur nutzen

Sollte es Ihnen nicht gelingen, neue Bewertungen und damit eine positive Sichtweise auf Ihre Arbeit als Ingenieur zu finden, könnte das daran liegen, dass Ihr Denken gerade in der entwicklungsgeschichtlichen Phase des Reptiliengehirns stehengeblieben ist. So etwas passiert uns immer dann, wenn wir Bedrohliches, Ängstigendes oder Schockierendes erleben. Das Reptiliengehirn kann ja nichts weiter leisten, als einen Kampf- oder Fluchtimpuls zu senden. Konstruktives Denken aus dem Stammhirn heraus gelingt Ihnen wieder, wenn Sie sich eine einzige W-Frage stellen (aber bloß keine Warum-Frage, weil diese problemzentriert ist).

Zum Beispiel: „Was bietet mir diese Situation an Neuem?“, „Was kann ich als Nächstes tun?“ oder „Welche Möglichkeiten habe ich jetzt?“ Reicht auch das nicht aus, um in aller Ruhe mit der ABC-Formel arbeiten zu können, empfehle ich Ihnen die „Holzhammer-Methode“: Fahren Sie wahlweise in eine Krebsklinik, in ein Palliativ-Zentrum oder ans Meer und fragen Sie sich dann: Wie wichtig ist das, was mich jetzt gerade so sehr belastet, wirklich? Das wird ohne Frage Ihre Sichtweise als Ingenieur verändern. Persönliches Wachstum erfolgt in Krisen und nur wer dem Orkan getrotzt hat, wird danach die größeren oder kleineren Stürme mit leichter Hand meistern.

Ein Beitrag von:

  • Renate Eickenberg

    Renate Eickenberg ist Coach, Beraterin sowie Autorin. Sie prüft für Ingenieure und Ingenieurinnen Bewerbungsunterlagen und gibt in Ihren Artikeln Karrieretipps.

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