Nomadenzelt als Vorbild 30.06.2014, 10:31 Uhr

Klimatisiertes Hightech-Stadion soll WM-Spieler vor Hitzekoller bewahren

Es sieht aus wie ein riesiges Nomadenzelt, ist aber vollgestopft mit modernster Klimatechnik: das Stadion Al-Bayt, das Katar für die Fußball-WM im Jahr 2022 bauen möchte. Das Organisationkomitee hat für den Hightech-Bau jetzt erste Entwürfe vorgestellt. 

Das Organisationskomitee der Fußballweltmeisterschaft 2022 hat einen Entwurf für das WM-Stadion Al-Bayt präsentiert: Es bietet 60.000 Besuchern Platz. Die Temperaturen sollen auch bei geöffnetem Dach nicht über 27 Grad Celsius steigen.

Das Organisationskomitee der Fußballweltmeisterschaft 2022 hat einen Entwurf für das WM-Stadion Al-Bayt präsentiert: Es bietet 60.000 Besuchern Platz. Die Temperaturen sollen auch bei geöffnetem Dach nicht über 27 Grad Celsius steigen.

Foto: Supreme Committee for Delivery & Legacy (SC)

Eine WM in Katar während der Sommermonate zu spielen, hat FIFA-Chef Blatter noch vor kurzem als Fehler bezeichnet. Dass schon in Brasilien Spieler nach 70 Minuten stehend k.o. sein würden, war vorher kaum ein Diskussionsthema. Beim Achtelfinale der Niederlande gegen Mexiko verließen jetzt aber sogar reihenweise Zuschauer zeitweilig ihre Plätze, um Schatten zu suchen. Die Organisatoren der Weltmeisterschaft 2022 in Katar nutzen die Gelegenheit und präsentieren ein weiteres Stadion, das schon 2018 fertig sein und Mannschaften wie Publikum optimale Bedingungen bieten soll.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Solaranlagen liefern Energie für Kühlung

Im Al-Bayt-Stadion werden den Plänen zufolge 60.000 Zuschauer Platz finden. Es ist einem Nomadenzelt nachempfunden, verfügt über ein flexibles Dach und soll voll klimatisiert sein. „Im Sommer und Winter bietet es ideale Temperaturen – kühl im Sommer, warm und gemütlich im Winter“, erklärt das Organisationskomitee.

Das Stadion Al-Bayt ist modular aufgebaut. Teile sollen nach der WM abgebaut und an Entwicklungsländer gespendet werden.

Das Stadion Al-Bayt ist modular aufgebaut. Teile sollen nach der WM abgebaut und an Entwicklungsländer gespendet werden.

Quelle: Supreme Committee for Delivery & Legacy (SC)

Wie im Al-Bayt sollen auch in den anderen elf WM-Stadien, von denen insgesamt acht neu gebaut werden, Temperaturen von maximal 27 Grad herrschen – selbst bei geöffnetem Dach. Erreicht werden soll das mit Hilfe großflächiger Solaranlagen im Umfeld der Arenen, deren erzeugte Energie für die Kühlung genutzt wird.

Stadionteile gehen nach WM an Entwicklungsländer

Der Oberrang des Stadions soll nach der WM abgebaut werden, er ist entsprechend leicht und flexibel konstruiert. Damit reduziert sich die Kapazität auf 32.000 Zuschauer. In Absprache mit der FIFA würden Sitze und andere Aufbauten an Entwicklungsländer gespendet, um die Entwicklung des Fußballs dort zu fördern. Das Organisationskomitee will damit sein arg ramponiertes Image aufpolieren und spart dabei nicht mit Eigenlob: „Der Geist des Gebens, tief verankert in der Kultur Katars, wird sich in allen Stadien zeigen. Die Kultur der Großzügigkeit und der Sorge um die Nachbarn, über Jahrhunderte praktiziert, wird Vorbild einer besseren Zukunft für uns alle werden.“

Bei der WM 2014 in Brasilien stehen zeitweise sogar die Zuschauer von ihren Plätzen auf, um in den Schatten zu fliehen. Klimatechnik soll in Katar für angenehme Temperaturen im Inneren des Stadions sorgen.

Bei der WM 2014 in Brasilien stehen zeitweise sogar die Zuschauer von ihren Plätzen auf, um in den Schatten zu fliehen. Klimatechnik soll in Katar für angenehme Temperaturen im Inneren des Stadions sorgen.

Quelle: Supreme Committee for Delivery & Legacy (SC)

Eine bessere Zukunft wünschen sich vor allem die Arbeiter auf den WM-Baustellen. Von mehreren Hundert Todesfällen und sklavenähnlichen Bedingungen wurde vielfach berichtet. Erst im Mai teilten die Organisatoren mit, dass das Arbeitsrecht in Katar verbessert werde. Die FIFA begrüßte die Initiative, aber damit ist das Thema nicht erledigt. Die Ethikkommission des Weltverbands prüft derzeit außerdem Korruptionsvorwürfe bei der WM-Vergabe an Katar. FIFA-Chef Sepp Blatter betonte noch im Mai, er habe die Austragung in dem Wüstenstaat nie in Frage gestellt. Ob es dabei bleibt, scheint allerdings fraglich.

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.