Immobilie 05.07.2023, 11:00 Uhr

Wohnraum aus Büroflächen: Wie das Homeoffice die Immobilienlandschaft verändert

Die Umnutzung von Bürogebäuden birgt das Potenzial, knapp 20.000 Wohnungen in deutschen Metropolen zu schaffen. Im Zuge des wachsenden Homeoffice-Trends gewinnen diese Konversionen zunehmend an Bedeutung. Neben den ökologischen Vorteilen, wie niedrigeren CO2-Emissionen, sind auch positive Effekte auf Standortfaktoren zu erwarten.

Bürogebäude

Büroumnutzung: Eine Antwort auf den Wohnraummangel im Zeitalter des Homeoffice. (Symbolbild).

Foto: PantherMedia / hansenn

Die steigende Beliebtheit des Homeoffice hat einen deutlichen Einfluss auf die Büroflächen in deutschen Großstädten. Viele Unternehmen verkleinern ihre Büros, da Mitarbeitende auch nach der Corona-Pandemie viel häufiger von zu Hause aus arbeiten. Einige ziehen sich in die sogenannten Coworking-Spaces zurück.

Eine aktuelle Studie des Immobilienexperten Jones Lang LaSalle (JLL) zeigt, dass die Umnutzung leerstehender Büroflächen das Potenzial hat, knapp 20.000 Wohnungen in den Metropolen zu schaffen. Gleichzeitig spiegelt dies die veränderte Arbeitsweise und Bedürfnisse der Beschäftigten im Zeitalter des Homeoffice wider.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadt Norderstedt-Firmenlogo
Tiefbauingenieur*in (w/m/d) Stadt Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Klimalabor Produktentwicklung Klimatisierungsprodukte RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Consultant (m/w/d) im Projektmanagement der Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Energieprojekten THOST Projektmanagement GmbH
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Senior Projektingenieur Infrastruktur (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
SWM Services GmbH-Firmenlogo
Stellvertretende Laborleitung Trinkwasserlabor (m/w/d) Schwerpunkt Auftragsmanagement und Probenahme SWM Services GmbH
München Zum Job 
Jenoptik AG-Firmenlogo
Manager*in (f/m/d) Engineering Medical Jenoptik AG
ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut-Firmenlogo
Test- und Messingenieur (m/w/d) ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut
Saint-Louis (Frankreich) Zum Job 
ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/f/d) für theoretische, experimentelle und numerische Flugmechanik ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut
Saint-Louis (Frankreich) Zum Job 
ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - Computer-Vision / Entwicklung von Algorithmen ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut
Saint-Louis (Frankreich) Zum Job 
Harmonic Drive SE-Firmenlogo
Konstrukteur (m/w/d) Harmonic Drive SE
Limburg an der Lahn Zum Job 
Harmonic Drive SE-Firmenlogo
Produktmanager Mechatronik (m/w/d) Harmonic Drive SE
Limburg an der Lahn Zum Job 
Hexagon Purus ASA-Firmenlogo
Process Engineer Projects (m/w/d) Hexagon Purus ASA
Hexagon Purus ASA-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) operative Qualität Hexagon Purus ASA
Hexagon Purus ASA-Firmenlogo
Qualitätsvorausplaner / APQP Engineer (m/w/d) Hexagon Purus ASA
Universität zu Köln-Firmenlogo
Handwerks-Meister*in / Techniker*in in der Fachrichtung Metallbau Konstruktionstechnik Universität zu Köln
Hutchinson Group-Firmenlogo
Stress Engineer (f/m/d) Hutchinson Group
Göllnitz Zum Job 
Pixida GmbH-Firmenlogo
Project Engineer Automotive (m/f/d) Pixida GmbH
München Zum Job 
T60 Consulting-Firmenlogo
(Senior) Manager (m/w/d) T60 Consulting
Deutschland Zum Job 
Pixida GmbH-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) Pixida GmbH
München, Ingolstadt Zum Job 

Homeofficequote bleibt hoch

Unternehmen könnten durch die Verkleinerung ihrer Büros aufgrund des vermehrten Arbeitens von zu Hause aus dazu beitragen, den Mangel an Mietwohnungen in deutschen Großstädten zu mildern. Denn: Aufgrund des Trends zum Homeoffice stehen nun, wie bereits erläutert, zahlreiche Büros leer, und Unternehmen trennen sich von diesen Flächen.

Im Frühjahr gab es zwar einen leichten Rückgang bei der Nutzung des Homeoffice. Der Anteil der Beschäftigten, die im Februar im Homeoffice arbeiteten, sank im April von 24,7 Prozent auf 24,0 Prozent. „Der Rückgang ist nur minimal, trotz der Diskussionen um die Rückkehr ins Büro. Insgesamt bleibt die Homeofficequote auf einem deutlich höheren Niveau als vor Corona“, sagt ifo-Experte Jean-Victor Alipour.

Nachfrage nach Mietwohnungen steigt

Gleichzeitig halten sich viele Menschen aufgrund der gestiegenen Zinsen beim Immobilienkauf zurück und suchen vermehrt nach Mietwohnungen. Wohnungen sind sehr gefragt und sie werden nicht so schnell gebaut. „2022 gab es eine sehr hohe Nettozuwanderung nach Deutschland. Außerdem haben viele Wohnungssuchende ihren Kaufwunsch aufgrund der gestiegenen Kreditzinsen auf Eis gelegt. Das hat die Nachfrage nach Mietwohnungen zusätzlich angeheizt“, erläuterte Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.

Bislang spielen Umnutzungen von Büros zu Wohnungen, abgesehen von einigen Einzelprojekten, eine eher geringe Rolle. Nur in Frankfurt haben solche Flächenkonversionen traditionell eine größere Bedeutung. In den letzten 15 Jahren hat sich dort die Anzahl der Umwandlungen mehr als verdoppelt. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre stammen rund 33 Prozent der fertiggestellten Wohneinheiten aus Konversionsprojekten mit gewerblicher Nutzung. In der aktuellen Baupipeline beträgt dieser Anteil 31 Prozent, wobei etwa 16 Prozent davon Umwandlungen von Büro- zu Wohnflächen sind. „In Frankfurt gibt es im Vergleich zu den anderen Metropolen relativ viele Flächen in Bürotürmen, die sich aufgrund der hohen Ausnutzung der Grundfläche besonders für das Umwandeln in Wohnraum eignen, da sie einen natürlichen Lichteinfall bieten“, sagte Scheunemann.

Was ist bei der Umnutzung von Büroflächen zu berücksichtigen?

Es gibt viele Faktoren, die bei der Umnutzung von Bürogebäuden zu berücksichtigen sind. Neben einigen technischen Kriterien wie Deckenhöhen und Versorgungseinrichtungen spielt insbesondere die Lage der Immobilie eine entscheidende Rolle. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, Schulen, Kindergärten, Freizeiteinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten sowie die Nähe zu Grün- und Erholungsflächen sind wichtige Merkmale der Wohnqualität an einem Standort. „Je besser die Lage und die Qualität des Gebäudes, desto höhere Mieteinnahmen können in der Wirtschaftlichkeitsberechnung angesetzt werden und am Ende den Ausschlag geben, ob sich eine Konversion überhaupt lohnen würde“, erklärte Scheunemann.

Umweltrelevante Kostenfaktoren zu berücksichtigen

Neben den möglichen Einnahmen sind die Kosten, die mit einer Umnutzung einhergehen, ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung für oder gegen eine Konversion. Berechnungen von JLL zeigen, dass die durchschnittlichen Umbaukosten für die Umnutzung von Büroflächen zu Wohnraum in den sieben A-Städten zwischen 1.700 und 2.200 Euro pro Quadratmeter liegen. Damit sind sie im Durchschnitt um nahezu 50 Prozent niedriger als die Kosten für einen Neubau.

Es ist jedoch wichtig, nicht nur die rein wirtschaftlichen Kosten zu betrachten, sondern auch die umweltrelevanten Kostenfaktoren, insbesondere den CO2-Ausstoß. Bei Sanierungen liegen die CO2-Emissionen deutlich unter den Werten für Neubauten. Dieser Aspekt kann bei genehmigungsrechtlichen Fragen von Vorteil sein und Kommunen dabei unterstützen, ihre Klimaziele zu erreichen.

Darüber hinaus stellen veraltete und leerstehende Gebäude laut Scheunemann negative Standortfaktoren dar, die Investoren abschrecken und die touristische Attraktivität mindern. Könnte die Büroumnutzung als Antwort auf den Wohnraummangel gelten? Nicht zuletzt haben die meisten Büros eine gute Lage und Verkehrsanbindungen, was das Lebensqualität der Mieter signifikant erhöhen könnte.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Content-Managerin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.