Arbeitsmarkt 17.02.2012, 12:00 Uhr

Ingenieure für Pharmatechnik haben exzellente Jobaussichten

Damit Medizin wirkt, ist eine ganze Menge an Technik notwendig. Etwa in der Herstellung der Arzneimittel. Das ist eine typische Aufgabe für Ingenieure der Pharmatechnik. Das Studium ist interdisziplinär, die Berufsaussichten der Absolventen exzellent.

Im vergangenen Jahr haben Deutschlands Pharma-Unternehmen 27 Medikamente mit neuen Wirkstoffen auf den Markt gebracht. 2012 sollen es wieder mehr als 20 sein, prognostiziert der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen, Berlin. Welcher Aufwand hinter jeder einzelnen Entwicklung steckt, machen die Angaben des Pharmakonzerns Novartis deutlich: nach dessen Informationen dauert es durchschnittlich zehn bis zwölf Jahre, bis ein neues Medikament auf den Markt kommt und es entstehen Kosten von 800 Mio. €. Erst dann kann mit der Produktion der Medikamente begonnen werden.

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Dazu müssen Fabriken und Produktionsanlagen geplant, betrieben und betreut, Prozesse und Verfahren entwickelt, zudem laufend optimiert werden. Ein Qualitätsmanagement ist notwendig, um Qualitätssicherung betreiben zu können, Anlagen müssen qualifiziert, Prozesse validiert werden. Denn: „Der gesamte Herstellungsprozess muss sauber dokumentiert, die Funktionsweise der Verfahren nachgewiesen sein, erst dann erteilen Behörden die Genehmigung zur Produktion eines Arzneimittels“, weiß Eva Schneider. Die 27-Jährige ist Ingenieurin der Pharmatechnik bei Biologische Heilmittel Heel in Baden-Baden.

Heel gehört zu den Weltmarktführern bei homöopathischen Arzneimitteln. Das Unternehmen stellt 400 Präparate in mehr als 4000 länderspezifischen Verpackungen her. Jährlich werden 90 Mio. Ampullen, 320 t Liquida (Tropfen), 750 Mio. Tabletten und 350 t Salben und Gele produziert.

Ingenieure für Pharmatechnik sind schwer zu bekommen

Während in der traditionellen Homöopathie immer eine Substanz verwendet wird, beinhalten die homöopathischen Kombinationsmittel dieses Unternehmens gleich mehrere Wirkstoffe in einem Präparat. „Diese in der richtigen Menge zu mischen, für die jeweilige Darreichungsform aufzubereiten, zu verarbeiten, anschließend zu verpacken, dafür erstellen wir Produktionsprozesse und –anlagen“, sagt Schneider. Sie ist eine von drei Ingenieuren der Pharmatechnik von Heel am Standort Baden-Baden. „Gerne hätten wir mehr, gut wären sieben“, sagt Francois Dugimont, Direktor Human Resources. Doch solche Leute seien schwer zu bekommen, „weil es einfach zu wenig gibt“. „Unser Einstiegsgehalt liegt bei  42 000 €“, wirbt er um Bewerbungen.

Die Hochschulen Ostwestfalen-Lippe, Anhalt und Albstadt-Sigmaringen bieten Bachelor-Studiengänge der Pharmatechnik an. In Lippe, Sigmaringen und an der Technischen Fachhochschule Berlin sind Master-Studiengänge möglich. Im einen Fall kombiniert mit Life Science Technologies, im anderen mit Chemie.

In Albstadt-Sigmaringen wurde der Studiengang Pharmatechnik erstmals in Deutschland angeboten, das war zum Wintersemester 1987/88. Zurzeit schließen jährlich etwa 70 Studenten ihr Studium dort ab. „Wir bieten ihnen eine breite ingenieurwissenschaftliche Ausbildung für die Bereiche Pharma, Medizinprodukte und Kosmetik“, sagt Professorin Ingrid Müller, Studiendekanin. Die Arbeitsmarktchancen der Absolventen bezeichnet sie als „exzellent“. Das Studium ist interdisziplinär aufgebaut. In den ersten Semestern werden naturwissenschaftliche Grundlagen in Mathematik, Physik, Biologie und Chemie gelegt. Im Hauptstudium wird es mit Pharmazeutische Technologie, Biotechnologie, technische Biologie, Arzneimittelrecht, Anlagen- und Betriebsplanung und -technik sowie Qualitätsmanagement spezieller, um einige Lehrveranstaltungen zu nennen. In Albstadt-Sigmaringen werden die Fachrichtungen Bio-Engineering und Betriebstechnik angeboten.

Pharmatechnik: Schwerpunkt Bio-Engineering liegt voll im Trend

„Bio-Enineering liegt voll im Trend, denn die Branche will zusätzlich zu chemische, biologische Arzneimittel, also gentechnisch hergestellte Wirkstoffe“, weiß Müller. Ihre ehemalige Studentin, Eva Schneider, hatte eine gute Wahl getroffen, denn sie wählte den Schwerpunkt Bio-Engineering.

Auch die Wahl ihres Arbeitgebers war eine gute, denn nicht nur biologische, sondern auch Naturmedizin ist seit Jahren auf dem Vormarsch. „Die Menschen sind es offensichtlich leid, mit risikoreichen Medikamenten Symptome zu bekämpfen, anstatt die Ursache einer Krankheit auszuschalten“, sagt Dugimont von Heel selbstbewusst. Heel ist eines von 903 pharmazeutischen Unternehmen, die laut Statistischem Bundesamt 2010 in Deutschland gemeldet waren.

Pharmaindustrie ist Nutznießer des demografischen Wandels

Die Branchenstruktur der pharmazeutischen Unternehmen ist mittelständisch: rund 95 % der Arzneimittel herstellenden Unternehmen haben weniger als 500 Mitarbeiter, so der Bundesverband Pharmazeutischer Industrie, Berlin. 2010 stellte die pharmazeutische Industrie in Deutschland Erzeugnisse im Wert von 26,9 Mrd. € her und hatte rund 103 000 Beschäftigte. Die Mitarbeiterzahl ist von 2007 bis 2010 in der Branche um rund 25 000 zurückgegangen. Gründe sind vor allem Kostendämpfung und zunehmende Regulierungen, in deren Folge manche Firmen Umsatzrückgänge befürchten und mit Personalabbau reagieren.

Was die Branche weiter vorwärts treiben wird, ist der demografische Wandel. Eine alternde Bevölkerung braucht mehr Medikamente, weil mit zunehmendem Alter die Krankheitsanfälligkeit zunimmt. Das zeigt sich bei den Beschäftigten im Gesundheitswesen. Zum Jahresende 2010 sind es 4,8 Mio. gewesen und damit 90 000 mehr als im Vorjahr, teilt das Statistische Bundesamt mit.  

Ein Beitrag von:

  • Peter Ilg

    Peter Ilg ist freier Journalist und verfasst Texte über Arbeitsmarkt und Berufe, Mobilität und Fahrberichte, Wirtschaft und Märkte.

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