Kolumne 07.12.2020, 08:50 Uhr

Anlagethemen für die Zukunft: Vier Megatrends und ein Todesfall

An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Die langfristigen Trends für die Zeit nach Corona zeichnen sich bereits ab.

Geldbündel aus 50-Euro-Scheinen

Welche Anlagethemen sind in Zukunft wichtig.

Foto: panthermedia.net/BartKowski

An der Börse zählt nicht das Heute, sondern das Übermorgen. Corona, das heute alles beherrschende Thema, spielt dann schon längst keine Rolle mehr. Stattdessen interessiert den Kapitalmarkt, welche Trends in Zukunft wichtig sind.

Digitalisierung: der Mega-Megatrend

Der wichtigste Megatrend ist zweifellos die Digitalisierung. Vor allen Dingen die Digitalisierung des Konsums wird weiter voranschreiten und die Welt in den nächsten zehn Jahren deutlich verändern. Die Amazonisierung des Einkaufsverhaltens ist bereits weit fortgeschritten. In der Coronakrise haben Unternehmen und Plattformen wie Amazon oder Zalando ihre Stärken ausspielen können. Der stationäre Einzelhandel dagegen hat gelitten. Das ist ein langfristiger Trend, der sich in den vergangenen Monaten beschleunigt hat und der sich nach und nach auch auf Bereiche ausdehnt, die bisher noch verschont blieben. Zum Beispiel auf Apotheken. Bisher wird nur ein Prozent der Apothekenprodukte online gekauft. Das klingt wenig. Doch das hat man im Buchhandel vor wenigen Jahren auch gedacht. Heute werden 40 Prozent der Bücher online verkauft. Verläuft die Entwicklung bei Apothekenprodukten ähnlich wie bei Büchern, werden wohl 80 Prozent der Apotheken in den nächsten zehn Jahren aufgeben müssen. Als Kunde mag man dies bedauern, als Investor sollte man jedoch nicht die Augen davor verschließen. Und Apotheken sind nur ein Beispiel von vielen. Das Thema Digitalisierung wird unsere Wirtschaft zweifellos verändern.

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Warum Anleger mehr gen Osten schauen sollten

Energiewende: Wandel mit Unwägbarkeiten

Ein weiterer Megatrend ist die Energiewende. Das Öl wird nicht ewig reichen. Und die Klimaschäden sind unübersehbar. Wir müssen handeln. So eindeutig diese Momentaufnahme ist, so unklar sind jedoch die weiteren Perspektiven. Es ist noch immer nicht absehbar, welches die beherrschenden Quellen, Technologien und Erzeuger sein werden, die uns in Zukunft mit Energie versorgen werden. Viele private Investoren mit einem Anlagehorizont von vielleicht ein oder zwei Jahren halten sich deshalb aus Unsicherheit über die weitere Entwicklung noch zurück in diesem Bereich. Für langfristig agierende Anleger ist dies ein strategischer Vorteil. Die können sich jetzt strategisch positionieren und mit einem gut diversifizierten Ansatz darauf setzen, dass die Energiewende auf jeden Fall kommt.

Inflation: die unterschätzte Gefahr

Ein Themenkomplex, der massiv unterschätzt wird, ist die Rückkehr der Inflation. Kein Wunder: In den vergangenen Jahren wurden Mahner, die angesichts niedriger Zinsen und massiver Geldmengenausweitung vor steigenden Preisen gewarnt hatten, wieder und wieder eines Besseren belehrt. Warum sollte es in Zukunft also anders sein? Die Antwort liegt in der Dynamik: Die Coronakrise hat auch hier neue Maßstäbe gesetzt. In diesem Jahr haben die Notenbanken für eine beispielslose Liquiditätsausweitung gesorgt. Heute sind rund 54 Prozent mehr Euros im Umlauf als vor zehn Jahren. Laut EZB wuchs die Geldmenge M3 allein in den vergangenen zwölf Monaten bis Ende Oktober 2020 um 10,5 Prozent. Das ist die höchste Rate seit dem Jahr 2008. Diese zusätzliche Liquidität wird zeitverzögert innerhalb der nächsten 24 Monate in den Wirtschaftskreislauf sickern und, wie schon so oft in der Vergangenheit, stark prozyklisch wirken. Um eine Überhitzung der Wirtschaft zu verhindern, bleibt den Notenbanken dann nur das Instrument der Zinserhöhung. Für die Besitzer von Staatsanleihen mit langen Restlaufzeiten sind dies dramatische Aussichten. Denn die heute hoch gehandelten, quasi nicht verzinsten Anleihen werden bei einer Normalisierung des Zinsniveaus voraussichtlich mehr als die Hälfte ihres Wertes verlieren. Hier droht eine Vernichtung von Anlagesummen in Billionenhöhe, die zu massiven Verwerfungen an den Märkten und zu Ungleichgewichten bei Pensionskassen führen könnte. Es ist wichtig, dieses Thema im Auge zu behalten, da es eine so große Dimension hat.

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Aktien: Gute Laune, bis es vorbei ist

Die massive Geldmengenausweitung hat, mittelfristig betrachtet, auch einen zunächst positiven Effekt: Die Aktienkurse werden in den kommenden drei Jahren vermutlich steigen, einfach deshalb, weil es derzeit keine vernünftigen Anlagealternativen gibt.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Kommt es so, wie es der Ökonom John Maynard Keynes in seiner Theorie einmal eindrucksvoll beschrieben hat, droht uns nach der Börsen-Party leider ein kräftiger Kater. Wir werden es erleben, ob Keynes Recht behält. Es bleibt die Hoffnung, dass es anders kommt.

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Helge Müller ist Chief-Investment-Officer der Genève Invest in Luxemburg. Für ingenieur.de schreibt er in regelmäßigen Abständen Kolumnen zur privaten Vermögensverwaltung. Foto: Genève Invest

Helge Müller ist Chief-Investment-Officer der Genève Invest in Luxemburg. Für ingenieur.de schreibt er in regelmäßigen Abständen Kolumnen zur privaten Vermögensverwaltung.

Foto: Genève Invest

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