Finanzierung

Geldscheine und Münzen
Foto: panthermedia.net/MrHamster

Die Finanzierung mit ihren zahlreichen Optionen gilt für den Unternehmensaufbau als unerlässlich. Auch Privatpersonen greifen beim Kauf von Immobilien und Autos gerne auf finanzielle Unterstützung zurück. Deswegen wollen wir an dieser Stelle klären, was der Begriff Finanzierung bedeutet, welche Geschichte dahintersteht und warum Finanzierung so wichtig ist.

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Finanzierung – Was ist das?

Bei einer Finanzierung handelt es sich um eine Art zweckgebundenen Kredit, der Mittel für die Ziele eines Wirtschaftssubjekts bereitstellt. Hierbei eingeschlossen sind Staaten ebenso, wie Unternehmen und private Haushalte. In vielen Fällen bei letzteren Wirtschaftssubjekten dient die Finanzierung dem Kauf einer Immobilie oder eines Autos. Finanzieren lassen sich daneben auch weniger kostspielige Konsumgüter wie Fernseher, Spielkonsolen und Co. Im Sprachgebrauch geht es meistens jedoch um Finanzierungen im Unternehmenskontext.

Geschichte der Finanzierung

Die Begrifflichkeit der Finanzierung taucht in Deutschland erstmalig Mitte des 14. Jahrhunderts in Köln auf. Zu dieser Zeit hat der ursprünglich aus dem Lateinischen stammende Begriff eine negative Bedeutung und wird mit Betrug in Verbindung gesetzt. In seiner heutigen Form besteht der Begriff der Finanzierung bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts. In diesem Zeitraum findet auch die Umstellung von einer Geld- und Naturalienwirtschaft auf eine Kreditwirtschaft statt. Bis ins späte 20. Jahrhundert wird der Finanzierungsbegriff weiter verfeinert und mit der Kapitalbeschaffung in der Wirtschaft in Bezug gesetzt. Die Begriffsentwicklung im Wandel zeigt, dass sich die Finanzierung zu einem elementaren Bestandteil der Wirtschaft entwickelt hat.

Die Gründe für eine Finanzierung

An den Gründen für eine Finanzierung lässt sich ablesen, wie groß die Wichtigkeit von Kapital für Unternehmen ist. Schließlich ergibt sich die Notwendigkeit für finanzielle Mittel schon bei der Gründung eines neuen Unternehmens. Mit Startkapital wird die Unternehmensgründung erst möglich gemacht. Im Lauf der Existenz eines Unternehmens bleiben finanzielle Mittel nach wie vor wichtig, um Weiterentwicklung und Wachstum des Unternehmens finanzieren zu können. Dazu stehen unterschiedliche Arten von Finanzierungen zur Verfügung, die wir nachfolgend im Detail betrachten möchten.

Arten von Finanzierung

Um Finanzierungen klassifizieren zu können, bestehen zwei unterschiedliche Dimensionen. Zum einen die Herkunft der finanziellen Mittel und zum anderen die Rechtsstellung des Kapitalgebers. Blicken wir an dieser Stelle zuerst auf die Herkunft der finanziellen Mittel. Hier gibt es die Innen- und Außenfinanzierung. Bei der Innenfinanzierung kommen die finanziellen Mittel nicht von außen. Stattdessen handelt es sich um Geld aus dem Unternehmen, um das Kapital des Unternehmens. Die Außenfinanzierung setzt hingegen auf finanzielle Mittel von außerhalb des Unternehmens. Nachfolgend zuerst ein Blick auf die Innenfinanzierung.

Die Innenfinanzierung im Detail

Die Innenfinanzierung lässt sich im Detail erneut unterteilen. Auf der einen Seite in die Finanzierung durch Vermögenszuwachs und auf der anderen Seite die Finanzierung durch Vermögensumschichtung. Unter den ersten Punkt fallen offene Selbstfinanzierung und stille Selbstfinanzierung. Bei der offenen Selbstfinanzierung werden Teile des Gewinns oder sogar der gesamte Gewinn einbehalten. Bei der stillen Selbstfinanzierung geht es hingegen um die Verwendung der stillen Reserven. Dabei werden nicht ausgewiesene Gewinne einbehalten. Zu einer stillen Reserve kommt es beispielsweise, wenn der Unternehmenswert nach außen geringer ausgewiesen wird.

Finanzierung durch Vermögensumschichtung

Bei der Vermögensumschichtung findet eine Umwandlung von Vermögen in Kapital statt. Dabei handelt es sich um finanzielle Mittel, die nicht anderweitig benötigt werden. Mit diesem Vorgehen wird verhindert, dass nutzbare Mittel nicht verwandt werden. Die Umwandlung in neues Kapital ermöglicht die Rückführung in neue Investitionen. Ein praktisches Beispiel ist der Verkauf von Immobilien, um Mittel für die Produktentwicklung und Herstellung frei zu machen. Zur Vermögensumschichtung gehört im Übrigen auch die Finanzierung durch Rationalisierungsmaßnahmen. Hierbei werden bestehende Prozesse analysiert und verbessert d.h. rationalisiert, um Geld einzusparen, welches sich in anderen Unternehmensbereichen einbringen lässt.

Finanzierung durch Abschreibung

Bei der Finanzierung durch Abschreibung geht es darum, dass Geräte und Maschinen über ihre Lebenszeit altern, bzw. abnutzen. Dieser Vorgang wird finanziell abgebildet, indem die Kosten über einen bestimmten Zeitraum abgeschrieben werden. Diese Abschreibung verlässt das Unternehmen anders als Gehälter und Co. allerdings nicht. Stattdessen stehen diese Gelder als finanzielle Mittel zur Verfügung. Ander sieht es bei der Finanzierung aus Rückstellungen aus.

Finanzierung aus Rückstellungen

Aus planmäßigen (bspw. Pension) und außerplanmäßigen Rückstellungen lässt sich ebenfalls eine Form der Innenfinanzierung ableiten. So können Rückstellungen beispielsweise bis zur Verwendung als Kapital genutzt werden, um kurzfristige Investitionen zu tätigen. Hierbei ist allerdings wichtig zu beachten, dass das Geld dann wieder zur Verfügung stehen muss, wenn es benötigt wird. Auch temporäre steuerliche Erleichterungen durch das spätere Ausweisen der Rückstellung haben einen kapitalbildenden Effekt. Dieser ist allerdings dann hinfällig, wenn die Rückstellung schließlich eingesetzt wird. Dann wird diese auch besteuert. Diesen unterschiedlichen Formen der Innenfinanzierung stehen die verschiedenen Formen der Außenfinanzierung gegenüber.

Die Außenfinanzierung im Detail

Auch von der Außenfinanzierung gibt es unterschiedliche Arten. So gibt es beispielsweise die Eigenfinanzierung. In diesem Fall führen die Eigentümer dem Unternehmen weitere finanzielle Mittel von außen zu. Außerdem zur Außenfinanzierung gehört die Fremdfinanzierung. Hierrunter fallen alle finanziellen Mittel, die von außen ins Unternehmen kommen. Beispielsweise durch eine Kreditfinanzierung (ohne Unternehmensbeteiligung) oder durch eine sogenannte Beteiligungsfinanzierung bei der sich ein externer Partner am Unternehmen beteiligt.

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