Folgen der Corona-Krise 05.10.2020, 10:30 Uhr

Wie Covid-19 auf die Kapitalmärkte wirkt

Notenbanken und Staaten haben weltweit mit außergewöhnlichen Maßnahmen auf die Corona-Pandemie reagiert. Die Zinsen befinden sich auf Rekordtief. Dafür ist die Verschuldung der Staaten und Unternehmen so hoch wie niemals zuvor.

Digitales Marketing

Covid-19 wirkt auch auf die Kapitalmärkte.

Foto: panthermedia.net/Alexmit

Mit Ausnahme der Schweinegrippe vor rund hundert Jahren waren Seuchen in vergangenen Jahrhunderten immer lokal begrenzt. Das Corona-Virus hat jedoch rund um den Globus sowohl die Menschen als auch die Wirtschaft infiziert. Regierungen und Notenbanken mussten auf die Pandemie reagieren. Deshalb haben wir eine beispiellose Aufblähung der Staatshaushalte und der Schulden erlebt. Dies hat unmittelbare, mittel- und langfristige Folgen.

Umverteilung von Arbeitskräften und Ressourcen

Die unmittelbaren Auswirkungen spüren wir bereits. Einschränkungen im öffentlichen Leben sowie Beschränkungen im Personen- und Lieferverkehr beeinflussen die wirtschaftliche Entwicklung, selbst wenn das Virus sich nicht mehr so dramatisch verbreitet wie im Frühjahr 2020. Der globale Wirtschaftsabschwung hat in vielen Ländern zu einer höheren Arbeitslosigkeit geführt, die zumindest kurzfristig nicht wieder komplett aufgelöst wird. Im Zuge der Verschiebungen in der Industrie kann es zudem zu einer Umverteilung von Arbeitskräften und Rohstoffen kommen. Manche Sektoren wie etwa die Flugindustrie und der Tourismus werden sich vermutlich so schnell nicht wieder erholen. Prognosen zum weiteren Verlauf der Pandemie lassen sich kaum treffen, und so bleibt die Lage fragil – unangenehme Überraschungen sind nicht ausgeschlossen. Aktien und andere Anlagen könnten ihre Tiefpunkte vom März deshalb noch einmal testen. Denn der rasche Turnaround Mitte des Jahres ist nicht zuletzt den zahlreichen fiskalischen Stimuli und den massiven Eingriffen der Notenbanken zu verdanken.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Geschäftsführer (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Rheinland-Pfalz Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Bauingenieur*in (m/w/d) für die Generalsanierung der Mülheimer Brücke beim Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau Stadt Köln
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Ingenieur*in Elektrotechnik / Starkstrom (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadt Freiburg-Firmenlogo
Sachgebietsleiterin (a) Technische Ausrüstung / Energiemanagement Stadt Freiburg
Freiburg Zum Job 
Landeshauptstadt Stuttgart-Firmenlogo
Wirkungsanalyst*in Verkehr, Umwelt, Sicherheit (m/w/d) Landeshauptstadt Stuttgart
Stuttgart Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektrokonstrukteur (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Wertheim Zum Job 
Beckhoff Automation GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Studierende (m/w/d) für ein Praxissemester Beckhoff Automation GmbH & Co. KG
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Konstrukteur (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Wertheim Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Produktmanager (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Wertheim Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Energieelektroniker (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Wertheim Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Produktmanager Digitalisierung (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Wertheim Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Recruiting Expert (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Kreuzwertheim Zum Job 
Kurtz Ersa Automation GmbH-Firmenlogo
Elektroniker/Mechatroniker (m/w/d) Kurtz Ersa Automation GmbH
Wertheim Zum Job 
Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG-Firmenlogo
Compliance Expert (m/w/d) Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG
Kreuzwertheim Zum Job 
Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG-Firmenlogo
DevOps Engineer (m/w/d) Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG
Kreuzwertheim Zum Job 
Ersa GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler (m/w/d) Embedded Systems Ersa GmbH
Kreuzwertheim Zum Job 
Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG-Firmenlogo
UI/UX Designer (m/w/d) Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG
Kreuzwertheim Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Softwareentwickler SPS (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Kreuzwertheim Zum Job 
Ersa GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler (m/w/d) Ersa GmbH
Wertheim Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Technischer Produktdesigner (m/w/d) für den Bereich Dokumentation Kurtz GmbH & Co. KG
Kreuzwertheim Zum Job 

Wachstum dank Notenpresse und höherer Verschuldung

Mittelfristig werden die fiskalischen Maßnahmen die Wirtschaft in den kommenden ein bis drei Jahren stimulieren. Die Weltwirtschaft kehrt auf den Wachstumspfad zurück, während die Zinsen weiter extrem niedrig bleiben. Die Gewinne steigen, und die Arbeitslosigkeit sinkt. Aktien werden weiter aufgrund des Null-Zins-Umfeldes boomen. Keynes´ Ökonomie funktioniert, es könnte sich über die Dauer von bis zu zwei Jahren wie ein «Goldilock«- oder «Goldlöckchen»-Szenario anfühlen: Alles scheint im besten Licht.

Inflation als Preis für Keynsianisches Wachstum

Langfristig wird der Preis, den wir für den vom Geld der Notenbanken und Staaten angeheizten Boom bezahlen, wohl eine anziehende Inflation sein. Die Gründe dafür sind vielfältig. Erstens: Sollten die Volkswirtschaften in den fortgeschrittenen Industrienationen tatsächlich wieder zur Vollbeschäftigung zurückkehren, wird sich die Inflation deshalb beschleunigen, weil Vollbeschäftigung mehr verfügbares Einkommen und damit mehr Konsum bedeutet. Zweitens: Auch die zunehmende Deglobalisierung ist ein Beschleunigungsfaktor. Der Freihandel ist spürbar auf dem Rückzug, China und Asien entkoppeln sich von Europa. Eine Folge davon ist, dass nach China ausgelagerte Produktion verstärkt wieder nach Europa geholt wird. Das wird zu höheren Produktpreisen führen. Drittens: Technologieunternehmen bauen ihre Marktführerschaft zu Monopolen aus, die ihnen ermöglichen, die Preise zu bestimmen – sprich: sie zu erhöhen. Viertens: Auch die demografische Entwicklung wird die Inflation beschleunigen. Es gibt immer mehr Menschen, die im Ruhestand die Zeit haben, ihr Geld auszugeben, während es weniger Arbeitskräfte in der Produktion gibt.

Fazit: Aktien sind angesichts der möglichen Szenarien der beste Schutz gegen eine drohende Geldentwertung. Denn bleiben die Zinsen niedrig, ist der Aktienmarkt der Hauptprofiteur. Nimmt die Finanzrepression dagegen ab, leiden die Aktienmärkte zwar unter den höheren Zinsen, gewinnen jedoch durch die Flucht des Kapitals aus Anleihen.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie hier.

Helge Müller ist Chief-Investment-Officer der Genève Invest in Luxemburg. Für ingenieur.de schreibt er in regelmäßigen Abständen Kolumnen zur privaten Vermögensverwaltung. Foto: Genève Invest

Helge Müller ist Chief-Investment-Officer der Genève Invest in Luxemburg. Für ingenieur.de schreibt er in regelmäßigen Abständen Kolumnen zur privaten Vermögensverwaltung.

Foto: Genève Invest

Ein Beitrag von:

  • Helge Müller

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.