VW streicht Verluste ein – doch Kernmarken trotzen der Krise
Trotz Milliardenverlusten im Gesamtkonzern kann die Markengruppe Core im dritten Quartal 2025 mit stabiler Entwicklung punkten. In der Markengruppe Core sind die Volumenmarken des Volkswagen Konzerns gebündelt. Es handelt sich um VW, VW Nutzfahrzeuge, Skoda, Seat und Cupra.
Der Zusammenschluss der Kernmarken innerhalb des VW-Konzerns zeigt erste positive Effekte.
Foto: Volkswagen AG
Im dritten Quartal 2025 steckt Volkswagen tief in den roten Zahlen. Der Konzern verbucht einen Nettoverlust von über einer Milliarde Euro, ausgelöst vor allem durch die Probleme bei der Tochter Porsche und externe Belastungen. Dennoch zeigt sich: Auch wenn VW Verluste einfährt – die Markengruppe kann dies auffangen.
Die Bilanz fällt ernüchternd aus. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Rückgang des Gewinns um über 60 Prozent – von 8,8 auf 3,4 Milliarden Euro. Ursachen sind massive Zusatzkosten, neue Zölle sowie Abschreibungen und Strategiewechsel bei Porsche.
Trotz VW-Verluste bleiben die Kernmarken stark
Zwar belasten Maßnahmen zur Restrukturierung besonders die Marke Volkswagen, doch die Markengruppe Core kann dafür ihre positive Entwicklung fortsetzen. Bei Absatz, Umsatzerlösen und operativem Ergebnis legt sie deutlich zu und stabilisiert damit das Gesamtergebnis – ein echter Lichtblick.
Für den Erfolg der Kernmarken sorgen insbesondere neue Fahrzeuge wie Tayron, T-Cross, ID.7 Tourer sowie CUPRA Terramar und Skoda Elroq. Starke Nachfrage und erfolgreiche Markteinführungen stützen die Entwicklung und helfen, Marktanteile zu sichern. Auch die Zusammenarbeit in Entwicklung und Produktion zahlt sich für alle Marken aus.
Operative Entwicklung zeigt ein Plus
Im saisonal schwächeren dritten Quartal beweist die Markengruppe Core ihre Widerstandskraft. Die aktive Kostenarbeit und eine breite Produktoffensive sind ausschlaggebend dafür. „Das ist der entscheidende Hebel, mit dem wir unsere Wettbewerbsfähigkeit als Markengruppe im globalen Umfeld absichern“, erklärt David Powels, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen.
Der Fahrzeugabsatz der Kernmarken steigt auf 3,77 Millionen Einheiten. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz legt ebenfalls deutlich um 5,3 Prozent auf 106,95 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis wächst damit trotz hoher Sonderbelastungen um 6,8 Prozent auf knapp 4,72 Milliarden Euro.
Synergien und Effizienz – als langfristige Strategie gegen die VW-Verluste
Gleichzeitig drücken Kosten für US-Importzölle und die zunehmende Produktion margenschwacher elektrischer Modelle auf das Ergebnis. Dennoch bleibt die operative Rendite stabil bei 4,41 Prozent. Ohne die Belastungen stünde dieser Wert sogar bei 5,5 Prozent. Das zeigt, der Zusammenschluss der Kernmarken entfaltet seine positive Wirkung.
Die Markengruppe nutzt gezielt die potenziellen Synergieeffekte: Gemeinsame Technologien und Kostenprogramme sollen langfristig dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit aller Marken entsprechend abzusichern. Fixkosten sinken sowohl absolut als auch prozentual gegenüber dem Vorjahr. Auch der Netto-Cashflow verbessert sich deutlich: Ein Plus von 1,45 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr stärkt die finanzielle Basis. Disziplinierte Investitionen und geringere Entwicklungsausgaben beweisen die Effizienz der Strategie. Dazu gehörte es auch, die Lagerbestände deutlich abzubauen.
Porsche hat VW-Konzern die Verluste eingebrockt
Ausgerechnet der Sportwagenbauer Porsche, gern genommenes Aushängeschild, ist es, der im gesamten Konzern für Schwierigkeiten sorgt. Finanzvorstand Arno Antlitz erläutert einen der Gründe: „Das liegt auch an dem Hochlauf der margenschwächeren Elektrofahrzeuge.“ Allein die Porsche-Anpassungen und Abschreibungen schlagen mit 4,7 Milliarden Euro negativ zu Buche. Die Strategieveränderung zur Verbrenner-Verlängerung ist ebenfalls einer der Gründe für das schlechte Ergebnis.
Ausblick: Markengruppe im VW Konzern will Stärken deutlicher ausspielen
Volkswagen verzeichnet knapp 2,28 Millionen verkaufte Fahrzeuge. Besonders gefragt: Modelle der ID.-Familie, SUV-Klassiker T-Cross, T-Roc und Tayron. Umsatzerlöse und operative Rendite steigen leicht. Skoda fährt mit 765.700 ausgelieferten Einheiten ein Plus von 14,1 Prozent ein und bleibt drittstärkste Marke Europas. SEAT S.A. erhöht den Umsatz, verliert jedoch durch BEV-Verschiebungen und Zölle an Ergebnis. Volkswagen Nutzfahrzeuge steigern Absatz und Umsatz, während Rückstellungen für CO2-Flottenregulierung die Bilanz belasten.
Um den Konzern nachhaltig zu stabilisieren, plant der Vorstand eine intensivere markenübergreifende Zusammenarbeit. Das bedinge auch, regionale Stärken innerhalb des Produktionsnetzwerkes gezielt zu nutzen. Darüber hinaus hat der Vorstand schnellere Reaktionszeiten hinsichtlich von Markt- und Kundenbedürfnissen in den Fokus genommen. Holger Peters, Mitglied des Markenvorstands Skoda sieht die Ergebnisse des dritten Quartals als Bestätigung für die Stärke des Geschäftsmodells. Der Fokus liege darauf, die E-Mobilität weiter voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
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