Mainzer Bahnchaos war absehbar 03.09.2013, 11:17 Uhr

Stellwerk-Mitarbeiter haben 120 Überstunden und 5 Wochen Resturlaub

Das Bahn-Chaos im Mainzer Hauptbahnhof war absehbar: Die Mitarbeiter im Stellwerk schieben seit langem so viele Überstunden und Resturlaub vor sich her, dass ein Ausfall zwangläufig war. Das geht aus einem Bericht des Bundesverkehrsministeriums für die Sondersitzung des Bundesverkehrsausschusses am vergangenen Montag hervor.

Täglich fahren 104 Fernzüge und 311 Nahverkehrszüge den Hauptbahnhof Mainz an. Rund 60.000 Reisende nutze den Bahnhof täglich. Wegen fehlender Fahrdienstleister war der Bahnverkehr im Mainzer Hauptbahnhof mindestens bis Ende August stark eingeschränkt.

Täglich fahren 104 Fernzüge und 311 Nahverkehrszüge den Hauptbahnhof Mainz an. Rund 60.000 Reisende nutze den Bahnhof täglich. Wegen fehlender Fahrdienstleister war der Bahnverkehr im Mainzer Hauptbahnhof mindestens bis Ende August stark eingeschränkt.

Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Laut Süddeutscher Zeitung, der der zweieinhalbseitige Bericht vorliegt, heißt es darin, dass „beim Stellwerkspersonal eine erhebliche Anzahl an Überstunden“ sowie „ein hoher Resturlaubsstand vorhanden“ sei. Im Klartext bedeutet das für die 18 Mitarbeiter im Stellwerk des Mainzer Hauptbahnhofes pro Person durchschnittlich 120 Überstunden und 28 Tage Resturlaub.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadt Norderstedt-Firmenlogo
Tiefbauingenieur*in (w/m/d) Stadt Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Klimalabor Produktentwicklung Klimatisierungsprodukte RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Consultant (m/w/d) im Projektmanagement der Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Energieprojekten THOST Projektmanagement GmbH
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Senior Projektingenieur Infrastruktur (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
SWM Services GmbH-Firmenlogo
Stellvertretende Laborleitung Trinkwasserlabor (m/w/d) Schwerpunkt Auftragsmanagement und Probenahme SWM Services GmbH
München Zum Job 
Jenoptik AG-Firmenlogo
Manager*in (f/m/d) Engineering Medical Jenoptik AG
ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut-Firmenlogo
Test- und Messingenieur (m/w/d) ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut
Saint-Louis (Frankreich) Zum Job 
ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/f/d) für theoretische, experimentelle und numerische Flugmechanik ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut
Saint-Louis (Frankreich) Zum Job 
ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - Computer-Vision / Entwicklung von Algorithmen ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut
Saint-Louis (Frankreich) Zum Job 
Harmonic Drive SE-Firmenlogo
Konstrukteur (m/w/d) Harmonic Drive SE
Limburg an der Lahn Zum Job 
Harmonic Drive SE-Firmenlogo
Produktmanager Mechatronik (m/w/d) Harmonic Drive SE
Limburg an der Lahn Zum Job 
Hexagon Purus ASA-Firmenlogo
Process Engineer Projects (m/w/d) Hexagon Purus ASA
Hexagon Purus ASA-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) operative Qualität Hexagon Purus ASA
Hexagon Purus ASA-Firmenlogo
Qualitätsvorausplaner / APQP Engineer (m/w/d) Hexagon Purus ASA
Universität zu Köln-Firmenlogo
Handwerks-Meister*in / Techniker*in in der Fachrichtung Metallbau Konstruktionstechnik Universität zu Köln
Hutchinson Group-Firmenlogo
Stress Engineer (f/m/d) Hutchinson Group
Göllnitz Zum Job 
Pixida GmbH-Firmenlogo
Project Engineer Automotive (m/f/d) Pixida GmbH
München Zum Job 
T60 Consulting-Firmenlogo
(Senior) Manager (m/w/d) T60 Consulting
Deutschland Zum Job 
Pixida GmbH-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) Pixida GmbH
München, Ingolstadt Zum Job 

Personalprobleme sind der Bahn seit langem bekannt

Weiter gehe aus dem Bericht hervor, dass zum einen die Probleme in Mainz schon lange vor August bekannt waren und zum anderen auch in weiteren Regionen Engpässe vorgekommen seien. Ähnliche Schwierigkeiten wie später in Mainz habe es letztes Jahr bereits in Bebra, Zwickau und Friedrichssegen gegeben. „Bereits seit dieser Zeit sind wiederholt Beeinträchtigungen aufgrund von fehlendem Stellwerkspersonal auch im Bereich Mainz aufgetreten“, zitiert die Süddeutsche aus dem Bericht.

So richtig in der Verantwortung sieht der Bund sich aber offenbar nicht für die Misere. Im Bericht werde betont, dass der Bund zwar Alleineigentümer der Bahn sei, seine Handlungsmöglichkeiten durch das Aktiengesetz aber strikt begrenzt wären. „Die Verantwortung für den Eisenbahnbetrieb liegt allein bei der DB AG“, so der Bericht.

SPD kritisiert als „Frechheit“ und „Missachtung des Parlaments“

Florian Pronold, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag, hält den Bericht für „eine Frechheit und eine Nichtachtung des Parlamentes“. Der Bericht gebe weder Auskunft über die Ursachen des Bahndebakels in Mainz, noch würden Abhilfemaßnahmen erläutert, kritisierte Pronold. Stattdessen seien seitenweise Pressemitteilungen der Deutschen Bahn AG angehängt und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer würde wie immer die Schuld allen anderen geben, nur nicht sich selbst.

Ramsauer und Bahn-Chef Rüdiger Grube sollten in der nichtöffentlichen Ausschusssitzung erklären, wie es Mitte August zum vieldiskutierten Bahn-Chaos in Mainz kommen konnte, das den Fernverkehr vor allem entlang der Rheinschiene zwischen Mainz und Köln weitgehend lahm legte und für erhebliche Verspätungen sorgte. Vom Fernverkehr war Mainz mit einer Ausnahme ganz abgekoppelt, der Regionalverkehr lief auf Sparflamme.

Immerhin hat die Bahn Wort gehalten und seit Montag den vollen Zugverkehr über den Mainzer Hauptbahnhof wieder aufgenommen. Im September sollen dort vier Fahrdienstleiter-Helfer zusätzlich bereit stehen sowie fünf weitere Fahrdienstleiter bis zum Ende des Jahres. Bahnchef Rüdiger Grube hatte angekündigt, dass die Bahn im Laufe des Jahres insgesamt 600 neue Fahrdienstleiter ausbilden wolle. In den nächsten fünf Jahren seien weitere 1500 neue Stellen vorgesehen.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.