Probleme beim Autobauer 26.06.2024, 11:40 Uhr

Rückruf des Tesla Cybertrucks: Nicht nur der Scheibenwischer streikt

Tesla hat schon seit längerem Probleme mit den Scheibenwischern seiner Fahrzeuge, nun müssen rund 12.000 Cybertrucks in die Werkstatt. Das ist aber nicht deren einziges Problem.

Tesla Cybertruck

Ein großer Scheibenwischer soll die Windschutzscheibe des Cybertrucks reinigen - sofern er funktioniert.

Foto: Tesla

Die Meldung kam für viele nicht überraschend: Tesla ruft sämtliche Cybertrucks des Modelljahres 2024 zurück in die Werkstätten. Grund ist eine mögliche Fehlfunktion des Scheibenwischers. Ein Bericht der US-Verkehrsbehörde NHTSA gibt an, dass die Steuerung des Scheibenwischermotors durch überlastete elektronische Komponenten versagen kann. Der Zulieferer Valeo hat eine neue Steuerung entwickelt, die mit geringeren Strömen arbeitet und somit dieses Problem beheben soll. Insgesamt sind laut NHTSA 11.688 Fahrzeuge betroffen, wobei der Fehler bei etwa jedem 50. Cybertruck auftritt.

Wiederkehrende Probleme mit Teslas Scheibenwischern

Die Schwierigkeiten mit den Scheibenwischern sind nicht neu. Nutzer beschweren sich seit Monaten in sozialen Medien über die unzuverlässige Funktion. Tesla setzt für die Steuerung seiner Scheibenwischer (wobei der Cybertruck lediglich einen großen besitzt, der die ganz Scheibe bearbeitet) nicht auf traditionelle Regensensoren, sondern nutzt die Kameras und die künstliche Intelligenz seines Autopilot-Systems, um Regen oder Schnee zu erkennen. Diese Methode erweist sich jedoch als problematisch. Seit 2018 klagen Fahrer, dass die Scheibenwischer bei strahlendem Sonnenschein plötzlich aktiviert werden oder sich bei starkem Regen nicht bewegen.

Elon Musk versprach 2019 eine Lösung durch ein neuronales Netzwerk namens „Deep Rain“, das ausschließlich für die Regenerkennung zuständig sein sollte. Trotzdem blieben die Probleme bestehen. In den sozialen Netzwerken machen sich sogar Tesla-Ingenieure über das Problem lustig. Ein ehemaliger Entwickler äußerte sich Anfang 2024 öffentlich über den anhaltenden Fehler.

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Eine kanadische Tesla-Fahrerin postete auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) ein Video, in dem sie bei strömendem Regen auf der Autobahn fuhr, während die Scheibenwischer ihres Cybertrucks nicht funktionierten. Ein Tesla-KI-Ingenieur, Yun-Ta Tsai, antwortete auf ihren Beitrag und versprach ein baldiges Update. Ob dieses Update das Problem wirklich beheben kann, bleibt abzuwarten.

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Nicht nur die Scheibenwischer bereiten Probleme

Wie sich über die NHTSA herausfinden lässt, bereiten nicht nur die Scheibenwischer aktuell Probleme. Ein weiterer Rückruf betrifft die Kunststoffabdeckung zwischen der Außenseite und der Ladefläche des Fahrzeugs. Bei einigen Cybertrucks wurde diese Abdeckung möglicherweise nicht korrekt angebracht oder verklebt. Dies könnte dazu führen, dass sich die Abdeckung während der Fahrt löst und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Das Servicehandbuch enthält eine Anleitung zum Austausch der Abdeckung.

Im April dieses Jahres musste Tesla bereits einen Rückruf für den Cybertruck aussprechen. Damals gab es Probleme mit dem Fahrpedal, das sich aus der Halterung lösen konnte. Tesla behob das Problem durch eine zusätzliche Niete.

Ein Rückblick auf Teslas Rückrufe

Rückrufe sind bei Tesla nichts Neues. In der Vergangenheit konnte das Unternehmen viele Probleme durch Software-Updates aus der Ferne beheben. Diesmal sind jedoch physische Eingriffe notwendig. Und so müssen nun fast 12.000 Fahrzeuge in die Werkstatt.

Die Probleme mit dem Cybertruck werfen ein schlechtes Licht auf Teslas Autopilot-System. Viele Nutzer zweifeln daran, dass ein System, das Regen nicht zuverlässig erkennen kann, in der Lage ist, sicher autonom zu fahren. Tesla betont weiterhin, dass sein kamerabasierter Ansatz für die Umgebungserkennung besser sei als sensorbasierte Systeme. Die aktuellen Rückrufe lassen jedoch Zweifel an dieser Behauptung aufkommen.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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