Luftfahrtbehörde zieht Notbremse 30.07.2015, 06:45 Uhr

Milliardenschäden: Immer mehr Vögel kollidieren mit Flugzeugen

Immer häufiger kommt es zum Zusammenprall von Vögeln und Flugzeugen. Jetzt zieht die US-Luftfahrtbehörde FAA die Notbremse. Alle Beteiligten sollen neue Schutzsysteme ersinnen, um die Milliardenschäden in den Griff zu bekommen.

Airbus A380 beim Start: Immer wieder kommt es zu Kollisionen mit aufgeschreckten Vogelschwärmen. Die Fluggesellschaften kämpfen mit Kosten in Milliardenhöhe.

Airbus A380 beim Start: Immer wieder kommt es zu Kollisionen mit aufgeschreckten Vogelschwärmen. Die Fluggesellschaften kämpfen mit Kosten in Milliardenhöhe.

Foto: Airbus

Vögel werden immer mehr zur Gefahr für den Luftverkehr, warnt die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA. 2013 gab es in den USA fast 11.000 Kollisionen mit Flugzeugen – 1990 wurden 1800 gemeldet. In Deutschland gerieten 2014 mehr als 700 Flugzeuge mit Vögeln aneinander, berichtet das deutsche Vogelschlagkomitee DAVVL. Vogelschlag kostet die Luftfahrtgesellschaften pro Jahr mehr als eine Milliarde Dollar.

Schuld an der Zunahme ist nicht allein der wachsende Luftverkehr, sondern auch das Wachstum der Vogelpopulationen. Die Krähenpopulation in Deutschland etwa hat sich innerhalb von wenigen Jahren verdoppelt – kaum noch ein Feld, auf dem die klugen Vögel nicht zu Hunderten nach Futter suchen. Die Zahl der Kanadagänse, ein Problem für Flugzeuge vor allem in den USA, hat sich seit 1980 auf nahezu vier Millionen fast verachtfacht.

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Größte Gefahr: Vögel zerstören Turbinenschaufeln

Die FAA die Notbremse. Bis November soll in Gesprächen zwischen FAA, Flugzeugherstellern und Luftfahrtgesellschaften eine Strategie entwickelt werden, um die Zahl der Kollisionen zu verringern und die Schäden zu reduzieren. Dabei geht es unter anderem um noch nicht näher spezifizierte zusätzliche Schutzmaßnahmen an Flugzeugen. Heute sind die Außenflächen so gestaltet, dass Vögel bis zu einem Gewicht von 1,8 kg lediglich Beulen hinterlassen, die Flugzeughaut jedoch nicht durchdringen.

Bergung eines Airbus A320 aus dem Hudson River in New York: Der Pilot musste notlanden, nachdem Vogelschlag beide Triebwerke lahmlegte.

Bergung eines Airbus A320 aus dem Hudson River in New York: Der Pilot musste notlanden, nachdem Vogelschlag beide Triebwerke lahmlegte.

Quelle: Gino Domenico/dpa

Die eigentliche Gefahr geht allerdings von den Triebwerken aus. Große Vögel, die hineingeraten, zerstören im Inneren Turbinenschaufeln und andere Aggregate. Das kann zu einem Totalausfall aller Triebwerke führen, wie im Januar 2009. Vogelschlag legte beide Triebwerke eines Airbus 320 lahm. Der Pilot rettete alle 150 Insassen durch eine fliegerische Meisterleistung. Er notwasserte auf dem Hudson River.

Birdy soll Vögel mit optischen und akustischen Signalen abschrecken 

Möglicherweise kommt künftig das Bird Impact Repellent and Deterrent System (Birdy) zum Zug – ein Schutzsystem, mit dem Flugzeuge ausgerüstet werden. Es vertreibt bei Start und Landung mit akustischen und optischen Signalen die Tiere. Es ist allerdings noch einiges an Entwicklungsarbeit nötig, weil sich nicht alle Vögel von den gleichen Signalen abschrecken lassen. Das System könnte die spiralförmige Bemalung der Fans, der großen Rotoren der Flugzeuge, ergänzen, die Vögel ebenfalls abschrecken sollen.

Die deutschen Flughafenbetreiber haben bereits frühzeitig begonnen, die Gefahr durch Vogelschlag einzudämmen. Dass die Airports eher karg aussehen, ist eine dieser Maßnahmen. Das unwirtliche Umfeld lockt keine Tiere an. Es gibt sogar Vogelschlagbeauftragte, etwa am Flughafen Köln-Bonn. Dessen Mitarbeiter inspizieren zweimal am Tag sämtliche Flächen. Tiere, die dennoch kommen, verscheuchen sie mit Schreckschussmunition.

Ingenieurstudenten der Universität Tokio haben eine ausgefallenere Idee: Sie wollen ganze Vogelschwärme mit Hilfe von Drohnen, die Lockrufe ausstoßen, von den Flughäfen weglocken. Ziel ist eine vogelfreundliche Region, die die Flughäfen in sicherer Entfernung anlegen müssten.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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