Ruhe in Wohngebieten 03.03.2015, 08:32 Uhr

Gegenschall soll nervtötenden Fluglärm auslöschen

Flugzeuge könnten zukünftig mit halber Lautstärke fliegen: Möglich machen soll das ein System des DLR, das dem Turbinenkrach mit Gegenschall zu Leibe rückt. Projektpartner sind Flugzeugbauer Airbus und Triebwerkhersteller Rolls-Royce.

In Versuchen ließen die DLR-Forscher Druckluft auf den Rotor strömen. Durch diesen sogenannten Gegenschall sank das Störgeräusch um zehn Dezibel – das entspricht einer Halbierung der wahrgenommenen Lautstärke.

In Versuchen ließen die DLR-Forscher Druckluft auf den Rotor strömen. Durch diesen sogenannten Gegenschall sank das Störgeräusch um zehn Dezibel – das entspricht einer Halbierung der wahrgenommenen Lautstärke.

Foto: DLR

Druckluft kann Töne und Geräusche erzeugen. Die Luftpumpe fürs Fahrrad beispielsweise. Hält man die Austrittsöffnung weitgehend zu, entweicht die Luft mit einem Quietschen. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erzeugen ebenfalls Schallwellen mit Hilfe von Druckluft. Sie schwingen gerade so, dass sie die Schallwellen überlagern, die der große Rotor in Flugzeugtriebwerken erzeugt. Dabei wird ein Teil des Schalls ausgelöscht. Lärmminderung mit Gegenschall nennen das die Experten.

DLR-Forscher lassen Drucklaut auf Rotor strömen

Normalerweise erzeugen Lautsprecher den Gegenschall. Bei Flugzeugen kommt diese Lösung jedoch nicht in Frage. Lautsprecher sind so empfindlich, dass sie die Belastungen im Flug nicht lange überstehen würden. Außerdem sind sie wegen der eingebauten Magnete schwer, erhöhen also den Kerosinverbrauch. Ein Druckluftsystem ist dagegen bereits in Flugzeugturbinen vorhanden.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Techniker*in (m/w/d) als Projektleiter*in Infrastrukturanlagen Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH
Karlsruhe Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Fachteamleiter*in leichte Instandhaltung Betriebshof Tram (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Universitätsklinikum Tübingen-Firmenlogo
Datenanalystin / Datenanalysten als stellv. Abteilungsleitung Gebäudeautomation (w/m/d) Universitätsklinikum Tübingen
Tübingen Zum Job 
Papierfabrik Louisenthal GmbH-Firmenlogo
Qualitätssicherer (m/w/d) Werk Folie Papierfabrik Louisenthal GmbH
MAGNA STEYR Engineering Germany GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Fahrzeug-Netzwerkintegration im Bereich Elektrik/Elektronik (E/E) (m/w/x) MAGNA STEYR Engineering Germany GmbH
Sindelfingen Zum Job 
MAGNA STEYR Engineering Germany GmbH-Firmenlogo
Bauteilverantwortlicher im Bereich Elektrik/Elektronik (m/w/x) MAGNA STEYR Engineering Germany GmbH
Sindelfingen Zum Job 
MAGNA STEYR Engineering Germany GmbH-Firmenlogo
Automotive Cyber Security Koordinator im Bereich Elektrik/Elektronik (E/E) (m/w/x) MAGNA STEYR Engineering Germany GmbH
Sindelfingen Zum Job 
GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen, Bönen, Bergkamen-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen, Bönen, Bergkamen
PASS GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur für Anlagentechnik und Prozessautomatisierung (m/w/x) PASS GmbH & Co. KG
Schwelm Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/i) Vertrieb IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Handtmann Systemtechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Versuchsingenieur (m/w/d) Hochvolt-Batterie Handtmann Systemtechnik GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Projektleitung Großprojekte Hochspannungsnetze (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
SWM Services GmbH-Firmenlogo
Projektleitung Großprojekte Netzinfrastruktur (m/w/d) SWM Services GmbH
München Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Planung Netztrafostationen (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
SWM Services GmbH-Firmenlogo
Projektentwickler*in Freiflächen PV (m/w/d) SWM Services GmbH
München Zum Job 
Störk-Tronic, Störk GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Anforderungsingenieur für elektronische Regelungssysteme (m/w/d) Störk-Tronic, Störk GmbH & Co. KG
Stuttgart Zum Job 
Verpa Folie Weidhausen GmbH-Firmenlogo
Kunststoffingenieur für die Entwicklungsabteilung (m/w/d) Verpa Folie Weidhausen GmbH
Weidhausen bei Coburg Zum Job 
Delphin Technology AG-Firmenlogo
Technical Sales Manager (m/w/d) Delphin Technology AG
Bergisch Gladbach (Refrath) Zum Job 
Sakret Bausysteme GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur als Gebietsleiter (m/w/d) Betoninstandsetzung Sakret Bausysteme GmbH & Co. KG
Baden-Württemberg Zum Job 
Fresenius Kabi Deutschland GmbH-Firmenlogo
Internationaler Projektingenieur (m/w/d) Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Friedberg Zum Job 

Am Triebwerkeinlass entsteht der mit Abstand störendste Lärm dort, wo sich der Hauptrotor mit hoher Geschwindigkeit vor einer fest installierten Schaufelreihe dreht, dem sogenannten Stator. Die Wissenschaftler des DLR-Instituts für Antriebstechnik bauten in ein Triebwerk Ringe mit Löchern ein, durch die sie Druckluft auf den Rotor strömen ließen. Dabei entsteht Gegenschall, der den Lärm der Turbine mindert.

Experimente in der sogenannten Luftberuhigungskammer: Die DLR-Forscher wollen den Gegenschall so regeln, dass das lärmende Geräusch in alle Abstrahlrichtungen leiser wird.

Experimente in der sogenannten Luftberuhigungskammer: Die DLR-Forscher wollen den Gegenschall so regeln, dass das lärmende Geräusch in alle Abstrahlrichtungen leiser wird.

Quelle: DLR

Lärmgeplagte Anwohner von Flughäfen könnten davon mittelfristig profitieren. „Mit dem Druckluftverfahren ist es uns gelungen, die Lautstärke des besonders störenden Rotor-Stator-Tons um bis zu zehn Dezibel zu senken“, erklärt Prof. Lars Enghardt vom DLR-Instituts für Antriebstechnik. „In der menschlichen Wahrnehmung entspricht das etwa einer Halbierung der Lautstärke.“

Weniger Lärm in alle Abstrahlrichtungen

Die Tests fanden in einem sogenannten Versuchsverdichter in Köln statt. Im Austrittsbereich der Schallwellen installierten die DLR-Forscher einen halbkreisförmige Mikrofonträger, der es ihnen ermöglichte, den auftretenden Lärm rundum zu messen. „Besonders wichtig war es, den Gegenschall so zu regeln, dass der lärmende Ton nicht nur in einer Richtung, sondern ringsum in allen Abstrahlrichtungen leiser wird; und das ist uns gelungen“, freut sich Enghardt.

Durch die eingeblasene Luft werden Wechselkräfte auf den Leitschaufeln hinter dem Hauptrotor angeregt, die bei genau eingestellter Luftzufuhr den aktiven Gegenschall erzeugen. Der Projektpartner Airbus Group Innovations entwickelte dazu ein computergesteuertes Regelungssystem. An der Entwicklung ebenfalls beteiligt ist der britische Turbinenbauer Rolls-Royce.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.