STROMVERSORGUNG FÜR ZÜGE 02.07.2014, 06:55 Uhr

Die Oberleitung soll überflüssig werden

Nach dem Vorbild der Magnetschwebebahn Transrapid sollen künftig Züge berührungslos mit Energie versorgt werden. Das funktioniert wie bei Ladestationen für Elektroautos.

Vorbild Magnetschwebebahn: Auch Züge sollen künftig berührungslos mit Energie versorgt werden, wie dies beim Transrapid der Fall ist.

Vorbild Magnetschwebebahn: Auch Züge sollen künftig berührungslos mit Energie versorgt werden, wie dies beim Transrapid der Fall ist.

Foto: Transrapid

An der Magnetschwebebahn Transrapid, die den Flughafen von Shanghai mit der Stadt verbindet, sucht man vergeblich nach einem Stromabnehmer oder Stromschienen. Die Energie wird berührungslos auf induktivem Weg in das schwebende Fahrzeug übertragen. Eine ähnliche Lösung suchen Wissenschaftler jetzt für den elektrischen Bahnbetrieb. Stromschienen, wie sie beispielsweise in Großbritannien üblich sind, oder auch bei U- und S-Bahnen, sollen nicht eingesetzt werden, weil die offen liegenden Stromleiter eine große Gefahr wären. Alle Bahnstrecken müssten sicher abgeriegelt sein, niveaugleiche Bahnübergänge müssten durch Brücken oder Unterführungen ersetzt werden.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
EKS Montage GmbH-Firmenlogo
Bauleiter Bautechnik - Stationen SuedOstLink (m/w/d) EKS Montage GmbH
deutschlandweit Zum Job 
EKS Montage GmbH-Firmenlogo
Bauleiter E-Technik - Stationen SuedOstLink (m/w/d) EKS Montage GmbH
deutschlandweit Zum Job 
EKS Montage GmbH-Firmenlogo
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (m/w/d) EKS Montage GmbH
deutschlandweit Zum Job 
Corventis GmbH-Firmenlogo
Applikationsingenieur (m/w/d) Corventis GmbH
Großraum Ravensburg Zum Job 
ENERCON GmbH-Firmenlogo
Entwicklungs- und Versuchsingenieur (m/w/d) Akustik ENERCON GmbH
Aurich bei Emden Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachingenieur (w/m/d) Konstruktiver Ingenieurbau, Bauwerkserhaltung Die Autobahn GmbH des Bundes
Iventa-Firmenlogo
Wind Engineer (m/f/d) Iventa
Hamburg, Köln, Wien (Österreich) Zum Job 
HARTING IT Services GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Praktikum / Abschlussarbeit - IT Product Lifecycle Management HARTING IT Services GmbH & Co. KG
Espelkamp Zum Job 
HARTING Electric Stiftung & Co. KG-Firmenlogo
Produktmanager Industriesteckverbinder (m/w/d) HARTING Electric Stiftung & Co. KG
Espelkamp Zum Job 
HARTING Electric Stiftung & Co. KG-Firmenlogo
Prozessexperte SAP APO ePP/DS (m/w/d) HARTING Electric Stiftung & Co. KG
Espelkamp Zum Job 
Firmengruppe Max Bögl-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) für Magnetschwebebahnsystem Firmengruppe Max Bögl
Sengenthal Zum Job 
HARTING IT Services GmbH & Co. KG-Firmenlogo
SAP Inhouse Consultant PP/APO ePPDS HARTING IT Services GmbH & Co. KG
Espelkamp, Berlin Zum Job 
HARTING IT Services GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Praktikum / Abschlussarbeit im Bereich DevOps HARTING IT Services GmbH & Co. KG
Berlin, remote Zum Job 
Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur / Bautechniker als Bauleiter (m/w/d) für Hochbauprojekte Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG
Liebenau bei Nienburg / Weser Zum Job 
HARTING IT Services GmbH & Co. KG-Firmenlogo
SAP Inhouse Consultant PP/APO ePPDS HARTING IT Services GmbH & Co. KG
Espelkamp Zum Job 
Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauleiter (m/w/d) Tiefbau - Straßenbau Magdeburg Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG
Magdeburg Zum Job 
ANDRITZ HYDRO GmbH-Firmenlogo
System Engineer (m/w/d) - Oil Hydraulics and Subsystems Compact Hydro ANDRITZ HYDRO GmbH
Ravensburg Zum Job 
Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Statiker (m/w/d) Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG
Liebenau bei Nienburg / Weser Zum Job 
Ganter Group-Firmenlogo
Business Team Manager Innenausbau (m/w/d) Ganter Group
Tauberbischofsheim Zum Job 

Ladestationen für Elektrofahrzeuge sind Vorbild

Vorbild für die fahrdrahtlose Versorgung sind Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Diese bestehen aus einer Kupferspule, durch die ein Wechselstrom fließt. Dieser erzeugt ein elektromagnetisches Feld, das in einer zweiten Spule an Bord des Elektrofahrzeugs in Strom umgewandelt wird, der die Bordbatterien lädt. Genauso funktioniert ein Transformator.

Schienen müssen mit hoher Präzision verlegt werden

Im Stillstand funktioniert das bestens. Die Stromübertragung auf fahrende Züge ist komplizierter. Der Fahrweg muss dazu mit zahlreichen Spulen ausgestattet werden, die ein elektromagnetisches Feld erzeugen. Die Empfängerspulen müssen in möglichst geringem Abstand darüber gleiten. Je größer der Spalt zwischen beiden Spulen ist desto mehr Energie geht verloren. Die Schienen müssen also mit noch höherer Präzision verlegt werden, damit der Abstand immer gleich bleibt.

Bei der Magnetschwebebahn Transrapid ist das kein Problem. Sie rollt nicht auf Schienen, sondern schwebt auf einem Magnetfeld, das gleich bleibende Abstände garantiert, auch bei hohen Geschwindigkeiten. Die erreichen auch moderne Züge wie ICE oder TGV.

Spulen um Fahrweg nur bei Bedarf einschalten

Um Stromverschwendung zu vermeiden werden die Spulen im Fahrweg nur eingeschaltet, wenn sich ein Zug nähert. Das muss präzise klappen, sonst bleibt er stehen. Außerdem muss stets ein an die Geschwindigkeit angepasstes elektromagnetisches Feld bereitgestellt werden. Die Forscher der Universität Stuttgart und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wollen das System so auslegen, dass Schienenwege nachgerüstet werden können, sodass sie von Zügen mit Oberleitung ebenso befahren werden können wie von Fahrzeugen mit Empfängerspulen.

Geringere Schäden durch Verzicht auf Oberleitungen

Eine induktive Stromübertragung ist weit weniger störanfällig als die klassische mit Fahrdraht. Wenn er im Winter vereist bilden sich Funken, die den Verschleiß von Stromabnehmern und Fahrdraht massiv ansteigen lässt. Bei Stürmen, deren Zahl und Intensität wegen des Klimawandels nach Auffassung von Wetterforschern auch hier zu Lande zunehmen, werden Oberleitungen oft durch umstürzende Bäume zerstört. Manchmal dauert es wochenlang, wie nach den Stürmen zu Pfingsten, bis alle Schäden beseitigt sind, wie gerade im Ruhrgebiet.

Das Land Baden-Württemberg hat für die Forschungsarbeiten 860.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.