Durchgreifende Modernisierung 29.11.2017, 07:59 Uhr

Comeback der Boeing 767

Der amerikanische Flugzeughersteller Boeing bereitet eine Neuauflage seines Verkehrsflugzeugs B767 vor. Die Produktion der Maschine wurde vor dreieinhalb Jahren nach dem Bau von mehr als 1.000 Exemplaren eingestellt. Bis heute ist nirgendwo auf der Welt ein Nachfolger auf den Markt gekommen, der die B767 tatsächlich ersetzen könnte. Jetzt macht sich Boeing selbst ans Werk.

Erste Boeing 767
Die erste Boeing 767.

Foto: Seattle Municipal Archives

Merke IV Drucker
Im Merke-IV-Drucker werden die Titan-Teile für den Dreamliner produziert.

Foto: Norsk Titanium

Boeing 757
Eine Boeing 757 als Frachtmaschine genutzt.

Foto: Dylan Ashe

Produktionshalle der Boeing 767 im Werk in Everett (Washington)
2011: Endmontage der Boeing 767 im Werk in Everett (Washington). Die gleiche Produktionslinie wird verwendet, um sowohl kommerzielle als auch militärische 767 zu bauen, einschließlich der Plattform für den US Air Force KC-46A Tanker.

Foto: Boing

Boeing Gebäude
Boeing ist das weltweit führende Luft- und Raumfahrtunternehmen und größter Hersteller von Verkehrs- sowie Militärflugzeugen.

Foto: Boing

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Bei der Boeing 767 handelt es sich um ein Flugzeug, das nicht in die normalen Raster passt: Sie ist keine Mittelstreckenmaschine und auch keine Langstreckenmaschine, sondern rangiert irgendwo dazwischen. Ernsthafte Konkurrenten anderer Hersteller gibt es nicht. Wenn ihr überhaupt ein Flugzeug in einzelnen Verkehrsbereichen ebenbürtig ist, dann ist es die Boeing 757. Beide sind zweimotorige Düsenverkehrsflugzeuge, die für längere Strecken konzipiert wurden – aber eben nicht für ausgesprochene Langstrecken.

Die etwas kleinere B757 bietet auf beiden Seiten des Mittelgangs jeweils drei Passagieren Platz. Die 767 hat zwei Gänge mit Sitzen dazwischen und auf den Seiten – bis zu acht Plätze in einer Reihe. Die 757 wird seit 2004 nicht mehr gebaut. Als Frachtflugzeug und für das Militär wird die Boeing 767 bis heute produziert. Der Bau als Passagiermaschine wurde Anfang 2014 eingestellt.

Größter ziviler Nutzer der Boeing 767 ist derzeit Delta Airlines

Eingestuft wird die 767 meist als „kleineres Großraumflugzeug“. Je nach Sitzklassen-Einteilung und Flugzeug-Variante bietet sie 181 bis 375 Passagieren Platz über Strecken zwischen 7.100 und 11.800 Kilometern Entfernung. Ihren ersten Flug absolvierte sie im Herbst 1981. Ein Jahr später ging sie bei der amerikanischen Fluggesellschaft United Airlines in den Liniendienst. Gebaut und verkauft wurde die 767 in den Varianten -200, -300 und -400 sowie als Frachtflugzeug und in mehreren militärischen Varianten, unter denen sie als fliegender Tanker KC46 die mit Abstand größte Bedeutung hat.

Von sämtlichen Varianten zusammen wurden 1.204 Flugzeuge bestellt. Davon sind 1.103 bis zum September dieses Jahres tatsächlich ausgeliefert worden. Bei den noch anstehenden Flugzeugen handelt es sich um Frachter und fliegende Tanker – hauptsächlich für amerikanische Frachtfluggesellschaften und die US Air Force. Größter ziviler Nutzer ist derzeit Delta Air Lines mit 91 Boeing 767.

Was spricht für die Wiederaufnahme der Produktion?

Der mit Abstand wichtigste Punkt ist, dass es eben keinen direkten Konkurrenten für die Boeing 767 gibt. Das ist für jene potenziellen Besteller schlecht, für die alle angebotenen Flugzeuge entweder zu klein oder zu groß sind oder deren Reichweite nicht ausreicht oder übermäßig groß erscheint. Die Folge ist, dass der Kreis dieser Fluggesellschaften – angeführt von United Airlines – seit einiger Zeit Boeing heftig bedrängt, doch einen Nachfolger zu entwickeln, der die alten Muster 757 und 767 ersetzen könnte. Boeing nimmt dieses Drängen längst ernst und beschäftigt sich seit einiger Zeit mit einem Projekt 797, das genau der gewünschten Maschine entsprechen soll.

Der Pferdefuß des Vorhabens 797 ist allerdings, dass dieses gänzlich neue Verkehrsflugzeug Entwicklungskosten in der Größenordnung von wenigstens zehn Milliarden Dollar erfordern würde. Das ist auch für Boeing sehr viel Geld. Zumal der Markt für ein solches Flugzeug trotz allen Drängens doch nur von begrenzter Größe ist. Bei den genannten hohen Entwicklungskosten müsste das zu einem Stückpreis führen, der die Boeing 797 schlicht zu teuer machen könnte. Vor diesem Hintergrund hat Boeing begonnen, sich mit der alten 767 zu beschäftigen. Gerade weil dieses Flugzeug als Frachter und Tanker weitergebaut wird, ist eine stark modernisierte Verkehrsversion sehr viel billiger und schneller zu entwickeln als ein gänzlich neues Flugzeug.

Klare Vorstellungen von der „neuen“ Boeing 767

Für eine durchgreifende „Modernisierung“ der 767 würde Boeing einschließlich der Testphase etwa drei Jahre benötigen. In dieser Zeitspanne wird voraussichtlich ein Teil des Flugzeugs von Aluminium auf Glasfaser-Verbundwerkstoffe umgestellt. Das ist unter anderem für die Tragflächen geplant. Im Übrigen würden eine neue Avionik (Gesamtheit aller elektrischen und elektronischen Geräte an Bord) und neue Triebwerke installiert. Die unterste Preisschätzung für die modernisierte 767 wurde von Boeing mit 201 Millionen US-Dollar beziffert.

Ein weiterer Plan von Boeing ist es, 2018 mit Testserien zu beginnen, deren Ziel es ist, künftig Verkehrsflugzeuge pilotenlos fliegen zu lassen. Mehr dazu finden Sie hier.

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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