Gegen Siemens und Bombardier 28.10.2014, 14:03 Uhr

Chinesische Zugbauer CNR und CSR planen Mega-Fusion

Sie wollen gemeinsam die weltweite Speerspitze der Eisenbahnbranche bilden: die beiden chinesischen Zugbauer CNR und CSR – einst erbitterte Rivalen. Mit ihrer Fusion könnten für Siemens und Bombardier bei Hochgeschwindigkeitszügen schwere Zeiten anbrechen. 

Ein Steckenpferd des chinesischen Unternehmens CSR ist der CRH380A. Der Hochgeschwindigkeitszug gehört mit 486,1 km/h zu den schnellsten Zügen der Welt.

Ein Steckenpferd des chinesischen Unternehmens CSR ist der CRH380A. Der Hochgeschwindigkeitszug gehört mit 486,1 km/h zu den schnellsten Zügen der Welt.

Foto: CSR

Bei beiden Zugbauern CNR und CSR hat der chinesische Staat das Sagen. Und er wünscht sich laut Nachrichtenagentur Bloomberg statt des ewigen Konkurrenzkampfes einen chinesischen Champion – einen Anbieter von Hochgeschwindigkeitszügen, der Konkurrenten wie Siemens und Bombardier weltweit in den Schatten stellt. Die Aktien von CNR und CSR sind im Zuge der Fusionsverhandlungen bereits vom Handel ausgesetzt, laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) haben die Unternehmensspitzen eine Erklärung innerhalb der nächsten fünf Tage angekündigt.

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Fusionsgigant hätte Jahresumsatz von 33,7 Milliarden Dollar

China hatte CNR und CSR im Jahr 2000 aufgespalten, um den Wettbewerb anzuheizen – vorher waren sie in einem Monopolunternehmen zusammengefasst. Das Ergebnis: Innerhalb von zehn Jahren entstand im Land das weltweit längste Hochgeschwindigkeitsstreckennetz, das immer noch wächst. Erst im Dezember erhielten beide Unternehmen den Zuschlag für den Bau von 258 Zügen im Wert von sieben Milliarden Dollar. Der Vorteil der Fusion: Die chinesischen Hochgeschwindigkeitszüge ließen sich besser im Ausland vermarkten, hofft die Regierung. Der geborene Gigant hätte schon jetzt einen Jahresumsatz von 33,6 Milliarden Dollar, 1,44 Milliarden Dollar Gewinn nach Steuern und 173.000 Angestellte.

Schwere Zeiten für Siemens, Bombardier und Alstom? 

Man wolle der weltweit führende Anbieter von Eisenbahnausrüstung werden, sagt CSR in einem Bericht der FAZ. Müssen sich die Konkurrenten nun noch wärmer anziehen? Fest steht: Siemens, den kanadischen Zughersteller Bombardier und den französischen Konzern Alstom, Erbauer des Hochgeschwindigkeitszuges TGV, haben die Chinesen in puncto Volumen bereits von der Weltspitze verdrängt.

TGV und ICE: Die Zughersteller Siemens und Alstom müssen aufpassen, dass ihnen China künftig nicht davonfährt. 

TGV und ICE: Die Zughersteller Siemens und Alstom müssen aufpassen, dass ihnen China künftig nicht davonfährt. 

Quelle: dpa/Marijan Murat

Und besonders in den USA scheinen sie gut anzukommen, sie bieten derzeit für einen Auftrag über 95 Züge in Kalifornien, einem für Siemens wichtigen Markt. In Europa hingegen steht bislang nur der Bau von sechs Zügen in Mazedonien an.

Chinesischer CRH380-A schafft Höchstgeschwindigkeit von 486,1 km/h 

Chinesische Ingenieure und Forscher aus allen Teilen des Landes haben in den vergangenen Jahren zunächst importierte Technologie so weiterentwickelt, dass Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h möglich wurden. Dann gelang dem Unternehmen CSR mit den sogenannten CRH380-Zügen die erste selbstständige Entwicklung von Triebwagen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h.

Auch optisch ein Hingucker: der CRH380A von CSR. Die 1318 Kilometer lange Strecke Peking-Shanghai schafft das Rennmonster in knapp fünfeinhalb Stunden. 

Auch optisch ein Hingucker: der CRH380A von CSR. Die 1318 Kilometer lange Strecke Peking-Shanghai schafft das Rennmonster in knapp fünfeinhalb Stunden. 

Quelle: CSR

Laut China Today erreichen die CRH380A-Züge eine Zugkraft von 9600 Kilowatt. Zum Vergleich: 4800 Kilowatt schafften die CRH-2-Züge, die zuvor in Kooperation mit Japan und mit japanischer Technologie entstanden. Bei einer Testfahrt erreichte der CRH380-A eine sensationelle Geschwindigkeit von 486,1 km/h. Seit Juni 2011 fährt er unter anderem die 1318 Kilometer lange Schnellfahrstrecke Peking-Shanghai in knapp fünfeinhalb Stunden. 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitet als freiberuflicher Journalist für Zeitschriften und Onlinemagazine wie die VDI Nachrichten und Ingenieur.de.

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