Ladeinfrastruktur 19.09.2024, 07:00 Uhr

Siemens und E.ON fördern gemeinsam die Elektromobilität

Siemens und E.ON schließen einen Rahmenvertrag zur Förderung der Elektromobilität in Europa. Die Vereinbarung umfasst DC-Ladestationen, Backend-Services und Trafostationen, die ans Internet der Dinge angeschlossen werden können. Ziel ist es, ein effizientes und zuverlässiges Schnellladenetzwerk aufzubauen.

E-Auto beim Aufladen

Siemens und E.ON kooperieren für den Ausbau des Ladenetzes in Deutschland.

Foto: panthermedia.net/patrick.daxenbichler

Siemens Smart Infrastructure und E.ON Drive Infrastructure haben ihre Kräfte gebündelt, um die Elektromobilität in Europa voranzutreiben. Die beiden Unternehmen streben eine flächendeckende und leistungsstarke Schnellladeinfrastruktur für Millionen von Elektrofahrzeugen an.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben die beiden Player einen Rahmenvertrag unterzeichnet. Er sieht vor, dass Siemens und E.ON gemeinsam die Ladeinfrastruktur in mehreren europäischen Ländern ausbauen. Zu den Zielmärkten gehören Deutschland, Italien, Schweden und das Vereinigte Königreich. Der Vertrag umfasst dafür nicht nur die Lieferung moderner DC-Ladestationen von Siemens, sondern auch den Zugriff auf die Softwarelösung Sifinity Control. Dieses webbasierte Backend-System ermöglicht E.ON eine umfassende Überwachung und Steuerung des gesamten Ladenetzwerks. Laut Siemens ermöglicht es die intuitive Benutzeroberfläche, alle Ladestationen effizient zu verwalten.

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Angepasster Service für eine höhere Kapazität

Siemens stellt E.ON zudem maßgeschneiderte Servicekonzepte zur Verfügung. Diese sollen eine hohe Verfügbarkeit der Ladestationen gewährleisten und den Nutzenden einen zuverlässigen Ladevorgang garantieren.

Das SICHARGE D-Ladesystem von Siemens bietet außerdem die Möglichkeit, die Kapazität einer bestehenden Ladestation durch einen Dispenser um zwei weitere Ladepunkte zu erweitern. Diese Erweiterung erfolgt über den bereits vorhandenen Netzanschluss der SICHARGE D, was laut Siemens eine kosteneffiziente Skalierung ermöglicht. Ein weiterer Vorteil des SICHARGE D-Systems liegt in der flexiblen Wahl des Zahlungsterminals. E.ON kann beispielsweise das sogenannte Worldline-Valina-Terminal integrieren und so den Anforderungen verschiedener Regionen gerecht werden.

Siemens liefert Lösungen für E.ONs Ladenetzwerk 

Um die Energieversorgung der Ladeinfrastruktur zu optimieren, hat E.ON bei Siemens eine Reihe von IoT-fähigen Trafostationen geordert (Internet der Dinge = Internet of Things, IoT). Diese intelligenten Komponenten ermöglichen es E.ON, die verfügbare Leistung effizient zu steuern und die Energieversorgung der Ladestationen sicherzustellen.

Das ist auch nötig. Denn E.ON hat sich viel vorgenommen: Das Energieunternehmen will das eigene Ladenetzwerk jährlich um mindestens 1.000 neue öffentliche Schnellladepunkte erweitern.

E.ON setzt auf bewährte Siemens-Technologie 

Die Praxistauglichkeit der SICHARGE D-Ladestationen von Siemens haben Fachleute im E.ON-Prüflabor für Elektromobilität in Essen getestet. Nach ihrer Einschätzung erfüllen die Ladestationen alle Anforderungen des Deutschlandnetzes, einschließlich der strengen Vorgaben des Mess- und Eichrechts.

In Tschechien konnten bereits 17 SICHARGE D-Ladestationen erfolgreich installiert und in Betrieb genommen werden. Dies geschah im Rahmen einer separaten Ausschreibung. Markus Mildner, CEO eMobility bei Siemens Smart Infrastructure, hebt die Vorteile der Zusammenarbeit hervor: „Für Ladestationsbetreiber stehen die Zufriedenheit ihrer Kunden und eine hohe Wirtschaftlichkeit an erster Stelle. Mit der hohen Qualität und Zuverlässigkeit unserer Hardware sowie passenden Serviceangeboten unterstützen wir E.ON dabei, dieses Ziel zu erreichen.“

Siemens und E.ON planen zudem, Lösungen für das LKW- und Megawatt-Laden zu entwickeln, um den elektrischen Straßengüterverkehr nachhaltig zu fördern.

E.ON und Siemens als starke Partner

E.ON Drive Infrastructure, eine Tochtergesellschaft von E.ON, agiert europaweit als Spezialist für den Aufbau und Betrieb öffentlicher Ladeinfrastruktur. Das Unternehmen vereint Kompetenzen in der Netzentwicklung mit dem operativen Geschäft und zählt zu den führenden Anbietern von Ladestationen an deutschen Autobahnen.

Siemens eMobility ergänzt das Portfolio mit IoT-fähiger Hardware, Software und Services für AC- und DC-Laden. Die Lösungen von Siemens decken ein breites Leistungsspektrum von 11 kW bis 1 Megawatt ab und eignen sich für vielfältige Anwendungsszenarien.

Der Vertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren und umfasst auch die Weiterentwicklung zukunftsweisender Technologien.

Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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