Einsatz in großen Modellen 07.11.2016, 11:52 Uhr

Audi soll mit zweiter Betrugssoftware CO2-Werte manipuliert haben

Für VW nimmt der Abgasskandal keine Ende: Tochter Audi hat angeblich eine zweite Betrugssoftware verwendet, um auch den CO2-Ausstoß auf dem Prüfstand zu drosseln. Wie sie funktioniert, lesen Sie hier. 

"Vorsprung durch Technik" warb Audi auf seinem Messestand beim Pariser Autosalon 2016. Jetzt ist rausgekommen, dass die Audi-Ingenieure offenbar ein Software entwickelt haben, die auf dem Prüfstand die CO<custom name="sub">2</custom>-Werte künstlich nach unten fährt.

"Vorsprung durch Technik" warb Audi auf seinem Messestand beim Pariser Autosalon 2016. Jetzt ist rausgekommen, dass die Audi-Ingenieure offenbar ein Software entwickelt haben, die auf dem Prüfstand die CO2-Werte künstlich nach unten fährt.

Foto: Audi

Die kalifornische Umweltbehörde Carb hat eine neue Schummelsoftware in einem Audi mit V6-Motor gefunden, berichtet Bild am Sonntag. Es handelt sich um eine Lenkwinkel-Erkennung. Bleibt das Lenkrad nach dem Start unbewegt, geht die Software von einer Prüfsituation aus und aktiviert ein Schaltprogramm für das Getriebe. Dieses als Aufwärmstrategie getarnte Programm produziert besonders wenig Kohlenstoffdioxid.

Bewegt der Fahrer das Lenkrad hingegen um mehr als 15 Grad, läuft das Fahrzeug mit anderen Schaltprogrammen, die mehr CO2 und Kraftstoff verbrauchen. Aus vertraulichen Firmendokumenten zitiert die Bild den Satz: „Schaltprogramm soll so ausgelegt werden, dass es auf der Rolle zu 100 % aktiv ist, vor Kunde aber nur in 0,01 %.“

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Airbus Helicopters-Firmenlogo
#ET7A Electrical System Engineer - Airplane Doors (d/f/m) Airbus Helicopters
Donauwörth Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/i) optische und radiometrische Messsysteme IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Propan Rheingas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur Sicherheitstechnik (m/w/d) Propan Rheingas GmbH & Co. KG
Jungheinrich-Firmenlogo
Head of Development Automated Driving (m/w/d) Jungheinrich
Lüneburg Zum Job 
G + S Planungsgesellschaft mbH-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für die Bereiche Tragwerksplanung und bautechnische Prüfung G + S Planungsgesellschaft mbH
Hamburg Zum Job 
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur als Supplier Quality Manager (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg bei Regensburg Zum Job 
LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur / Bautechniker Digitalisierung (m/w/d) LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG
Satteldorf Zum Job 
Munich Consulting Group-Firmenlogo
Junior Consultant Industrial Engineering (m/w/d) Munich Consulting Group
München Zum Job 
Munich Consulting Group-Firmenlogo
Senior Consultant Industrial Engineering (m/w/d) Munich Consulting Group
München Zum Job 
Munich Consulting Group-Firmenlogo
Consultant Industrial Engineering (m/w/d) Munich Consulting Group
München Zum Job 
NewTec-Firmenlogo
Software-Entwickler (m/w/d) Embedded Applikationen NewTec
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Saale Energie GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur / Ingenieur Elektrotechnik (w/d/m) Saale Energie GmbH
Schkopau Zum Job 
SWM Services GmbH-Firmenlogo
CAE Administrator*in (m/w/d) SWM Services GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Bauwerkserhaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Bebauungsplan (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Projektleitung Starkregenrisikomanagement (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Ingenieur:in Wartungsplanung (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Ingenieur:in Elektrotechnik - Betriebsführung (VEFK) und Planung (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Projektleiter:in für kleine und mittelgroße Investitionsprojekte in Wasserwerken (Werke) (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Ingenieur:in Instandhaltungsmanagement / Werke (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe

Audi nutzt Schummel-Software seit 2013

Angeblich hat Audi die Betrugssoftware zur Schönung der CO2-Bilanz 2013 in Betrieb genommen. Betroffen sind mehrere hunderttausende leistungsstarke Diesel- und Benziner-Fahrzeuge in ganz Europa, die über das Stufenautomatikgetriebe mit der internen Bezeichnung AL 551 verfügen.

Produktion eines Audi Q5 in Ingolstadt: Audi hat bei Modellen mit dem Stufenautomatikgetriebe AL 551 angeblich eine weitere Schummelsoftware eingesetzt. Sie sorgt auf dem Prüfstand für besonders niedrige CO2-Werte.

Produktion eines Audi Q5 in Ingolstadt: Audi hat bei Modellen mit dem Stufenautomatikgetriebe AL 551 angeblich eine weitere Schummelsoftware eingesetzt. Sie sorgt auf dem Prüfstand für besonders niedrige CO2-Werte.

Quelle: Armin Weigel/dpa

Laut Bild am Sonntag hat Audi den Einsatz der Software allerdings im Mai 2016 gestoppt – kurz bevor Carb die Software entdeckt hatte. Mehrere verantwortliche Techniker seien bereits suspendiert. Trotzdem äußert sich der Konzern zu den aktuellen Medienberichten nicht und verweist auf die laufenden Gespräche zum Abgasbetrug in den USA.

Audi-Ingenieur: Ganz ohne Bescheißen geht es nicht

Audi ist kein unbeschriebenes Blatt im VW-Abgasskandal. „Ganz ohne Bescheißen“ werde man es nicht schaffen, die US-Grenzwerte einzuhalten, schrieb ein Audi-Ingenieur bereits 2007 an einen Kreis von Audi-Managern. Laut des Rechercheverbunds von NDR, WDR und Süddeutsche sollen die Motorenentwickler von Audi ihre Kollegen bei VW bei der Entwicklung von Betrugssoftware maßgeblich begleitet und unterstützt haben. Audi gelt im Konzern mittlerweile als die „Mutter des Betrugs“.

Nach Bekanntwerden des VW-Abgasskandals hatte Audi 2015 auch öffentlich zugegeben, eine Software zur Manipulation der Stickoxidwerte bei Sechszylinder-Diesel-Motoren mit drei Litern Hubraum verwendet zu haben. Das Unternehmen wird möglicherweise tausende Autos in den USA zurückkaufen müssen. Hinzu kommen mögliche Folgen der CO2-Manipulationsvorwürfe, die jetzt im Raum stehen. Für die Mutter VW geht der Abgasskandal damit in die nächste Runde.

Hier lesen Sie die Chronik des Dieselskandals.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitet als freiberuflicher Journalist für Zeitschriften und Onlinemagazine wie die VDI Nachrichten und Ingenieur.de.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.