Berliner Pilotprojekt „Ubitricity“ 16.01.2019, 07:00 Uhr

1.000 Laternen werden Ladestationen für E-Autos

Der Erfolg der Elektromobilität hängt auch von einer gut ausgebauten, öffentlichen Ladeinfrastruktur ab. Deshalb rüstet das Pilotprojekt „Ubitricity“ nun 1.000 Berliner Laternen zu E-Ladestationen auf. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Man sieht eine Straßenlaterne.

Nutzer sollen ihr E-Auto künftig über ein spezielles Smart-Metering-Kabel an der Laternen-Ladestation aufladen können. Es beinhaltet zusätzliche Hardware, einen geeichten Stromzähler und ein Mobilfunkmodul für die Abrechnung.

Foto: panthermedia.net/hansenn

Das Berliner Unternehmen Ubitricity Gesellschaft für verteilte Energiesysteme mbH stattet dazu Straßenlaternen mit speziellen Steckdosen aus. An diese dockt sich der Nutzer über ein Smart-Kabel an. Hinweis am Rande: Das Smart-Kabel ist herstellerunabhängig und funktioniert nicht nur bei Smart-Modellen. Im Anschluss daran erfolgt die Identifikation bevor der Ladeprozess des Elektroautos beginnt. Das Smart-Metering-Kabel beinhaltet zusätzliche Hardware, einen geeichten Stromzähler – und ein Mobilfunkmodul. Über dieses werden die Abrechnungsdaten versendet.

Aufladen und Abrechnen mit Mobile-Metering-Kabel

Zunächst können Nutzer ihr Elektroauto nur aufladen, wenn sie dieses Kabel besitzen. Für einen späteren Zeitpunkt der Pilot- oder Implementierungsphase verspricht Ubitricity ein weiteres Stromerfassungs- und Abrechnungsverfahren, das ohne Mobile-Metering-Kabel auskommt. Eines der Projektziele sei es, Lösungen zu finden, mit denen sich die innerstädtischen Stickoxidwerte in Berlin senken lassen. Mehr E-Autos und eine verbesserte Ladeinfrastruktur können dazu beitragen.

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Durch das aktuelle Mobile-Metering-Verfahren können Nutzer ihr E-Auto mit dem Strom eines Anbieters ihrer Wahl aufladen. So könne eine diskriminierungsfreie Nutzung der öffentlichen Ladeinfrastruktur garantiert werden, verspricht das Berliner Unternehmen. Die Aufrüstung der Straßenlaternen zu E-Ladestationen mittels Mobile-Metering-Ladepunkten ist nach Angaben des Unternehmens eine kostengünstige Lösung für den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Sie soll günstiger sein als der Aufbau einer herkömmlichen Ladesäule für Elektroautos. Ein Nachteil dabei: Das Smart-Kabel ist nach Angaben des Unternehmens teurer als das sonst übliche Typ-2-Ladekabel.

Zusätzlich 600 private Ladepunkte geplant

Das Pilotprojekt mit Namen „Aufbau von Mobile-Metering-Ladepunkten im öffentlichen Raum“ wird im Rahmen des „Sofortprogramms Saubere Luft 2017 bis 2020“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Zunächst wird Ubitricity sukzessive 1.000 Laternen in den Berliner Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf umrüsten, so das Unternehmen. Darüber hinaus will das Projekt weitere 600 Ladepunkte im privaten Raum schaffen, zum Beispiel vor Gewerbeimmobilien, Mehrfamilienhäusern und in Parkhäusern, so der Strom- und Gasanbieter GASAG Solution Plus GmbH, der ebenfalls an der Umsetzung des Projekts beteiligt ist. Weitere Projektbeteiligte sind das Reiner Lemoine Institut, die Hubject GmbH und das Distributed Artificial Intelligence Laboratory (DAI-Labor) der Technischen Universität (TU) Berlin.

Eine öffentliche Ladeinfrastruktur ist vor allem für Anwohner ohne eigene Garage oder Parkoption auf dem Grundstück wichtig. Sie können den Akku ihres Elektroautos oftmals nur an Stromtankstellen aufladen. Die Möglichkeit, die Fahrzeug-Akkus an den Laternenladepunkten anzudocken, solle das Aufladen im öffentlichen Raum erleichtern. Der Erfolg der Berliner Laternen-Ladestationen wird vor allem davon abhängen, wie gut Nutzer mit ihren E-Autos an die Stromzapfsäulen der Laternen herankommen. Denn der Berliner Senat habe noch nicht abschließend festgelegt, ob er für die E-Ladepunkte öffentliche Parkplätze reservieren.

Kauf und Nutzung von E-Autos durch bessere Ladeinfrastruktur steigern

Durch einen flächendeckenden Auf- und Ausbau einer kostengünstigen Ladeinfrastruktur will die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz die Elektromobilität attraktiver machen und zum Kauf umweltfreundlicher E-Autos anregen. Auch will die Senatsverwaltung herausfinden, wie stark sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur auf den Kauf von Elektroautos und deren Nutzung auswirkt. Im vergangenen Jahr machten Elektroautos rund 1% aller neu zugelassenen Fahrzeuge aus, wobei gewerbliche Anmeldungen ein Drittel ausmachten.

Ubitricity hat in London bereits Erfahrungen mit Laternenladepunkten gesammelt. Das Unternehmen hat zusammen mit Siemens in den Londoner Bezirken Kensington und Chelsea verschiedene Ladepunkte errichtet und setzt den Ausbau nach eigenen Angaben in anderen Bezirken fort. Das Londoner Projekt wird mit 3,7 Millionen Britischen Pfund durch Transport for London (TfL), London Councils und Greater London Authority gefördert.

Die guten Erfahrungen aus Großbritannien lassen sich allerdings nicht 1:1 auf Deutschland übertragen. Denn hierzulande darf man an Laternen mit maximal 3,7 Kilowatt laden. „Für Anwohner und Über-Nacht-Laden reicht die Strommmenge aus, um am Morgen in der Regel wieder voll geladen starten zu können“, versichert Ubitricity auf Anfrage. Dennoch arbeite Ubitricity daran, dass spätere Installationsvarianten mehr Ladestrom bieten können.

 

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Ein Beitrag von:

  • Thomas Kresser

    Thomas Kresser ist Biologe und ausgebildeter Journalist. Er arbeitet unter anderem für das VDI Technologiezentrum, das Medizinportal NetDoktor, die Ärzteplattform Esanum und die Bauer Media Group. Thomas Kresser war Chefredakteur/stellv. Chefredakteur von DocCheck, Lifeline, Medscape und Onmeda. Er ist Gründer und Gesellschafter von ContentQualitäten. Seine Schwerpunkte: Biowissenschaften, Medizin, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Digital Health

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