Abtauchen im Toten Meer 08.12.2014, 16:02 Uhr

Dem Wasserschwund mit 60 kg Ballast auf den Grund gegangen

Der Wasserspiegel des Toten Meeres sinkt rapide – alleine in den vergangenen zwei Jahren um etwa drei Meter. Dafür verantwortlich ist in erster Linie der Mensch: Um Wasser für Landwirtschaft und Haushalte zu gewinnen, werden die Zuflüsse des Sees stark reduziert. Deutsche Forscher haben das Tote Meer nun tauchend erkundet – eine wahrhaft schwere Aufgabe. 

Uferbereich des Toten Meeres auf der israelischen Seite nahe En Gedi: Salzkrusten und Salz-Ton-Wechsellagerungen überziehen die Oberfläche, links im Bild ist das heutige Niveau des Toten Meeres zu sehen.

Uferbereich des Toten Meeres auf der israelischen Seite nahe En Gedi: Salzkrusten und Salz-Ton-Wechsellagerungen überziehen die Oberfläche, links im Bild ist das heutige Niveau des Toten Meeres zu sehen.

Foto: TU Bergakademie Freiberg / Mandy Hoyer

Wer schon einmal am Toten Meer war, der weiß, dass man nicht nur darin, sondern vor allem darauf baden kann. Den Effekt, dass ein Absinken in extrem salzhaltigen Gewässern nur äußerst schwer möglich ist, macht sich zum Beispiel die Wellness-Branche mit den sogenannten Floating-Becken zunutze.

Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg, des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) sowie Mitarbeiter des Unternehmens EvoLogics haben nun das scheinbar unmögliche versucht: tauchen im Toten Meer.

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Die Taucher schauten nach, wie viele Zuflüsse das Tote Meer tatsächlich noch hat und wie stark diese sind. Auch sollte untersucht werden, wie der rapide fallende Wasserspiegel das Ökosystem beeinflusst, welches im Toten Meer hauptsächlich aus Mikroorganismen besteht.

Jeder Taucher muss 60 kg Gewicht mitnehmen, um zu tauchen

Um in ein Gewässer eintauchen zu können, dessen durchschnittlicher Salzgehalt von 28 Prozent etwa zehnmal höher liegt als der der Weltmeere, mussten die Forscher in die Trickkiste greifen. Die nötige Zunahme von 60 Kilogramm pro Taucher besorgten angehängte Bleigewichtige. „Die hohe Dichte des Wassers und der damit verbundene Auftrieb sowie die Aggressivität der Sole stellten zusätzliche Herausforderungen für das Arbeiten unter Wasser dar“, sagt Prof. Broder J. Merkel vom Scientific Diving Center der TU Bergakademie Freiberg. Die Einrichtung bildet Wissenschaftler für Forschungszwecke unter Wasser aus.

Blick auf das Tote Meer in der Nähe von En Gedi mit dem Judäischen Gebirge im Westjordanland.

Blick auf das Tote Meer in der Nähe von En Gedi mit dem Judäischen Gebirge im Westjordanland.

Quelle: TU Bergakademie Freiberg / Mandy Hoyer

Die entnommenen Wasserproben werden derzeit auf anorganischen und organischen Kohlenstoffgehalt untersucht, aber auch auf Haupt- und Spurenelemente sowie Sauerstoff-, Wasserstoff- und Schwefelisotope. Ebenfalls soll mithilfe von DNA-Proben ermittelt werden, wie viele Mikroorganismen noch im Küstengewässer des Toten Meers leben. Ihre Ergebnisse wollen die Forscher spätestens zu Beginn des neuen Jahres vorstellen.

Grund für die ungewöhnliche Unterwasser-Expedition ist der rapide fallende Wasserspiegel des Gewässers, das strenggenommen kein Meer, sondern ein abflussloser See ist. Im Vergleich zu 1980 beträgt der Verlust satte 28 Meter. In 50 Jahren könnte das Tote Meer komplett verschwunden sein, sagen verschiedene Prognosen voraus.

Der Jordan als Hauptzufluss wird stark als Wasserlieferant genutzt

Das Wüstenklima lässt das Oberflächenwasser in hohem Tempo verdunsten. Für einen natürlichen Ausgleich sorgen verschiedene Zuflüsse. Zumindest eigentlich. Denn durch das Eingreifen des Menschen wurde und wird diese Frischwasserzufuhr stark beschnitten.

Wasser aus dem Jordan – die wichtigste Zufluss des Toten Meers – wird abgeleitet und für die Landwirtschaft genutzt, aber auch für Industrie und private Haushalte. Um an die begehrten Rückstände wie Kalium, Magnesium, Jod und Brom zu gelangen, wird Wasser des Toten Meeres obendrein aktiv verdampft. 

Ein Beitrag von:

  • Jan-Martin Altgeld

    Ehemals freier Journalist. Tätigkeiten im Online & Hörfunk. Für ingenieur.de Artikel zu Umwelt- und Verkehrsthemen.

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