Einsatz in engen Straßenschluchten 01.08.2014, 08:54 Uhr

Israelische Drohne fliegt wie ein Hubschrauber – nur ohne Rotor

Das Militär benötigt besonders viele Rettungshubschrauber für Krisenzeiten. Bemannte Hubschrauber sind allerdings relativ groß und damit leicht zu treffen. Deshalb hat ein israelisches Unternehmen eine Art Hubschrauber entwickelt, der ohne Rotoren und vor allem ohne Pilot fliegt.

Die Drohne AirMule des israelischen Unternehmens Urban Aeronautics ist wie ein Hubschrauber ohne Rotor. Die Rotoren sind unter der Karosserie versteckt.

Die Drohne AirMule des israelischen Unternehmens Urban Aeronautics ist wie ein Hubschrauber ohne Rotor. Die Rotoren sind unter der Karosserie versteckt.

Foto: Urban Aeronautics

AirMule, auf deutsch Maulesel der Lüfte, nennt sich das Fluggerät, das Israel bei kriegerischen Auseinandersetzung wie aktuell im Gaza-Streifen die Möglichkeit gibt, Truppen auch in umkämpften Gebieten zu versorgen oder verwundete Soldaten vom Gefechtsfeld ins Krankenhaus zu fliegen.

Die beiden Hauptrotoren – jeweils 1,80 Meter im Durchmesser – liegen wagerecht, um das senkrechte Starten und Landen zu ermöglichen. Für den Vortrieb sorgen die beiden außenliegenden, kleinen Rotoren.

Die beiden Hauptrotoren – jeweils 1,80 Meter im Durchmesser – liegen wagerecht, um das senkrechte Starten und Landen zu ermöglichen. Für den Vortrieb sorgen die beiden außenliegenden, kleinen Rotoren.

Quelle: Urban Aeronautics

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)-Firmenlogo
Bauingenieur/in (m/w/d) Fachrichtung Tiefbau / Straßenbau Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)
Wetter (Ruhr) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Brandschutzbeauftragte*r mit Zusatzfunktionen Tram (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Streckenplanung Die Autobahn GmbH des Bundes
Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Wärmepumpensysteme und Regelungen Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.
Großraum Hamburg Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Verkehrsingenieur*innen für die Verkehrswende (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Framatome-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für nukleare Entsorgung Framatome
Karlstein am Main, Erlangen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Technische Universität Graz-Firmenlogo
Universitätsprofessur für Nachhaltige Antriebssysteme und angewandte Thermodynamik (m/w/d) Technische Universität Graz
Graz (Österreich) Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Elektrotechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Lübeck Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
(Umwelt-)Ingenieur (w/m/d) für Boden, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Fuest Familienstiftung-Firmenlogo
Bauzeichner, Bautechniker oder Innenarchitekt (m/w/d) Fuest Familienstiftung
Timm Technology GmbH-Firmenlogo
Sales Manager / Vertriebsingenieur (m/w/d) Timm Technology GmbH
Reinbek Zum Job 
Caljan GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Konstrukteur Sondermaschinenbau (m/w/d) Caljan GmbH
Halle (Westfalen) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Projektmanager*in Niederspannung (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* Produktmanagement für Navigationsdienste DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
VAHLE-Firmenlogo
Ingenieur Automatisierungs- und Steuerungstechnik (m/w/d) VAHLE
Kamen, Großraum Dortmund Zum Job 
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Patentingenieur (m/w/d) der Fachrichtung Physik und/oder Elektrotechnik mit der Möglichkeit zur Ausbildung zum "European Patent Attorney (m/w/d/)" Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Flugsicherungsingenieur (w/m/d) DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Europäischer Patentanwalt (m/w/d) der Fachrichtung Physik, Informatik, Elektrotechnik oder Nachrichtentechnik Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 

Das israelische Flugzeugbauunternehmen Urban Aeronautics arbeitet derzeit mit Nachdruck an der Entwicklung einer Drohne, die noch flexibler ist als ein Hubschrauber, aber durch ihre Bauweise nicht so leicht abgeschossen werden kann. In fünf Jahren könnte diese spezielle Drohne einsatzbereit sein.

AirMule mit gutem Verhältnis von Nutzlast zu Gesamtgewicht

Bei AirMule handelt es sich um ein unbemanntes Luftfahrzeug, das senkrecht starten und landen kann. Es ist rund sechs Meter lang, gut zwei Meter breit und wiegt rund eine Tonne. AirMule kann eine Nutzlast von 500 Kilogramm befördern. Hergestellt wird es vornehmlich aus Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoffen.

Vorne und hinten hat die Drohne AirMule riesige Öffnungen, durch die die innenliegenden Rotoren die Luft ansaugen und ausstoßen.

Vorne und hinten hat die Drohne AirMule riesige Öffnungen, durch die die innenliegenden Rotoren die Luft ansaugen und ausstoßen.

Quelle: Urban Aeronautics

AirMule ist im Prinzip ein unbemannter Hubschrauber. Die technische Besonderheit liegt dabei in den internen Rotoren. Zwei kleinere Rotoren, die auch noch durch die Karosserie der Drohne verdeckt sind, ersetzen dabei den üblichen großen externen Rotor eines normalen Hubschraubers. Der große Vorteil dieser Konstruktion ist, dass der AirMule im Gegensatz zu Hubschraubern mit offenen Rotoren keine Menschen am Boden gefährdet und zugleich auch nur eine räumlich sehr kleine Landezone benötigt. Er kann also auch in engen Häuserschluchten starten und landen.

Angetrieben werden Auftriebsgebläse und Mantelpropeller durch eine zentrale Wellenturbine. Die Höchstgeschwindigkeit von AirMule liegt bei 120 Knoten oder rund 220 Kilometern in der Stunde. Das Gerät erreicht eine Flughöhe von 4000 Metern und kommt daher ohne Druckausgleich aus. AirMule hat bereits mehr als 350 Testflüge absolviert.

Die Idee zur Entwicklung des AirMule kam 2006 nach dem Libanonkrieg auf und begann 2007. Schon zwei Jahre spät hob der erste Prototyp zu einem Testflug ab. Bislang wurden mehrere Millionen US-Dollar in die Entwicklung des ungewöhnlichen Fluggeräts investiert. Das Vorhaben wird zum großen Teil vom israelischen Verteidigungsministerium finanziert.

Auch ziviler Einsatz als Rettungsgerät und Wartungsroboter

Das amerikanische Department of Homeland Security interessiert sich bereits für den AirMule, um beispielsweise städtische Gebiete nach einem Angriff mit einer Bombe zu sichern. Das Fluggerät kann sich in engen Straßenschluchten in Innenstädten bewegen, kann kontaminiertes Material befördern und bei der Rettung von Menschen aus Hochhäusern und auf hoher See eingesetzt werden.

Die israelische Drohne AirMule kann wie ein Hubschrauber senkrecht starten und landen. Das ermöglicht den Einsatz auch in engen Straßenschluchten oder als Rettungsflugzeug in Katastrophenfällen.

Die israelische Drohne AirMule kann wie ein Hubschrauber senkrecht starten und landen. Das ermöglicht den Einsatz auch in engen Straßenschluchten oder als Rettungsflugzeug in Katastrophenfällen.

Quelle: Urban Aeronautics

Wie Rafi Yoeli erläutert, der Chef des Entwicklungspartners Urban Aero Tactical Robotics, kann der AirMule mit zwei Roboterarmen ausgerüstet werden. Da er sich dank GPS-Koordinierung autark und präzise steuern lässt, eignet sich die Drohne auch für gefährliche zivile Einsätze. Denkbar sind Aufträge in kontaminierten Kernkraftwerken wie Fukushima. Weitere Einsatzmöglichkeiten im zivilen Bereich sind Wartungsarbeiten an Brücken oder auch Stromleitungen.

Nach Unternehmensangaben wird bereits ein zweiter Prototyp gebaut. Dieser soll noch in diesem Jahr Testflüge aufnehmen. Gelingt es, eine ausreichende Finanzierung zu sichern, soll der AirMule in fünf Jahren lieferbar sein.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.