Hubschrauber

Hubschrauber in Abendsonne
Foto: panthermedia.net/Iurii

Hubschrauber sind überall dort, wo Umgebungsbedingungen den Start traditioneller Flugzeuge verhindern im Einsatz. Doch was steckt hinter dem Namen „Hubschrauber“ und wie funktionieren die Gefährte genau? Außerdem gehen wir der Frage nach, wie lange geflogen werden kann und wo Unfallgefahren lauern.

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Warum heißt es Hubschrauber?

Zuerst zur Bezeichnung als Hubschrauber. Das Wort besteht aus den beiden Wörtern Hub und Schrauber und bildet damit die Funktionsweise des Fluggefährts ab, welches zu den sogenannten Drehflüglern gehört. Diese zeichnen sich grundlegend dadurch aus, dass der Auftrieb durch mindestens einen vertikal drehenden Rotor zustande kommt. Hubschrauber machen den größten Teil dieser Gruppe aus oder Helikopter? Die Frage, ob es einen Unterschied zwischen Hubschraubern und Helikoptern gibt, lässt sich mit nein beantworten. Wird der Helikoper-Begriff betrachtet so handelt es sich um einen aus dem griechischen stammenden Begriff, der sich aus „helix“ für die Drehung auf einer Kreisbahn und „pteron“ für Flügel zusammensetzt. Helikopter und Hubschrauber sind also zwei unterschiedliche Begriffe für ein und dasselbe Fluggerät.

Geschichte der Helikopter

Senkrecht startende Fluggeräte gibt es schon seit dem vierten Jahrhundert vor Christus. Zumindest im Kinderzimmer, wie chinesische Spielzeuge aus dieser Zeit zeigen. Ein mit Vogelfedern besetzter Kreisel, der zwischen den Handflächen gedreht in die Luft zu steigen vermag. Bis heute ist der chinesische Luftkreisel als Spielzeug bekannt. Im 15. Jahrhundert beschäftigt sich schließlich Leonardo Da Vinci mit den theoretischen Möglichkeiten bleibt eine praktische Umsetzung jedoch schuldig. Ähnliches gilt für die Entwürfe des französischen Mathematikers Alexis-Jean-Pierre Paucton (Heli-Konzept mit Rotoren für Auf- und Antrieb) und ein Konzept des französischen Naturforschers Christian de Launoy. Im 18. Und 19. Jahrhundert entstehen zahlreiche weitere Konzepte und testweise Umsetzungen. Erst 1901 allerdings findet der erste Flug eines Hubschraubers jedoch statt. Hermann Ganswindt setzt (in Ermangelung entsprechend starker Motoren) auf ein Fallgewicht, welches die Drehung der Rotoren sicherstellt und zwei Personen (zumindest für einige Sekunden) in die Luft befördert. Ein von Ján Bahýľ konstruiertes Fluggefährt konnte sich 1902 in eine Flughöhe von 50 Zentimetern erheben. Eines der technischen Probleme, die Lenkung betreffend wird 1910 durch Boris Nikolajewitsch Jurjew gelöst, der die Taumelscheibe erfindet. Sechs Jahre später baut Jakob Christian Ellehammer einen Heli mit der bis heute üblichen Blattansteuerung. Bis in die 1930er-Jahre folgten unterschiedliche Prototypen, die sich jeweils länger und stabiler in der Luft halten konnten. Mit dem von Louis Charles Breguet und René Dorand im Jahr 1935 gebauten Gyroplane-Laboratoire kommt ein ebenfalls mit Koaxialrotoren ausgestatteter Heli, der sich auf längere Zeit stabil in der Luft halten kann.

Auf dem Weg zum modernen Hubschrauber

1939 hat die Sikorsky VS-300 in den USA ihren Jungfernflug. Es handelt sich um den ersten Helikopter für den praktischen Einsatz, weswegen 1942 die Serienproduktion mit dem Sikorsky R-4 folgt. Allerdings kommt Deutschland mit dem Focke-Achgelis Fa 223 im Jahr 1941 den Amerikanern in Sachen Serienproduktion von Hubschraubern zuvor. Am 8. März 1946 bekommt der erste Heli für die zivile Luftfahrt in den USA die Zulassung. In der jüngeren Vergangenheit kommen neue Technologien für den Hubschraubereinsatz hinzu. Im Oktober 2011 fliegt mit dem Volocopter erstmals ein elektrisch angetriebener Heli samt Passagieren. Allen Helis ist gemein, dass sie besondere Steuerungsmechanismen benötigen, um sich tatsächlich fortzubewegen. Diese wollen wir im nächsten Abschnitt erklären.

Wie steuert man einen Hubschrauber/ Wie funktioniert ein Hubschrauber?

Ein Hubschrauber funktioniert prinzipiell, indem die Funktionen von Antrieb und Auftrieb als Rotor abbildet. Dieser liefert als Flügel den Auftrieb, während der Motor durch die Drehung den Antrieb liefert. Doch wie bewegt sich ein Helikopter in unterschiedliche Richtungen? Dazu kommt die sogenannte Taumelscheibe zum Einsatz. Deren Neigungswinkel wird verändert, um die Flugrichtung anzupassen. Ein weiteres Element, welches für den Flugbetrieb unerlässlich ist: der Heckrotor. Ohne diesen würde sich der Hubschrauber (ganz dem Hauptrotor folgend) um die eigene Achse drehen. Der Rotor am Heck erzeugt schließlich seitlichen Schub, der dieser Drehung entgegenwirkt. Nur mit dem Zusammenspiel dieser Elemente ist ein Heli flugfähig. Für interessierte klären wir anschließend, was Fluggerät und Flugschein eigentlich kosten.

Wie viel kostet ein Hubschrauber?

Ein einfacher Helikopter kostet in der Regel zwischen 600.000 und 800.000 Euro. Wie ein Blick in Flugzeugmarkt zeigt, sind bei gebrauchten Geräten teils deutlich günstigere Anschaffungspreise um die 60.000 Euro möglich. Nicht nur der Kauf verursacht jedoch Kosten, da ein entsprechender Helikopter Flugschein benötigt wird. Nachfolgend ein Blick auf dessen Kosten und Voraussetzungen.

Nicht nur finanzielle Voraussetzungen kommen auf Anwärter für den Hubschrauber Flugschein zu. Der Prüfling muss beispielsweise 17 Jahre alt sein und einen Führerschein oder einen anderen Nachweis für einen absolvierten Erste-Hilfe-Kurs vorlegen. Außerdem muss ein fliegerärztliches Tauglichkeitszeugnis der Klasse 1 oder Klasse 2 vorliegen. Auch ein polizeiliches Führungszeugnis sowie eine Berechtigung für die Ausübung des Sprechfunkdienstes in deutscher Sprache (BZF II). Daneben ist ein Auszug aus dem Verkehrszentralregister vorzulegen. Außerdem ist eine ärztliche Bescheinigung über die Zulassung nach §7 Luftsicherheitsgesetz erforderlich. Personalausweis und Geburtsurkunde sind dabei selbstverständlich. Nachdem die Formalien geklärt sind, geht es nun an die Kosten. Diese sind recht hoch angesetzt, da es sich unter den Fluglizenzen bei jener für den Heli um eine der außergewöhnlicheren handelt. Mit rund 15.000 Euro muss wohl gerechnet werden. Der größte Teil davon, mindestens 9.000 Euro entfällt auf die Flugstunden und die vorgeschriebenen Alleinflüge, die mit mindestens 4.000 Euro angesetzt werden. Ist der Flugschein erstmal abgeschlossen geht es an wichtige Fragen wie jene danach, wie lange ein Heli fliegen kann.

Wie lange kann man mit einem Hubschrauber fliegen?

Wie lange ein Hubschrauber zu Fliegen imstande ist, hängt von der jeweiligen Maschine ab. Ein Blick in die Flugrekorde zeigt jedoch, dass der längste Distanzflug am 6. April 1966 (mit dem Modell Hughes OH-6) auf eine Reichweite von 3.561,55 Kilometer kommt. In Sachen Steighöhe liegt der aktuelle Rekord seit dem 25. März 2002 bei 12.954 Metern. Meistens ist der Flug sicher, wie jüngst jedoch der Fall Oliver Dassault zeigt, gilt dies nicht immer.

Abstürze mit Hubschraubern

Im März 2021 kommt der französische Milliardär Oliver Dassault bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben. Der 69-jährige stürzt schon kurz nach dem Start trotz guter Wetterverhältnisse ab. Auch der Pilot stirbt bei diesem Unfall mit dem Heli vom Typ Aerospatiale AS350 Ecureuil. Untersuchungen zum Fall laufen noch, wodurch nicht klar ist, ob die Ursachen für den Absturz im Versagen der Maschine oder bei menschlichen Fehlern zu suchen sind.

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