Augmented Reality 05.07.2016, 07:13 Uhr

Mit diesem Helm sehen Hubschrauberpiloten auch bei schlechter Sicht klar

Nebel, Schneesturm, Windböen: Das ist der Horror für Hubschrauberpiloten. Bislang. Denn aus München kommt ein Helmsichtgerät, das auch bei Schlechtwetter einen sicheren Flug garantiert. Und so was ähnliches wie klare Sicht.

16 Profipiloten haben die Datenbrille im Flugsimulator getestet. Fazit: Bei schlechter Sicht flogen sie schneller und sicherer. 

16 Profipiloten haben die Datenbrille im Flugsimulator getestet. Fazit: Bei schlechter Sicht flogen sie schneller und sicherer. 

Foto: Franz Viertler/TUM

Beträgt die Sicht nur wenige hundert Meter, dürfen Hubschrauber nicht starten – zu große ist die Gefahr, dass der Pilot einen Baukran, eine Stromleitung oder einen Berg zu spät erkennt. Ein Hemmschuh für Rettungseinsätze.

Ändern wollen das Ingenieure der Technischen Universität München. Sie entwickeln eine Datenbrille, die Informationen in das Sichtfeld des Piloten einblendet, etwa den Boden oder Umrisse von Bergen und Häusern. Man spricht dabei von Augmented Reality, also erweiterter Realität, eine Art Vermischung aus echter Welt und eingespielten Informationen.

Und so funktioniert die Datenbrille: Am Hubschrauber ist ein sogenanntes Light Detection and Ranging System (Lidar) angebracht, das auch Google für autonome Autos nutzt. Es sendet Strahlung im Mikrometer-Bereich aus, Sensoren fangen die von Hindernissen reflektierten Wellen wieder auf. Eine Software füttert mit diesen Informationen die Datenbrille.

Blick durch die Datenbrille. Der Pilot sieht die Umrisse von Boden und Gebäuden. Zudem sind Flugdaten wie Höhe und Geschwindigkeit eingeblendet. 

Blick durch die Datenbrille. Der Pilot sieht die Umrisse von Boden und Gebäuden. Zudem sind Flugdaten wie Höhe und Geschwindigkeit eingeblendet.

Quelle: Franz Viertler/TUM

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik, Elektroingenieur*in oder Techniker*in (m/w/d) Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
WBS Training AG-Firmenlogo
Technische Trainer:in Automatisierungstechnik - CAD/CAM-Programmierung (m/w/d) WBS Training AG
remote (deutschlandweit) Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/i) für Röntgen-, Isotopen- und optische Messsysteme IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Senior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
Bremen, Berlin, Hamburg, München, Essen Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Junior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) für Transformatoren IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH-Firmenlogo
Support- und Applikationsingenieur (m/w/d) ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH
Langenbrettach Zum Job 
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Teamleiter (m/w/d) Netzentwicklung naturenergie netze GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Schluchseewerk AG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Schwerpunkt Konformität Schluchseewerk AG
Laufenburg Zum Job 
Indorama Ventures Polymers Germany GmbH-Firmenlogo
Sicherheitsingenieur (m/w/d) für Anlagen- und Prozesssicherheit Indorama Ventures Polymers Germany GmbH
Gersthofen Zum Job 
TotalEnergies-Firmenlogo
Koordinator (m/w/d) Inbetriebnahme und Qualität TotalEnergies
Berlin, München Zum Job 
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München-Firmenlogo
Underwriter Downstream / Energy (m/f/d)* Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München
München Zum Job 
STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG-Firmenlogo
Betriebsingenieur:in Wärmeanlagen (m/w/d) STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Technischer Projektmanager (m/w/d) (Maschinenbauingenieur, Maschinenbautechniker, Elektrotechniker, Mechatroniker o. ä) Prognost Systems GmbH
B. Braun SE-Firmenlogo
Senior Prozess Experte (w/m/d) Abfüllung B. Braun SE
Melsungen Zum Job 
Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Product Compliance Officer (m/w/d) Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG
Putzbrunn Zum Job 
Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) Fernwärme Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Propan Rheingas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Energieberater (m/w/d) Propan Rheingas GmbH & Co. KG
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Manufacturing-X | SCALE-MX (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 

Auf diese Weise sieht der Pilot nicht nur das, was er mit bloßem Auge erkennen kann, sondern auch die digital erzeugten Umrisse von Landschaft und Hindernissen. Auch Flugdaten wie Geschwindigkeit, Höhe, Lage und Kurs lassen sich einblenden. Die Projektionen passen sich dank eines Head-Tracking-Systems sogar an die Blickrichtung des Piloten an.

16 Profipiloten haben das Helmsichtgerät getestet

Doch werden Piloten das System tatsächlich annehmen? Die Forscher haben eine Studie durchgeführt, um diese Frage zu beantworten. 16 professionelle Hubschrauberpiloten haben teilgenommen. Sie durften das Head-Mounted-Display in Simulatorflügen testen. Die Forscher zeichneten die Flüge auf und befragten die Piloten anschließend nach Stresssymptomen.

Das Ergebnis: Bei Sichtweiten von unter 800 m profitierten die Piloten messbar von eingeblendeten Gelände- und Flugdaten. Sie flogen nicht nur schneller und sicherer, sondern empfanden die Einsätze auch geistig und körperlich als weniger anstrengend. Besonders deutlich kamen die Vorteile bei schlechter Sicht von nur 100 m zum Tragen.

Test im Flugsimulator. Für den Probeeinsatz in echten Hubschraubern sind die Forscher auf Unterstützung aus der Industrie angewiesen. Sie habe schon großes Interesse signalisiert. 

Test im Flugsimulator. Für den Probeeinsatz in echten Hubschraubern sind die Forscher auf Unterstützung aus der Industrie angewiesen. Sie habe schon großes Interesse signalisiert.

Quelle: Philipp Andersch/TUM

„Die neue Technik kann das Risiko bei Hubschraubereinsätzen verringern“, sagt Forscher Franz Viertler. „Das Hauptproblem ist schlechte Sicht durch Wolken oder Schnee beziehungsweise Staub, der bei Start und Landung aufgewirbelt wird. Gegen diesen Whiteout beziehungsweise Brownout kann Augmented Reality helfen.“

Ingenieure sind auf Unterstützung aus der Industrie angewiesen

Bis zum Praxiseinsatz wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Der nächste Schritt: Tests im echten Hubschrauber. Doch dafür brauchen die Wissenschaftler Unterstützung. „Das können wir mit unserem Simulator nicht testen“, sagt Viertler. Man sei auf die Unterstützung der Industrie angewiesen. Sie habe allerdings schon großes Interesse signalisiert.

Auch andere Ingenieure nutzen Augmented Reality, um Rettungseinsätze sicherer zu machen. Unter ihnen Ingenieur Moritz Gomm, der eine Datenbrille für den Einsätze in verqualmten Tunneln entwickelt.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.