Raumsonde Lucy 09.11.2023, 12:00 Uhr

Doppeltes Lottchen: Solche Asteroiden-Begleiter wurden noch nie gesichtet

Vor einigen Tagen hat die Raumsonde Lucy beim Vorbeiflug Asteroiden Dinkinesh einen unerwarteten Begleiter entdeckt. Dieser Begleiter entpuppte sich nun als doppeltes Lottchen, denn der neu entdeckte Asteroidenmond besteht aus zwei sich berührenden Brocken. So ein Doppelpack wurde noch nie beobachtet.

Diese Aufnahme zeigt, dass der gerade entdeckte Dinkinesh-Trabant aus zwei Teilen besteht.

Diese Aufnahme zeigt, dass der gerade entdeckte Dinkinesh-Trabant aus zwei Teilen besteht.

Foto: NASA/Goddard/SwRI/ Johns Hopkins APL

Auf dem Weg zur Erkundung der Trojaner-Asteroiden des Jupiters wollte die NASA eigentlich nur das Trackingsystem von Lucy ausprobieren. Dieses soll mit seinen Instrumenten und Kameras den Asteroiden stets im Blick behalten. Die Tests haben sich gelohnt, denn beim Vorbeiflug am rund 700 Meter großen Asteroiden Dinkinesh entdeckten sie etwas völlig Unbekanntes. Nicht nur, dass der Asteroid einen Mond besitzt, sondern dass es sich dabei sogar um zwei Teile handelt. Die beiden Brocken berühren sich zwar, sind aber nicht fest miteinander verschmolzen.

Haben so etwas Bizzares nicht erwartet

Für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist die Entdeckung des rund 220 Meter kleinen Doppelmonds eine echte Sensation, denn so etwas hatten sie zuvor noch nicht gesehen. „Kontaktdoppelsterne scheinen im Sonnensystem recht häufig zu sein“, sagt John Spencer, stellvertretender Lucy-Projektwissenschaftler am Southwest Research Institute (SwRI ) in Boulder, Colorado.

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„Wir haben noch nicht viele aus der Nähe gesehen, und wir haben noch nie einen Asteroiden gesehen, der einen anderen umkreist. Die seltsamen Helligkeitsschwankungen, die wir bei der Annäherung an Dinkinesh beobachteten, gaben uns einen Hinweis darauf, dass Dinkinesh eine Art Mond haben könnte, aber so etwas Bizarres hatten wir nicht erwartet!“

Rätseln über die Entstehung des Doppelmondes

Wirklich viele Informationen haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Lucy-Mission noch nicht über den Doppelmond zusammentragen können. „Es ist, gelinde gesagt, rätselhaft“, sagte Hal Levison vom SwRI, der Leiter der Lucy-Untersuchung. „Ich hätte niemals ein System erwartet, das so aussieht. Vor allem verstehe ich nicht, warum die beiden Komponenten des Satelliten ähnlich groß sind. Es wird der wissenschaftlichen Gemeinschaft Spaß machen, das herauszufinden“.

Dinkinesh

Auf der ersten Abbildung zeigte die Perspektive noch nicht, dass der Mond eigentlich aus zwei Teilen besteht.

Foto: NASA/Goddard/SwRI, Johns Hopkins APL, APL/NOIRLab

Am 1. November nahm Lucy das erste Bild des Mondes auf, auf dem zweiten Bild konnte man dann sehen, dass es sich um einen Doppelmond handelt. Lucy nahm das zweite Bild etwa sechs Minuten nach der größten Annäherung aus einer Entfernung von etwa 1.630 km auf. Zwischen den beiden veröffentlichten Bildern legte die Sonde eine Strecke von etwa 1.500 km zurück.

Lucy auf dem Weg zur Erde, um neuen Schwung zu holen

Die NASA-Raumsonde Lucy hat ihren Vorbeiflug am Asteroiden Dinkinesh absolviert, aber sie hat noch nicht alle Daten und Bilder zur Erde gesendet. Die ausstehenden Informationen könnten neue Erkenntnisse über den Doppelmond des Asteroiden liefern. Tom Statler von der NASA äußerte seine Faszination darüber, wie neue wissenschaftliche Rätsel unsere Neugier wecken und Fragen aufwerfen, deren Existenz uns bislang unbekannt war.

Nach der erfolgreichen Begegnung mit Dinkinesh setzt Lucy ihre Reise zur Erde fort. Im frühen Jahr 2024 wird sie die Erde für ein weiteres Gravitationsmanöver passieren, das ihr den nötigen Schwung gibt, um zum Asteroidengürtel zurückzukehren. Dort wird sie 2025 den Asteroiden Donaldjohanson erreichen und untersuchen. Lucys Mission wird voraussichtlich 2027 einen weiteren Höhepunkt erreichen, wenn sie in die Region der Jupiter-Trojaner eintritt, eine Gruppe von Asteroiden, die Jupiters Umlaufbahn teilen.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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