Seeadler fernhalten 15.01.2018, 12:30 Uhr

Laserschutzschild über schottischen Weiden

Um junge Lämmer vor tödlichen Angriffen durch Seeadler zu schützen, hat die Naturschutzbehörde Scottish Natural Heritage (SNH) den Einsatz von Lasergeräten genehmigt. Dieses Programm betrifft zunächst den Landesteil Argyll. Schon in Kürze sollen aber auch einige nordschottische Inseln einbezogen werden.

Zu oft töten Seeadler Lämmer auf schottischen Weiden. Ein Laserschutzschild soll die Raubvögel künftig von den Jungtieren fernhalten.

Zu oft töten Seeadler Lämmer auf schottischen Weiden. Ein Laserschutzschild soll die Raubvögel künftig von den Jungtieren fernhalten.

Foto: panthermedia.net/Leander

Das im Aufbau befindliche Schutzsystem besteht im wesentlichen aus Niedrig-Watt-Lasergeräten, die ihre Strahlung dauerhaft vom Boden über die Schafweiden hinweg auf die Berghöhen in der Umgebung richten. Daneben werden auch in kleinerem Umfang Versuche unternommen, die Strahlung auf bekannte Brutstätten der Raubvögel zu richten. Das soll die Seeadler veranlassen, ihren Standort zu verlagern – weg von den Schafweiden. Die in Schottland ansässigen Seeadler haben ein Gewicht von 3,5 bis 7 kg und meist eine Flügelspannweite von etwa einem Meter.

Geringe Strahlung

Eingesetzt werden Geräte mit einer Dauerstrahlung im Milliwattbereich. Wie der Projektleiter von SNH, Ross Lilley, betont, werden die Laser nicht direkt auf die Vögel ausgerichtet. Auch sei die Strahlung so gering, dass die Tiere selbst dann nicht verletzt würden, wenn sie unversehens direkt in einen Strahl fliegen. Auf der anderen Seite ist die Laserstrahlung aber für die Raubvögel so unangenehm, dass sie abdrehen, wenn sie damit in Berührung kommen.

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Noch nicht geklärt ist die Frage, ob sich die Raubvögel vielleicht auf Dauer an die Strahlung gewöhnen könnten – und dann zu den Schafweiden zurückkehren. Gerechnet wird damit allerdings nicht. Zudem könnte als Gegenreaktion in diesem Fall die Strahlungsstärke leicht erhöht werden. Betrieben wird das Lasersystem von einem Spezialunternehmen in direktem Auftrag von SNH. Wenn alles wie geplant erfolgreich verläuft, dürfen sich andere schottische Landesteilen anschließen, wenn auch nicht mit eigenständigen Laserexperimenten. Zulässig ist nur der Aufbau von Systemen wie in Argyll mit einer einschlägigen Lizenz von SNH.

Nicht alle Seeadler verhalten sich gleich

David Colthart, der Vorsitzende der schottischen Bauernorganisation, die an diesem Vorhaben beteiligt ist, erläutert, dass sich Seeadler nicht alle gleich verhalten. So sind an den Jungtier-Tötungen auf den Schafweiden vor allem jugendliche Raubvögel beteiligt, während ältere Seeadler vornehmlich über dem Meer nach Fischen Ausschau halten.

Über neue technische Lösungen zum Schutz der Landwirtschaft vor Seeadlern wird in Schottland schon seit Jahren diskutiert. Auf der einen Seite müssen die Agrarbehörden den Schafbauern von Jahr zu Jahr  mehr Entschädigungen für die von den Raubvögeln getöteten Lämmer zahlen. Auf der anderen Seite gehören gerade die riesigen Seeadler zu den besonders geschützten Tierarten in Großbritannien.

Besonders strenger Artenschutz

Bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurden die räuberischen Greifvögel von den Bauern und Landbesitzern meist abgeschossen. Das führte schließlich dazu, dass Seeadler in Schottland gänzlich ausgerottet wurden. In den 1950er und 1960er-Jahren wurden Seeadler dann erfolgreich neu angesiedelt. Sie unterliegen seitdem einem besonders strengen Artenschutz. Es ist verboten, die Tiere mit Methoden zu bekämpfen, die sie töten oder ernsthaft verwunden könnten. Als Konsequenz machten sich die Betroffenen schließlich auf die Suche nach Techniken, die die Raubvögel von den weit gestreckten Schafwiesen fernhalten, ohne ihnen direkten Schaden zuzufügen. Als Erfolg versprechende Lösung ergab sich schließlich der Einsatz von Lasergeräten, einem Verfahren, das nun in einem Großversuch bestätigt und dann auf weite Landesteile von Schottland ausgedehnt werden soll.

Mit einem Niedrig-Energie-Laser kann man aber noch ganz andere Sachen machen – zum Beispiel Etiketten direkt in die Schale von Kartoffeln und Avocados lasern. Und das völlig frei von Rückständen oder Schädigungen. Mehr dazu lesen Sie hier.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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