Geringer Energieeinsatz 01.07.2013, 15:13 Uhr

Lockheed Martin will Meerwasser durch Graphen-Filter entsalzen

Mit Hilfe eines Filters aus Graphen lässt sich Meerwasser mit einem Bruchteil der heute notwendigen Energie entsalzen. Das neue Filterverfahren könnte schon 2014 oder 2015 marktreif sein.

Lookheed Martin hat einen Graphen-Filter entwickelt, der Wasser und Salz trennen kann. Das Verfahren braucht nur noch wenig Energie.

Lookheed Martin hat einen Graphen-Filter entwickelt, der Wasser und Salz trennen kann. Das Verfahren braucht nur noch wenig Energie.

Foto: Lockheed Martin

Der amerikanische Wehrtechnik-Konzern Lockheed Martin, der sich schon seit längerer Zeit mit dem neuen Werkstoff Graphen und seinen Möglichkeiten für verschiedenste militärische Anwendungen beschäftigt, hat im Rahmen dieser Arbeiten die Möglichkeit entdeckt, mittels eines Filters aus Graphen Meerwasser besonders energiekostengünstig zu entsalzen. Der Graphen- Filter weist eine Vielzahl von extrem kleinen Löchern auf. Diese Löcher im Nano-Maßstab gestatten dem Wasser einen freien Durchfluss, während die viel größeren Salz-Moleküle keine Chance haben, die kleinen Löcher zu passieren.

Entsalzung braucht nur 1 % der bisherigen Energie

Nach Angaben von Lockheed beläuft sich der Energieaufwand, um Meerwasser durch den Graphen-Filter zu drücken, auf nur ein Prozent dessen, was bisher übliche Meerwasser-Entsalzungsanlagen erforderlich ist.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Der Graphen-Filter erreicht in seiner Dicke nur ein Fünfhundertstel des bisher verwandten Filtermaterials. Lockheed hat sich die neue Technik bereits patentieren lassen und zugleich den Namen „Perforene“ für das neue Graphen-Filtermaterial schützen lassen.

Markteinführung in ein bis zwei Jahren erwartet

Im Herbst dieses Jahres will Lockheed Martin eine Pilotanlage in Betrieb nehmen. Dabei handelt es sich um eine herkömmliche Meerwasser-Entsalzungsanlage auf Osmose-Basis, bei der lediglich das bisher übliche Filtermaterial durch den beschriebenen Graphen-Filter ersetzt worden ist.

Der amerikanische Konzern geht davon aus, dass der Graphen-Filter in ein bis zwei Jahren auf den Markt kommen kann. Derzeit konzentrieren sich die weiteren Entwickungsarbeiten darauf, die beste Methode zu entwickeln, um den Filter mit den nanokleinen Löchern zu versehen. Zugleich beschäftigt sich Lockheed Martin mit dem Produktionsprozess für das Graphen-Material.

Schon längere Zeit Vorarbeiten für Graphen-Filter

An der Verwendung von Graphen für die Entsalzung von Meerwasser wird schon von verschiedenen Forscherteams seit mehreren Jahren gearbeitet. Im Oktober 2010 stellten australische und chinesische Forscher eine Methode vor, von der sie ausgingen, damit Wasser reinigen zu können. Dieses Verfahren wurde als „Capacitive Deionisation“ (CDI) bekannt. Dabei werden Graphen-Flocken in Nano-Ausmaßen als Elektroden eingesetzt.

Im Juni 2012 wartete das amerikanische Massachusetts Institute of Technology (MIT) mit Simulationen auf, die belegen sollten, dass nano-perforiertes Graphen den Prozess der Meerwasser-Entsalzung zumindest drastisch beschleunigen könne. Fast zeitgleich warteten koreanische Forscher mit einem Komposit-Material auf Graphen-Basis für ähnliche Zwecke auf. Konkret wurden dabei Graphen-Oxid und Magnetit für das Komposit-Material verwandt. Mit Hilfe dieses Materials wurde es möglich, Arsen aus Trinkwasser zu entfernen.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.